Der Platz ist knapp in den meisten Badezimmern, deshalb werden sie häufig nur gerade zum Duschen oder Zähneputzen genutzt. Die übliche Badezimmergrösse in Mietwohnungen beträgt oft kaum mehr als ein paar Quadratmeter. Das Bad ist karg, erfüllt seine Funktion – zum Verweilen und Relaxen lädt der Raum aber nicht ein. Wer sich trotzdem in einer Sauna oder einem Whirlpool entspannen will, der hat zwei Möglichkeiten: sich auswärts umzusehen oder das eigene Badezimmer zur Wellnesszone umzubauen.

Mit ein wenig Platz und ziemlich viel Geld lässt sich eine komplette Wohlfühloase einrichten, die keine Wünsche offen lässt: Sauna, Whirlpool, Dampfdusche, Tauchbecken, Solarium, Liegeraum – dazu die passende Ausstattung mit Säulen, Podesten und Lichteffekten. Kostenpunkt: rund 300'000 Franken. Platzbedarf: 40 bis 50 Quadratmeter.

Zuerst eine Gesamtplanung

Doch die meisten sind nicht in der Lage, mit so luxuriös grosser Kelle anzurichten. Wer sich jedoch auf Dampfdusche und Whirlpool beschränkt, kann das Bad schon mit 30'000 Franken ganz schön aufmöbeln.

Allerdings müssen sich Umbauwillige vorsehen, dass sie nicht den häufigsten Fehler begehen, der beim Umbau gemacht wird. Denn Sauna, Dampfdusche oder Whirlpool werden oft ohne Gesamtplanung und Gestaltung ins Bad hineingestellt. Das ist schade fürs Geld, weil so aus einer stimmungslosen Nasszelle kein Wohlfühlbad wird. Was bei einem Einbau oft fehlt, ist die Ambiance. Und die erreicht man erst, wenn alles harmoniert: von den Farben übers Material bis zur Beleuchtung.

Wellnessambiance im Badezimmer schaffen

Auch der schönste und modernste Whirlpool lässt in einem Bad mit dem Charme der siebziger Jahre keine Wellnessstimmung aufkommen. Im Trend sind derzeit weisse Bäder. Doch aufgepasst: Hightechnasszellen in Weiss und Chrom sorgen nicht unbedingt für entspannende Atmosphäre – genauso wenig wie ein wild-buntes Bad.

Am besten hält man sich an ein paar ausgewählte Töne eines schmalen Farbspektrums. Für Wellnessambiance eignen sich warme, erdige Farben, kombiniert mit Holz. Weniger steril wirkt ein Bad zudem, wenn es nicht bis zur Decke gefliest wird, sondern nur in der Dusche, beim WC und hinter dem Lavabo. An den übrigen Stellen kann mit Lehmputz, Holz oder Tapete wohnliche Stimmung geschaffen werden.

Auf kalte Neonbeleuchtung sollte man im neuen Badezimmer verzichten. Effektvoll ist hingegen ein «Sternenhimmel» voller dimmbarer Lämpchen. Auch ein Deckenstrahler, der sich regulieren lässt, bietet eine stimmungsvolle Beleuchtung. Neben dem Stimmungslicht muss der Spiegel optimal ausgeleuchtet werden; für eine schattenfreie Wiedergabe aller Gesichtspartien sorgen Lampen, die links und rechts vom Spiegel angebracht sind und nicht blenden.

Vorwandinstallationen sorgen für reibungslosen Umbau

Die Renovation eines Badezimmers bedeutet heute nicht mehr zwingend einen wochenlangen ohrenbetäubenden Krach, viel Dreck und lange Nutzungspausen. Denn heutzutage wird vielfach mit so genannten Vorwandinstallationen gearbeitet. Das heisst: Die Leitungen werden nicht mehr in, sondern vor der Wand verlegt und anschliessend mit Platten verkleidet.

