Vergoldung des Abfalls
In der Schlacke, wie sie bei der Kehrichtverbrennung zurückbleibt, finden sich immer noch brauchbare Rohstoffe.
Veröffentlicht am 6. August 2010 - 08:53 Uhr
Bevor die Schlacke in Deponien landet, werden die groben Metallteile aussortiert. Neue Wege geht jetzt die Kehrichtverwertung Zürcher Oberland (Kezo). In ihrer Feinschlackesortieranlage im zürcherischen Hinwil – dem ersten Betrieb dieser Art in der Schweiz – trennt die Kezo neu auch Kupfer-, Aluminium-, Zink-, Zinn-, Gold- und Silberteilchen, die kleiner als fünf Millimeter sind, rund 200 Kilogramm pro Tag. In einem Jahr, wenn die ganze Anlage läuft, sollen es täglich 500 Kilo sein.
Der Preis für eine Tonne schwerer Nichteisenmetalle liegt zwischen 4000 und 8000 Franken. Die Entwicklung der Pionieranlage kostete weniger als eine Million Franken. Kezo-Geschäftsführer Daniel Böni ist deshalb überzeugt, dass Feinschlackesortieranlagen rentieren können. In den 30 Schweizer Kehrichtverbrennungsanlagen, so seine Schätzung, «könnten jährlich zusätzlich 38 '000 Tonnen Eisen, 27'000 Tonnen Aluminium, 3000 Tonnen Kupfer, 1500 Tonnen Blei und 200 Tonnen Zinn rezykliert werden».