Blau glitzert das Wasser im Pool, verführerisch räkelt sich die Bikini-Frau im Liegestuhl am Beckenrand, die Augen hinter der Sonnenbrille versteckt, in der Hand einen Drink. Er, braun gebrannt und muskulös, vollführt derweil einen Kopfsprung, um dann unvermittelt vor ihrem Liegestuhl aus dem Wasser aufzutauchen. Eine Szene, die wie kaum eine andere die Welt der Reichen und Schönen symbolisiert und beim Betrachter gleichzeitig den Wunsch nach einem eigenen Swimmingpool weckt.

Ein eigenes Schwimmbad im Garten muss aber nicht nur ein Privileg der Schönen und Reichen sein – es gibt auch günstige Varianten. Doch welcher Pool ist der Richtige? Die Pallette reicht vom einfachen Kinderplanschbecken über den Pool aus dem Baumarkt bis hin zum umweltverträglichen Badeteich.

Voraussetzung dafür sind ein einigermassen ebenes, sonniges und ausreichend grosses Grundstück – sowie das entsprechende Budget. Wie aufwendig und teuer ist der Unterhalt, und worauf muss beim Kauf geachtet werden?

Für wenig Geld sind sogenannten Aufstellbecken zu haben, die auch im Heimwerkermarkt gekauft werden können. Sie kosten zwischen 8000 und 12'000 Franken und bestehen meist aus imprägnierten Holzbrettern für die Beckenwand, einer speziellen Folie zum Auskleiden des Pools und einem Stahlband. Eimal gefüllt, drückt das Gewicht des Wassers die Holzbretter nach aussen, das Stahlband auf der Aussenseite erzeugt den nötigen Gegendruck. Solche Pools werden am besten auf flachem, hartem Grund aufgestellt.

Aber aufgepasst: Wie für alle Pools, ist auch für die Aufstellbecken eine Baubewilligung notwendig. Meist genügt ein sogenannt vereinfachtes Verfahren: Willigen alle Nachbarn mit ihrer Unterschrift ein, wird die Erlaubnis erteilt. Sie umfasst aber auch Auflagen: Beispielsweise darf das mit Chemikalien behandelte Wasser nur in die Kanalisation abgelassen werden. Dazu ist ein entsprechender Anschluss notwendig.

Vor- und Nachteile gut abwägen
Wer mehr will als nur ein Aufstellbecken, muss sich an Fachleute wenden. Diese beraten bei der Wahl des richtigen Pools, organisieren und überwachen den Bau und geben die nötigen Informationen zum Unterhalt ab. Zur Auswahl stehen Becken aus Kunststoff oder Beton.

Die Kunststoffpools bestehen meist aus Polyester und werden bereits beim Lieferanten vorgefertigt. Da sie sehr leicht sind, lassen sie sich einfach transportieren und per Kran in ein vorbereitetes Loch mit einem Betonfundament einsenken.

Wer einen Polyesterpool kauft, sollte besonders auf die Garantielaufzeiten achten. Gerade Produkte aus südlichen Ländern werden oft im Freien hergestellt. Dabei kann es vorkommen, dass beim Trocknen des Polyesters Feuchtigkeit mit eingeschlossen wird. Nach einigen Jahren beginnt dann das Becken an solchen Stellen zu faulen. In der Schweiz und den nördlichen Nachbarländern hingegen werden die Becken im Ofen getrocknet, was ein Eindringen von Feuchtigkeit verunmöglicht.

Ab 40'000 Franken aufwärts
Gängige Kunststoffbecken sind etwa vier mal acht Meter gross. Für einen fertig eingebauten Pool dieser Art ist mit einem Preis um die 40'000 Franken zu rechnen. Darin eingeschlossen sind auch die Kosten für die Wiederherstellung des Gartens. «Dies wird bei der Berechnung oft vergessen, obwohl die Arbeiten bis zu einem Drittel der Gesamtkosten ausmachen können», sagt Engelbert Dudler, Mitinhaber der gleichnamigen Schwimmbadfirma in Kreuzlingen.

Beliebt sind neben den Polyesterpools auch die klassischen Modelle aus Beton. Sie seien oft nicht viel teurer als die Kunststoffbecken, sagt Dudler, dafür aber langlebiger. Boden und Wände dieser massiven Becken werden aus Beton gegossen und danach gestrichen, geplättelt oder mit einer Folie verkleidet. Je nach Variante betragen die Kosten für einen acht mal vier Meter grossen Pool zwischen 40'000 und 60'000 Franken.

Zu jedem Pool gehört eine Abdeckung, die mehrere Funktionen efüllt: Sie verunmöglicht das schnelle Auskühlen des Wassers, schützt vor Verschmutzung und verhindert, dass etwa Kinder ohne Aufsicht ins Becken fallen. Bei den Abdeckungen sind verschiedene Modelle erhältlich. Die einfachen werden von Hand übers Becken gezogen, teurere sind mit einem elektrischen Antrieb versehen.

