Neues Erbrecht ab 2023Der Pflichtteil schrumpft – was Sie jetzt wissen müssen
Ab dem 1. Januar 2023 ändert sich das Erbrecht. Was dann gilt – und was Sie jetzt unternehmen sollten, wenn Sie bereits ein Testament oder einen Erbvertrag haben.
Veröffentlicht am 25. Januar 2022 - 17:15 Uhr
- Was ändert sich im Erbrecht per 2023?
- Warum ist es wichtig, das Testament vor 2023 nochmals zu prüfen?
Wie sollte das Testament formuliert sein, wenn die verstorbene Person..
- .. verheiratet war und Ehegatten und Kinder/Nachkommen hinterlässt?
- .. verheiratet und kinderlos war und Ehegatten und Eltern hinterlässt?
- .. unverheiratet war und Kinder/Nachkommen (und Konkubinatspartner/-in) hinterlässt?
- .. unverheiratet und kinderlos war und Eltern (und Konkubinatspartner/-in) hinterlässt?
- Wichtig: Den Letzten Willen regelmässig überprüfen
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- Formulierungsbeispiele für ein zu änderndes Testament in Bezug auf die Erbrechtsrevision
Ab dem 1. Januar 2023 gibt es mehr Spielraum für Leute, die etwas zu vererben haben. Denn die Pflichtteile für die Kinder schrumpfen – auf die Hälfte ihres gesetzlichen Erbanteils. Derzeit sind es drei Viertel.
Eltern wiederum werden gar keinen Anspruch mehr auf einen Pflichtteil haben – heute beträgt er die Hälfte ihres gesetzlichen Erbanteils. Unverändert bleibt der Pflichtteil für überlebende Ehegatten und eingetragene Partnerinnen und Partner, nämlich die Hälfte des gesetzlichen Erbanspruchs.
Das revidierte Erbrecht wird für alle Todesfälle ab dem 1. Januar 2023 gelten. Bisherige Testamente und Erbverträge bleiben grundsätzlich gültig. Muss man also etwas unternehmen, wenn man bereits ein Testament verfasst oder einen Erbvertrag abgeschlossen hat?
Es kommt darauf an. Zunächst muss eine Anpassung überhaupt noch möglich sein. Verfügungen über seinen Nachlass kann man nur dann noch ändern oder ergänzen, wenn man urteilsfähig ist – und nicht etwa dement. Bei einem Erbvertrag müssen für eine Änderung ausserdem auch alle Beteiligten einverstanden sein.
Letztlich hängt es aber von der konkreten Formulierung im bestehenden Dokument ab. Und von den Absichten: Soll der Lebenspartner oder die Ehefrau nach der Gesetzesrevision vom kleineren Pflichtteil der Kinder profitieren? Sollen die Eltern nach Abschaffung ihres Pflichtteils noch etwas erhalten?