Der Vorteil: Die Badzimmereinrichtung kann fast beliebig angeordnet werden und muss sich nicht nach bestehenden Anschlüssen richten. Vorwandinstallationen können schnell und ohne grossen Dreck und Lärm verlegt werden. Der Nachteil: In kleinen Bädern gehen zusätzliche wertvolle Zentimeter Platz verloren. Meistens lassen sich die Vorwände allerdings als Ablagefläche nutzen. Unpassende Plättli müssen beim Umbau übrigens nicht zwingend ersetzt werden. Die günstigere Alternative: die Keramikplatten mit speziellen Flüssigkunststoff-Farben neu beschichten.

Wellnessraum einrichten: Mit so viel Platz müssen Sie rechnen

Wie umfangreich der Wellnessraum ausgestattet werden kann, hängt in erster Linie von der Grösse des betreffenden Badezimmers ab:

  • Eine Sauna, die zwei bis drei Personen Platz zum Liegen bietet, braucht rund vier Quadratmeter. Einplätzer, in denen man nur sitzen kann, gibt es bereits ab einem Quadratmeter.


  • Whirlpools werden von der normalen Badewannengrösse bis zur vierplätzigen Luxuswanne angeboten.
  • Dampfduschen bieten viel Entspannung auf wenig Raum. Selbst ein Zweiplätzer braucht nur wenig mehr Platz als eine normale Dusche.
  • Für eine kleine Ruhezone mit Liege müssen mindestens fünf bis sechs Quadratmeter eingerechnet werden.


Grundsätzlich gilt: Packen Sie nicht möglichst viele Einrichtungen in das neue Badezimmer. Planen Sie genügend Bewegungsfreiheit ein – insbesondere vor der Badewanne, dem Lavabo, der Dusche und dem WC. Wenn Sie sich überall eingeengt fühlen, leidet das Wohlbefinden.

So verwandeln Sie Ihr Badezimmer in eine Wellnessoase

Die meisten Leute können von 20-Quadratmeter-Bädern nur träumen. Doch auch im Kleinbad muss nicht auf Wellness verzichtet werden:

  • Das Verschieben einer Wand schafft in einem kleinen Bad relativ unkompliziert mehr Platz.

  • Die raumsparende Alternative zur Sauna: die Dampfdusche. Sie bietet sowohl Dusche als auch entspannendes Dampfbad.

  • Schaffen Sie Platz im Badezimmer, indem Sie eine kürzere Badewanne wählen.

  • Wenn das Bad für einen Whirlpool zu klein ist: Es gibt Sprudelmatten für Badewannen.

  • Ein grosser Wandspiegel und helle Farben lassen das Badezimmer grösser erscheinen.

  • Regale und Ablagen aus Glas oder Acryl wirken leicht und schaffen optisch mehr Platz.

  • Halogenlämpchen an der Decke statt der üblichen Beleuchtung über dem Spiegelschrank «vergrössern» den Raum zusätzlich.

  • Kleine Platten und kleine Muster wirken in einem kleinen Bad optisch besser.

Mieter aufgepasst: Was darf baulich verändert werden?

  • Auch wer in einer Mietwohnung lebt, kann sein Badezimmer aufwerten. Allerdings sind Mieter dabei auf den Goodwill des Vermieters angewiesen.

  • Für alle Änderungen, die Sie beim Auszug nicht problemlos rückgängig machen können, braucht es zwingend die Zustimmung des Vermieters – auch wenn der Umbau den Wert der Wohnung erhöht. Nehmen Sie also rechtzeitig mit Ihrem Vermieter Kontakt auf.

  • Lassen Sie sich das Einverständnis schriftlich geben. In der Vereinbarung sollten Sie eine allfällige Entschädigung beim Auszug regeln. Die Summe richtet sich nach dem Wert beim Auszug. Plättli, Badewannen, Lavabos und WC verlieren pro zehn Jahre etwa einen Viertel ihres Werts.