In unseren Breitengraden werden die Pools oft beheizt. Wurde die Wärme früher mit Öl oder Strom erzeugt, haben sich heute Sonnenkollektoren durchgesetzt. Einige Poolabdeckungen sind so konstruiert, dass sie selber Wärme erzeugen. Häufig werden aber auch separate Kollektoren aufs Hausdach geschraubt.

Unterhalt kann aufwendig sein
Einen Pool zu besitzen heisst auch ihn zu reinigen und zu pflegen – oder jemanden damit zu beauftragen. Kernstück der Reinigungstechnik ist eine Filteranlage mit einer Pumpe, die das Wasser umwälzt und von Schmutz befreit. Für diese Anlage ist ein Raum von etwa drei Quadratmetern Grösse nötig. Mit Vorteil wird er in den Keller des Hauses integriert. Trotz Filter bleibt aber Dreck im Becken liegen. Deshalb muss der Beckenboden entweder mit einem Vakuumsauger oder mit einem unter Wasser fahrenden Putzroboter von Zeit zu Zeit gereinigt werden.

Neben der mechanischen Reinigung gehört auch eine chemische dazu. Chlor beispielsweise desinfiziert das Wasser und verhindert das Algenwachstum. Wer sich nicht den Luxus einer automatischen Reinigungsanlage leistet, sollte einmal pro Woche die Wasserqualität kontrollieren und wenn nötig korrigieren. Dies umfasst nicht nur die Chlor-Beigabe, sondern auch die Kontrolle des ph-Wertes. Optimal ist ein Wert von 7,2; weicht er von dieser Norm ab, wird zum Ausgleich Säure zugegeben.

«Wer den ph-Wert regelmässig kontrolliert, spart eine Menge Chlor», sagt Pool-Spezialist Dudler. Denn je höher der ph-Wert ist, desto mehr lässt die Wirkung des Chlors nach – und es muss höher dosiert werden. Doch selbst bei korrektem ph-Wert muss mit Chemikalienkosten von 400 bis 600 Franken pro Saison gerechnet werden. Und wer Chlor nicht verträgt, muss auf Ersatzprodukte ausweichen und schnell einmal das Doppelte hinlegen.

Alternative: Bioteich ohne Chemie
Ganz ohne chemische Reinigungsmittel kommen die Bioteiche aus. Seit gut zehn Jahren sind sie in der Schweiz als Alternative zum klassischen Pool auf dem Markt. Auf den ersten Blick erinnern sie an ein Gartenbiotop mit Schilf und anderen Wasserpflanzen am Ufer. Doch im Gegensatz zum Biotop kann in den Bioteichen problemlos geschwommen werden.

Möglich macht es ein System aus zwei Kammern. Die innere ist mit einem normalen Schwimmbecken vergleichbar, dessen Kante aber etwa einen halben Meter unter dem Wasser liegt. Rund herum ist ein zweites, flaches Becken angeordnet, das Lebensraum für verschiedenste Pflanzen bietet. Die Pflanzen reinigen zusammen mit Mikroorganismen das Wasser.

Diese natürliche Reinigungsanlage spart nicht nur Chemikalien und Geld, sondern erfordert auch sonst wenig Unterhalt. «Die Besitzer können alles selber machen», erklärt Rico Ponato von der Firma Rico Gartenbau aus Hombrechtikon. Im Normalfall genüge es, ab und zu lose Gegenstände wie etwa Blätter aus dem Pool zu entfernen. Während des Winters kann der Pool, wie ein normales Biotop auch, einfach sich selbst überlassen werden. Im Frühling werden dann die braun gewordenen Pflanzen abgeschnitten; sie wachsen nach und sind bald wieder grün.

Im Gegensatz zu den klassischen Becken dürfen die Bioteiche nicht abgedeckt werden, denn die Pflanzen benötigen Licht. Wer also kleine Kinder hat, sollte einen abschliessbaren Zaun ums Wasser erstellen. Ein weiterer Nachteil der Bioteiche: Sie brauchen mindestens doppelt soviel Platz wie herkömmliche Modelle. Für eine Schwimmfläche von vier mal acht Metern beispielsweise ist noch einmal dieselbe Fläche für den Pflanzenring notwendig.

Preislich bewegen sich die Bioteiche in derselben Grössenordnung wie ihre Pendants mit chemischer Reinigung. Für einen Pool mit vier mal acht Metern Grösse beispielsweise ist mit 40'000 Franken zu rechnen, die Reinigungsfläche mit eingeschlossen. Im Gegensatz zum Standardpool entfallen aber die jährlichen Kosten für die Chemikalien.

Die Bauzeit für einen Bioteich beträgt rund zwei Wochen. Da die Pflanzen nur zwischen Mai und September gesetzt werden können, ist eine erste Benutzung erst nach acht Wochen möglich. Ein Problem, das man bei den klassischen Pools nicht kennt. Dort beträgt die Bauzeit zwar vier Wochen, dafür ist er sofort benutzbar.

Weitere Infos

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Eine Adressliste der Lieferanten ist bei Aqua Suisse erhältlich: www.aquasuisse.ch