Frage von Elias S.: «Mein Chef fordert sehr viel von uns. Er schreibt am Samstag Mails und erwartet dann bis Montag um halb acht eine Antwort. Mich stresst das sehr. Ich hatte vor ein paar Jahren schon mal ein Burn-out. Was raten Sie mir?»

Mit Ihrem Problem stehen Sie nicht allein da – im Gegenteil: Psychische Belastung und Stress am Arbeitsplatz Mediation Konflikte konstruktiv beenden sind sehr aktuelle Themen. Giftig ist sozialer Stress, also Konflikte im Team oder mit Vorgesetzten. Sie setzen unserer Gesundheit am meisten zu und verursachen Stresssymptome, verminderte Leistungsfähigkeit und erhöhten Energieverbrauch.

Aber auch Mehrfachbelastungen Stress Wenn man ständig auf der Überholspur lebt sind belastend, beispielsweise ein grosses Projekt am Arbeitsplatz zu haben und gleichzeitig einen Altersheimplatz für die an Demenz erkrankte Mutter zu suchen – analog zum Kochtopfprinzip: Mit einem brodelnden Kochtopf kommen die meisten klar, aber mit vier?

Moderne Technologien machen einen ständig erreichbar

Ein weiterer Faktor, warum die Stressbelastung zugenommen hat, ist die Beschleunigung, Verdichtung und Ausweitung unserer Arbeit. Das hat etwas mit den technischen Entwicklungen zu tun. Diese sollten zwar unsere Arbeit erleichtern und tun es auch.

Gleichzeitig machen sie es aber auch einfach, Arbeit zu schaffen – für andere. Ihr Chef hat beim Abarbeiten der Mails an seinem ruhigen Samstag eine kleine Idee, die für Sie dann zu neun zusätzlichen Mails und drei Telefonaten führt und Sie insgesamt drei Stunden Zeit kostet.

Nun, was hilft? Im Sinne der heute so wichtigen Selbstbegrenzung gebe ich nur drei Tipps.

1. Rückendeckung organisieren

Bitten Sie die Personalabteilung, Richtlinien zu erarbeiten für den Umgang mit neuen Kommunikationsmitteln ausserhalb der regulären Arbeitszeit Arbeit Immer erreichbar? Immer online? . Unterbrechungen sind grosse Energieräuber. «Schnell» in der Freizeit eine Arbeitsmail zu beantworten geht für unser Gehirn eben doch nicht so leicht und ist erholungstechnisch gesprochen höchst ineffizient.

2. Das Prinzip der tropfenden Decke

Am Arbeitsplatz tropft es von der Decke. Die Reparatur kann erst am Nachmittag stattfinden. Was machen Sie nun? Nach jedem Tropfen den Boden trockenwischen? Das ist eine Möglichkeit, aber Sie werden so nur noch wenig erledigen können, da Sie alle zwei Minuten unterbrochen werden . Sie stellen also einen Kübel hin, den Sie ein- oder zweimal leeren müssen. Genauso wie wir den Briefkasten zu Hause in der Regel einmal täglich leeren. Genauso kaufen wir auch nicht alle paar Stunden ein. Nur Mails oder Handynachrichten überprüfen wir alle paar Minuten. Wir lassen uns von diesen Tools den Alltag regelrecht strukturieren.

Vereinbaren Sie mit dem Chef, wann Sie Mailzeiten haben, so dass er weiss, wann er eine Antwort erhält. Ihre Mailzeit ist am Montagmorgen, nicht am Samstagnachmittag. Da ist – bestimmt auch mit dem Segen der Personalabteilung – der Abwesenheitsassistent eingeschaltet.

3. Zeitfenster ermöglichen

Um unsere Leistungsfähigkeit aufrechtzuerhalten, setzen wir bei der Arbeitsbelastung an. Wir können uns Gedanken machen, bei welchen Arbeiten wir am meisten Stress empfinden Stress und Körpersymptome Körper im Alarmzustand , und uns überlegen, ob wir hier etwas verändern können. Oder wir können bei unserer Erholung ansetzen.

Die meisten von uns denken hier an aktive Erholung wie Sport und Yoga oder an passive Erholung wie ein Bad nehmen oder fernsehen. Auch hier haben wir heute eine Tendenz zu einer hohen Dichte. Ein Treffen mit Freunden, natürlich geteilt auf Facebook mit zehn Nachrichten, dann der Spanischkurs und schliesslich noch 40 Minuten Qualitätszeit mit den Kindern.

Etwas aber haben weder wir noch unsere Kinder heute noch sehr oft: unstrukturierte, offene Zeit. Solche Zeitfenster führen häufig zu etwas, was früher Musse genannt wurde. Einfach auf dem Balkon sitzen, dem Leben um uns oder den Wolken am Himmel zuschauen, den Gedanken freien Lauf lassen. Musse ist wissenschaftlich gesehen die effizienteste Art, seine Kräfte zu erneuern – ein Superfood für die Seele.

Wissen, was dem Körper guttut.
«Wissen, was dem Körper guttut.»
Chantal Hebeisen, Redaktorin
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