6 Meteo-Apps und ihre Vorteile im Vergleich
Wettervorhersagen werden immer präziser – es sei denn, man setzt auf die falsche App. Wir stellen sechs Wetter-Apps vor.
Veröffentlicht am 18. März 2021 - 16:20 Uhr
- «Ob es regnet, wissen wir in der Regel drei bis vier Tage vorher»
- Je lokaler die App, desto besser
- Umfrage: Welche Wetter-App nutzen Sie am liebsten?
- Meteo Swiss – die Seriöse
- SRF Meteo – die Schöne
- Landi Wetter – die Kompakte
- Bergfex – die Alpine
- Meteoblue – die Internationale
- Pflotsh – die Nerdige
Angekündigt ist Sonnenschein, doch dann schüttet es den ganzen Tag: «So etwas kommt heute schlicht nicht mehr vor», sagt Meteorologe Ludwig Z’graggen vom nationalen Wetterdienst Meteo Schweiz.
Wettervorhersagen sind in den letzten Jahrzehnten deutlich präziser geworden. Von einer «stillen Revolution» schrieb die Zeitschrift «Nature», weil die meisten sie gar nicht bemerkt haben.Dabei sind die Prognosen heute auf vier Tage hinaus so treffend, wie sie es in den 1990er-Jahren für den nächsten Tag waren. «Die Temperatur können wir eine Woche im Voraus auf ein bis zwei Grad genau bestimmen. Ob es regnet, wissen wir in der Regel drei bis vier Tage vorher», sagt Z’graggen.
Treiber des Fortschritts sind Modelle, die immer noch mehr Daten und Parameter in ihre Berechnungen einbeziehen. Das Wetter ist hochkomplex. Jedes Wäldchen übt Einfluss aus, jedes Hochhaus, jeder See. Alles hängt miteinander zusammen. Ob heute Temperatur und Luftdruck so oder etwas anders sind, kann in einigen Tagen über trocken-mild oder nasskalt entscheiden.
Bei Vorhersagen über eine Woche hinaus spricht Z’graggen deshalb lieber von Tendenzen. 14-Tage-Prognosen hält er für nutzlos. Manche Wetterlagen sind aber auch für die nächsten zwei Stunden kaum vorhersehbar. Wo genau ein Gewitter niedergeht etwa oder ob sich Hochnebel bildet. «Extremwetter ist ebenfalls schwierig.» Lokale Aufwinde können zum Beispiel an einem Ort katastrophal viel Regen herbeiführen, eine Gemeinde weiter hingegen nieselt es nur.
Je nach Wetterdienst und App fallen die Prognosen leicht unterschiedlich aus. Zwar beziehen sich in der Schweiz alle Anbieter auf die Grunddaten des Europäischen Zentrums für mittelfristige Wettervorhersage (EZMW). Um für einen bestimmten Ort eine möglichst genaue Aussage machen zu können, fügen sie ihren Berechnungen aber weitere Messungen und Modelle hinzu und kommen so zu abweichenden Vorhersagen.
Eine treffsicherste App gibt es jedoch nicht, wie zahlreiche Tests mit stets unterschiedlichen Resultaten zeigen. Die meisten vorinstallierten Anwendungen wie «Apple Weather» oder «Samsung Weather» gelten aber als eher unpräzis. Sie basieren auf dem US-Wettermodell GFS, das für die grossräumige Geografie von Nordamerika entwickelt wurde und mit einem recht grossen Raster arbeitet. Es lohnt sich daher, eine App herunterzuladen, die auf unsere lokalen Verhältnisse ausgerichtet ist.
Die App des nationalen Wetterdienstes Meteo Schweiz besticht durch eine schlichte Grafik und Übersichtlichkeit.
Personalisierbare Pushmeldungen informieren über Wetterveränderungen und Gefahren am aktuellen Standort, etwa Hagel, Hochwasser, Lawinen oder Waldbrand.
Dazu gibt es Karten zu Pollenentwicklung, UV-Strahlung und Luftqualität.
Nur Wetterprognosen für die Schweiz.
Bei der elegant designten App von SRF Meteo ist die klassische Wettervorhersage im Zentrum.
Dazu gibts Prognosen der SRF-Meteorologen sowie Videos und Artikel zu Hintergrundthemen.
Das Regenradar wird über 48 Stunden hinaus berechnet, ist aber weniger genau einstellbar als bei anderen Anbietern.
Im Alpenraum sind zahlreiche Live-Kameras abrufbar.
Alles auf einen Blick bietet die Landi-App. Sie kommt in knalligem Grün-Weiss daher und ist aufs Wesentliche ausgerichtet: Temperatur und Niederschlag.
Die Daten stammen vom privaten Wetterdienst Meteonews aus Zürich.
