Brauche ich überhaupt Bargeld in der Fremdwährung?

Das kommt aufs Reiseziel an. An den meisten Feriendestinationen kann man inzwischen fast alles mit Karte bezahlen, fast wie bei uns – aber eben nicht überall. An manchen Ferienorten wird zum Beispiel Trinkgeld immer noch überwiegend bar bezahlt. Ausserdem ist Cash hilfreich, falls die Karte nicht funktioniert, nicht akzeptiert wird oder falls sie gestohlen wurde.

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  • Tipp: Der Reiseveranstalter kennt die Verhältnisse vor Ort am besten und kann diesbezüglich Tipps geben.
  • Achtung: Jedes Land legt fest, wie viel Bargeld man überhaupt einführen darf. Innerhalb der EU zum Beispiel sind es 10’000 Euro. Wenn Sie mehr dabeihaben, etwa um Teppiche oder Diamanten zu kaufen, müssen Sie dies zwingend am Zoll deklarieren. Überprüfen Sie diese Bestimmungen vor der Abreise.
     

Ist es vor Ort günstiger, Schweizer Franken zu wechseln, als hier bei meiner Bank?

Für die gängigen Währungen wie Euro oder US-Dollar ist der Kursunterschied meist so klein, dass es kaum eine Rolle spielt. Je exotischer die Währung ist, desto grösser ist aber in der Regel der Aufschlag, den die hiesigen Banken für den Umtausch verrechnen, und umso eher lohnt es sich, erst vor Ort Geld zu wechseln.

  • Tipp: Bei exotischen Währungen wie samoanischem Tala, mongolischem Tögrög oder mosambikanischem Metical ist es oftmals günstiger, mit einer Debitkarte an einem Bankomaten im Reiseland Bargeld zu beziehen als bei einer Schweizer Bank.
  • Achtung: Vorsicht vor privaten Geldwechslern vor Ort, etwa fliegenden Händlern. Der Wechselkurs scheint vielleicht sehr attraktiv, aber möglicherweise werden Sie übers Ohr gehauen.
     

Soll ich mit der Debit- oder mit der Kreditkarte bezahlen?

Die Faustregel lautet: Beträge bis ungefähr 100 Franken mit der Kreditkarte bezahlen, grössere mit der Debitkarte. Das liegt an den unterschiedlichen Gebührenmodellen. Bei der Debitkarte wird beim Bezahlen im Ausland oft ein fixer Betrag hinzugerechnet, zum Beispiel 2 Franken. Das wirkt sich beim kleinen Einkauf im Supermarkt viel stärker aus als beim Bezahlen der Hotelrechnung. Bei der Kreditkarte hingegen kommt in der Regel einfach ein prozentualer Aufschlag (zum Beispiel 2,5 Prozent) hinzu, unabhängig vom Betrag.

  • Tipp: Kontrollieren Sie vor der Abreise die Gebührenmodelle Ihrer Debit- und Kreditkarten für Zahlungen in Fremdwährungen. Es gibt auch Banken, die bei Debitkarten gleich wie bei Kreditkarten prozentuale statt fixe Zuschläge verrechnen. Schauen Sie dann nicht auf den Betrag, sondern bezahlen Sie mit der Karte, die den tieferen Zuschlag hat.
  • Achtung: Wählen Sie immer die Lokalwährung, wenn Sie beim Bezahlen gefragt werden, ob Sie in Schweizer Franken bezahlen wollen. Der dort angewendete Umrechnungskurs ist fast ausnahmslos schlechter als derjenige Ihrer Bank.
     

Wie teuer ist der Bargeldbezug am Bankomaten im Ausland?

Sehr teuer, meistens. In der Regel ist es weniger teuer, mit der Debitkarte Geld zu beziehen als mit der Kreditkarte, es kommt aber aufs Gebührenmodell Ihrer Bank an. Die meisten Banken kassieren 5 Franken pro Bankomatbezug im Ausland bei Debitkarten, bei Kreditkarten sind es 3,5 bis 4 Prozent, mindestens aber 10 Franken.

Einige wenige Banken und Kartenanbieter offerieren zwei Bankomatbezüge im Ausland pro Jahr ohne Gebühren. Auch hier gilt: Bezahlen Sie in Lokalwährung und nicht in Schweizer Franken, falls der Automat Sie danach fragt. Der Bargeldbezug am Bankschalter ist noch teurer als am Automaten, also nur etwas für den Notfall.

  • Tipp: Für Kundinnen und Kunden von digitalen Neo-Banken (darunter Revolut, Wise, Neon und Yapeal) fallen in der Regel keine oder nur sehr geringe Gebühren an.
  • Achtung: Es gibt ausländische Bankomatbetreiber (darunter Travelex und Euronet), die zusätzlich selbst Gebühren erheben, dies betrifft vor allem frei stehende Automaten an Tankstellen und Flughäfen. Nutzen Sie stattdessen Bankomaten, die von traditionellen Banken betrieben werden.

Weitere Tipps fürs Bezahlen in den Ferien

  • Zweite Karte: Wer auf Nummer sicher gehen will, hat zwei Kreditkarten unterschiedlichen Typs (Mastercard, Visa) dabei. Zwar akzeptieren die allermeisten Verkäufer inzwischen sowohl Mastercard- als auch Visa-Karten, aber je nach Kartentyp (Debit, Kredit, Prepaid) kann es dennoch zu Problemen kommen. Eine zweite, andere Karte ist da hilfreich – auch wenn eine verloren geht oder gestohlen wird. Tipp: Bewahren Sie die zweite Karte getrennt von der ersten Karte auf.
     
  • Twint: Die innerhalb der Schweiz weitverbreitete Bezahl-App Twint ist im Ausland nahezu unbekannt und darum nutzlos. Tipp: Hingegen funktionieren in der Regel die im Smartphone hinterlegten Bezahlmethoden wie Apple Pay oder Google Pay – es gilt dann jeweils das Gebührenmodell der hinterlegten Karte.
     
  • Kartenlimite: Möglicherweise haben Sie die monatliche Limite Ihrer Karte so tief gesetzt, dass Sie beim Bezahlen grösserer Beträge während der Ferien Probleme bekommen. Tipp: Überprüfen Sie vor der Abreise die monatlichen Limiten Ihrer Karten und erhöhen Sie sie nötigenfalls vorübergehend.