Als der Beobachter im Mai über die Absichten des Bundesamts für Sport (Baspo) und von Swiss Olympic berichtete, mittels einer Aufklärungsoffensive der sexuellen Ausbeutung im Sport den Kampf anzusagen, liess Barbara Boucherin Dampf ab. Die Kampagnenleiterin beim Baspo hätte sich neben den Massnahmen zur Sensibilisierung und Prävention noch eine schärfere Waffe gewünscht: die Registrierung von straffälligen pädosexuellen Trainern, denen es dadurch erschwert würde, bei einem neuen Verein unterzukommen. Doch der Datenschutz habe entsprechende Pläne des Bundesamts abgeklemmt, klagte Boucherin damals: «So kommen wir nur langsam vorwärts.»
«Prioritäten wurden neu gesetzt»
Jetzt bremst ausgerechnet ihr eigener Chef noch mehr. Bei der offiziellen Lancierung der Kampagne «Keine sexuellen Übergriffe im Sport!» (www.fairplay.ch) sprach sich Baspo-Direktor Heinz Keller vehement gegen die Einführung von derartigen schwarzen Listen aus. «Die Prioritäten wurden neu gesetzt», räumt er ein. Der Blick soll nach vorne gehen: In schwarzen Listen wären nur Leute erfasst, deren Taten bereits erfolgt seien, so Keller. «Damit diese Ersttaten aber gar nicht erst geschehen, muss mehr Energie in die längerfristig angelegte Kampagne gesteckt werden.»
Schwarze Listen sind bei der Bekämpfung der Pädokriminalität in Fachkreisen eine zentrale Forderung. Zumal auch die noch vor kurzem als Bremser gerügten Datenschützer unterdessen Tempo machen: Die Vereinigung der schweizerischen Datenschutzbeauftragten hat ein Konzept erarbeitet, mit dem die gesetzlichen Grundlagen zur Führung eines nationalen Pädophilenregisters geschaffen werden sollen. Einer Registrierung pädophiler Trainer steht also nichts mehr entgegen – ausser dem Chef des Sportamts.
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Pädophilie: Zickzackkurs um schwarze Listen
PädophilieZickzackkurs um schwarze Listen
Lesezeit: 1 Minute
Was das Bundesamt für Sport vor kurzem forderte, will es nun selber nicht mehr: die Registrierung von pädosexuellen Trainern.
Von Daniel Benz
Veröffentlicht am 09.11.2004
Veröffentlicht am 09.11.2004
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1 Kommentar
Bei der "Kuscheljustiz" betreffend Sexualstraftäter jeglicher Art, auch pädophile Täter, kommt automatisch die Frage, was sind das für Leute, GutachterInnen, RichterInnen, welche sich bewusst für die abstruse, grauenhafte "Täterschaft" einsetzt? Wo bleiben die Rechte, der Schutz der "lebenslang traumatisierten Opfer" dieser Täterschaft?
Weshalb gibt es keine Prioritäten für den "Schutz" von Opfern und weiterer Opfer?
Fakt ist: Sexuelle Fantasien, entstehen in einem Teilbereich des menschlichen Hirns. Diesen Teil, kann bei Sexualstraftätern/Pädophilen, nicht operativ entfernt werden! Psychiatrische-psychologische Behandlungen, sind absolut kein Garant für Besserung, schon gar nicht, gibt es eine Garantie für Heilung! Deshalb, gehört diese "Täterschaft" lebenslang verwahrt - aus Sicherheit für die Opfer und weiterer Opfer!