Das Regenradar gilt als sehr genau.
Dreimal täglich gibts Prognosen auch als Video sowie Wetterwarnungen für jede Schweizer Region.
Die App der österreichischen Bergsportplattform Bergfex liefert Wetterinformationen für den gesamten Alpenraum. Auch Schneefallgrenzen und Daten zur Morgendämmerung.
Mit der kostenpflichtigen Pro-Version erhält man alle 30 Minuten lokale Prognosen für die nächsten Stunden.
Nützlich sind auch die über 5000 Webcams.
Kostenlos nur in der Standardversion • Download: iOS / Android
Die Meteoblue-App liefert genaue Prognosen für sechs Millionen Orte weltweit.
Dafür kombiniert sie die Daten verschiedener Wettermodelle (etwa nordamerikanische, europäische und deutsche).
Entwickelt hat die App ein Spin-off der Universität Basel.
Über «Where2Go» lässt sich der Ort mit dem besten Wetter im Umkreis von 30 Kilometern finden.
Unter dem Label Pflotsh (von «Pflotsch») bietet das Unternehmen des Meteorologen Jörg Kachelmann eine Reihe von Apps vom Tropen- bis zum Seglerinnenwetter an.
In der Pro-Version sind über 80 Parameter abrufbar, etwa die Eisbedeckung der Meere oder Sichtweiten.
Im Zentrum stehen Karten und Satellitenbilder, die laut Anbieter eine grössere Aussagekraft haben als Angaben zu einzelnen Orten.
Auch ist transparent, wie sicher oder unsicher eine Prognose ist.
1. Monat gratis, anschliessend kostenpflichtig • Download: iOS / Android
5 Kommentare
Eine gute Übersicht, aber nicht mehr. Es gibt keinerlei Aussage darüber, wie gut die Vorhersagen sind. Wir haben nun auch lustige Betitelungen für die Wetterapps... Danke! (vor allem dass nur MeteoSwiss seriös bezeichnet wird).
ich bin sehr zufrieden mit Wetter Alarm, die auch von der Gebäudeversicherung empfohlen wird
Weather pro ist sehr zu empfehlen
Gruss Hans Hürlemann
Danke für die sehr gute Übersicht. Ich bin auch weitgehend mit Ihrer Einschätzung einverstanden.
Etwas befremdend bei MeteoSchweiz ist, dass für die Langfristprognosen immer so Phrasen wie "über / unter dem Normwert, dem langfristigen Durchschnitt", etc. verwendet wird. "Unter" kommt sehr selten vor, weil der Normwert keine Werte der letzten 10 Jahre enthält, sondern solche, die bis anfangs der 80er Jahre gehen. Jedenfalls ist es eine völlig wertlose Aussage, denn einerseits weiss der Durchschnittsbenutzer weder was der Normwert einer bestimmten Woche ist, noch erfährt er, wann in der Prognosewoche und um wieviel die zu erwartenden Temperaturen davon voraussichtlich abweichen werden. Klimaideologie zur Manipulation / Verwirrung der Benutzer hat in einer Wetterprognose nichts verloren!
Mir kommt immer mehr der Verdacht auf, dass alle staatlichen Institutionen, die zu den "SP-Departementen" gehören, den Auftrag haben, links/grüne Ideologien zu pushen, was sich auch bei Corona in extremis u.v.a. mehr oder weniger zeigt. Bei MeteoSchweiz ist es die fast tägliche Botschaft "es ist wärmer als vor 40 Jahren" (eine Plattitüde) und beim BfS wird mit falsch erhobenen Statistiken, z.B. indem Äpfel (Teilzeit-) und Birnen (Vollzeitarbeit) verglichen bzw. in den gleichen Topf geworfen werden und auch sonst wenig bis gar nicht differenziert wird, zu Unrecht suggeriert, dass Frauen für die gleiche Leistung weniger verdienen. Gar nicht zu reden vom SRF, wo ganz offen die meisten Mitarbeiter noch links/grüner sind als bei anderen Medien. Entsprechend sind die Beiträge und das Zensurieren der Kommentare :-(.
Ein weiteres Dankeschön an den Beobachter, dass wenigstens hier nicht zensiert wird.
antwort an urs_dupont: völlig einverstanden. an alle: beachten, betr. ausgewogenheit. 'ausgewogen' heisst nicht in erster linie, verschiedene parteien auf die sekunde genau gleich lang reden zu lassen (zb. srf arena). nicht-ausgewogenheit, einseitige information kann viel stärker erreicht werden durch AUSLASSEN gewisser themen. der hörer/leser hat ja keinen überblick darüber, was NICHT behandelt worden ist.
09.06.2024 GGS im Beobachter