Die Cyborg-isierung des Menschen schreitet voran – Stichwort Pulsmesser, Stichwort Google Lens, Stichwort Smart Watch. Als gesellschaftskritische Gegenbewegung beobachten wir auf der anderen Seite ein veraltetes Konzept: die Natur.

Das Bundesamt für Umwelt und Zeitgeist, kurz Bafu, will Naturfreunde mit einer ungewöhnlichen Massnahme einspannen. Der Plan lautet, wirklich wahr, «Beweisstück Unterhose».

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Das grosse Unterhosenverscharren hat Mitte April begonnen.

Die Umsetzung geht so: Im ganzen Land sollen Bürgerinnen und Bürger Unterhosen aus Baumwolle im Erdreich verscharren. Ort, Zeit und die Beschaffung des Bodens werden dokumentiert. Zwei Monate später wird die Unterhose aus der Erde geholt, fotografiert – und je zerfressener der Stoff ist, desto besser die Biodiversität unter der Erde. Sagt das Bafu, das mit dieser Aktion herausfinden will, wie gesund die Schweizer Böden sind. Das grosse Unterhosenverscharren hat Mitte April begonnen. 

Digitale Nomaden und andere Greenfluencer sind bereits alarmiert: Wo ist der schönste Ort, um medienwirksam eine Unterhose im Erdreich zu versenken? Nach einem kurzen Hype rund um ein hübsches Stück Wiese bei La Chaux-de-Fonds sind heuer die Fluren «Chline Arsch» und «Grosse Arsch» bei Reckingen im Kanton Wallis unter den Hotspots im Dienste der Wissenschaft. Herzlichen Glückwunsch. 

Abschliessend stellt sich die Frage, was eigentlich Würmer, Asseln und Käfer von der Sache halten. Mit einer Onlinepetition ruft die IG Maulwurf bereits dazu auf, aufs Verbuddeln von getragenen Unterhosen zu verzichten. «Kein Endlager für Boxershorts!» Käferdemonstrationen am Waldesrand. Es könnte ein heisser Frühling werden.