Mahnung, Mahnung, Mahnung: Über ein Jahr lang erhält Markus Suhar regelmässig Post von der Krankenversicherung Groupe Mutuel. Und jedes Mal belegt er aufs Neue die Prämienzahlungen für sich und seine Tochter. Trotzdem flattern immer wieder neue Zahlungsaufforderungen ins Haus.

Im Monatsrhythmus wendet er sich deshalb an die zuständige Agentur in St. Gallen. «Ich habe Ihr Schreiben weitergeleitet und einen Mahnstopp veranlasst», schreibt eine Agenturmitarbeiterin im November 2010. Vergebens. Die nächsten Mahnungen lassen nicht lange auf sich warten.

«Der Fall ist pendent»

Suhar ruft die Agentur an, schreibt Briefe, E-Mails, schaltet sogar einen Versicherungsberater ein. Umsonst. «Ich habe Ihre Unterlagen weitergeleitet. Der Fall ist immer noch pendent. Ich werde Sie informieren, sobald die Sache geklärt ist», schreibt die Agentur – mittlerweile ist es April 2011. Noch im Januar 2012 vertröstet die Groupe Mutuel Markus Suhar. «Ich glaubte, ich sei im falschen Film», sagt dieser. Erst als sich auf Anfrage des Beobachters ein Kadermitglied der Sache annimmt, klärt sich innert dreier Tage, was der Ursprung des ganzen Ärgers ist.

Im Juli 2010 beantragte Suhar nach der Trennung von seiner Frau eine Aufteilung der Versicherungspolice. Das Anliegen blieb unbeantwortet. Warum, ist unklar. Erst nachdem sich Suhars Versicherungsberater im Dezember eingeschaltet hatte, stellte die Versicherung Suhar ein Formular zur Familientrennung zu.

Nun rätseln beide Seiten

Doch die Versicherung führte die Trennung nicht per Datum des Scheidungstermins im September 2010, sondern per 1. Januar 2011 durch. Suhar, im festen Glauben, die Familientrennung sei mit der Scheidung vollzogen, zahlte ab September nur noch Prämien für sich und die Tochter. Umso verwunderter war er, als ihn die Groupe Mutuel immer wieder für Beträge zwischen 100 und 350 Franken mahnte. Auch die Versicherung selbst erkannte nicht den Ursprung des Problems – den willkürlichen Termin der Policentrennung.

Dann endlich eine gute Nachricht für Suhar: Die Beträge wurden ihm fälschlicherweise in Rechnung gestellt, erklärt die Groupe Mutuel in einem abschliessenden Schreiben. Unterdessen hat sie sich bei Suhar entschuldigt.