Beobachter-Leser Alfred Zahner aus Gossau SG staunte, als das Guthaben seiner Prepaid-Karte ohne sein Zutun um neun Franken geschrumpft war. Und einen Monat darauf erneut. Was war geschehen?

Die Swisscom hatte den Betrag von seiner Karte für ein Datenpaket abgebucht, das Zahner einen Monat lang auf seinem Handy hätte beziehen können. 100 Megabyte Daten über das 3G-Netz kosten neun Franken, werden sie nicht genutzt, verfallen sie. Das heisst, wer einmal von der Swisscom auf diese Weise ein Datenpaket bezogen hat, dem werden fortan jeden Monat neun Franken abgebucht, egal, ob er den Dienst will oder nicht oder benutzt oder nicht – ausser der Kunde schickt der Swisscom die Meldung «Stop 100MB» per SMS an die Nummer 444.

Erst versandte die Swisscom den Bezügern der 100 Megabyte die Warnung, der Datenbezug würde ohne Stop-SMS automatisch weiterlaufen. Doch vor ein paar Monaten blieb auch diese Warnung per SMS aus. Die Swisscom bediene sich ungefragt, klagte Kunde Zahner, weil Nutzer aus Unwissen oder Vergesslichkeit den Dienst nicht stoppen würden.

Der Kunde muss abbestellen

Der Beobachter wandte sich an die Swisscom. Sprecher Olaf Schulze schreibt, die Swisscom habe tatsächlich technische Veränderungen vorgenommen. Ziel sei gewesen, dass Prepaid-Kunden gratis ihr Guthaben verwalten, aufladen und Datenpakete kaufen könnten. Man werde den Hinweis an die Kunden, dass der Datenbezug ohne Kündigung automatisch weiterlaufe, «so schnell wie möglich» wieder aufnehmen.

Seit kurzem verschickt die Swisscom nun die Botschaft «Guthaben aufladen, Datenpakete kaufen und automatische Erneuerung (de)aktivieren auf cockpit.swisscom.ch». Der Hinweis, dass man den Dienst per SMS «Stop 100MB» auf die Nummer 444 abbestellen kann, fehlt weiterhin.