Wer je eine Wohnung oder ein Haus gesucht hat, kennt das Spielchen: «Zentral gelegen» ist eine nette Umschreibung für eine Blechlawine vor der Tür. «Günstige Altbauwohnung» meint abbruchreif, «Traumvilla für Geniesser» steht für einen Fantasiepreis.

Auf der Pirsch nach dem Wunschobjekt muss man eine Menge Informationen beschaffen und überprüfen – das ist nicht einfach, wenn die Beschreibungen derart schwammig daherkommen. Die offenen Fragen bleiben: Lohnt es sich überhaupt vorbeizugehen? Ist der Preis fair, gemessen an Vergleichsobjekten?

So findet man die Antworten am Computer.

Wo liegts? Wie siehts aus?

Online kann man sich ein gutes Bild von der Lage des Angebots machen. Populär ist die Street-View-Funktion auf Google Maps, das viele Orte der Schweiz optisch zugänglich macht. Auf diese Weise erhält man dreidimensionale Ansichten der Strassen im Quartier. Der User kann sich wie ein Fussgänger bewegen und bekommt einen authentischen Eindruck – etwa vom Verkehrsaufkommen oder davon, ob sich die Lage wohnlich präsentiert.

3 Tipps - Wohnungssuche

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Wie findet man eine Wohnung
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Steuern? Schule? Haltestellen?

Immobilienportale wie Homegate, Immoscout24, Comparis oder Newhome verknüpfen ihre Angebote mit vielen Zusatzinfos über Steuern, Arbeitsweg oder mit Angaben zu Quartier und Bevölkerungsstruktur, Distanz zum Kindergarten, zu Läden und Haltestellen.

Hinzu kommen geografische Informationssysteme (GIS), die heute viele Kantone, Gemeinden und Städte anbieten: Im jeweiligen GIS-Browser der Region finden sich Infos über mögliche Gefahrenquellen, über Lärm- und Umweltbelastung, Bevölkerungsstruktur, Bebauung und Zonenpläne. Hier finden Sie zum Beispiel den GIS-Browser des Kantons Zürich.

Buchtipp
Ausziehen – umziehen – einziehen
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Wie viel zahlen die Nachbarn?

Der Schweizer Immobilienmarkt gilt als intransparent, da die offiziell beglaubigten Kaufpreise wie die Mieten nicht öffentlich sind. Wenigstens für Immobilien gibts zu einigen Kantonen – wie etwa hier für Zürich – amtliche statistische Preisinformationen.

Auch auf Immobilienportalen lassen sich Vergleiche anstellen. Comparis zeigt etwa über die Service-Funktion «Was bezahlen Ihre Nachbarn?», wie hoch die Miet- und Kaufpreise von vergangenen (bis fünf Jahre zurück) und aktuellen Inseraten in der unmittelbaren Nachbarschaft sind.

Gibts einen Preisnachlass?

Immobilienportale bieten per Suchabo Meldungen für bestimmte Objekte. Wer diese Angebote gründlich verfolgt, erfährt schnell einiges über den Hintergrund: Wenn ein Reihenhaus zuerst für 800'000 Franken ausgeschrieben ist, aber später mit dem Vermerk «Preis auf Anfrage» wieder auftaucht, hat sich der Verkäufer wohl verspekuliert, es besteht also Verhandlungsspielraum.

Das Erscheinungsdatum der Anzeige zeigt zudem, ob das Objekt als «Ladenhüter» einzustufen ist. Hier gibts allerdings regionale Unterschiede: An Orten mit Wohnungsknappheit wie Genf oder Zürich verschwinden die Angebote rasch. In Randregionen ist es hingegen kein Makel, wenn ein Einfamilienhaus mehrere Monate inseriert werden muss.

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