Mit Diäten hat Beatrice E. schon in ihrer Jugend ihre Erfahrungen gemacht. Doch keiner der vielen Versuche brachte ihr Gewicht nachhaltig zum Schwinden Abnehmen Wie man wirklich Gewicht verliert . Erst als die zweifache Mutter vor drei Jahren einen Brief von der Krankenkasse erhielt, in welchem sie als «adipös», also als «fettleibig» bezeichnet wurde, wusste sie, dass dringend etwas passieren musste: «Das frustrierte mich derart, dass ich mich für einen Beitritt bei den Weight-Watchers entschied», erzählt die 33-jährige Frau.

Der Grund des Übergewichts ist in den meisten Fällen banal: Man isst mehr, als man verbraucht. Auch wenn die Gene mitentscheiden, wie gut oder schlecht jemand Fett einlagern kann – mit genügend Bewegung und einer ausgewogenen Ernährung Ernährung Gewichtskontrolle mit der Lebensmittelpyramide lässt sich einer solchen Veranlagung ein Schnippchen schlagen. Und nur ganz selten sind Krankheitsgründe wie beispielsweise eine Schilddrüsenunterfunktion oder die Einnahme von Kortison schuld an den überflüssigen Kilos.

Übergewicht kann gefährlich werden

Menschen mit Rundungen an den falschen Stellen leiden meist sehr. Ihr Risiko für Krankheiten wie Herzinfarkt, Bluthochdruck, Diabetes Typ II, Rücken- und Gelenkbeschwerden ist höher. Männer nehmen ab 30 kontinuierlich zu. Bei Frauen schnellt das Gewicht oft nach Schwangerschaften oder in den Wechseljahren in die Höhe.

Das Kleiderkaufen wird für Übergewichtige zum Spiessrutenlauf, und im Badekleid am Strand zu liegen bedeutet statt Erholung Stress pur. Trotzdem schaffen es nur 5 bis 15 von 100 Fettleibigen, langfristig abzunehmen.

Der Hauptgrund fürs Scheitern: Essen ist schlicht zu schön. So hilft das Essen, innere Anspannungen abzubauen Binge Eating «Immer diese Fressanfälle» . Man kompensiert damit ein Defizit an Erholung und Freizeit oder will sich einfach verwöhnen. Doch wer seine Essenslust wirklich senken will, muss lernen, Defizite im Leben zu erkennen, sie zu beheben oder anders als über den Gaumen zu lindern. Deshalb nützt eine Blitzdiät, während der man sich lediglich ein paar Wochen lang zusammenreisst, sonst aber nichts ändert im Leben, gar nichts.

Beim Abnehmen realistische Ziele stecken

Doch wie gelingt das Abnehmen und das dauerhafte Halten des Gewichts? Dies geht nur, wenn das Ernährungs- und Bewegungsverhalten Bewegung Sport ist eine Superpille langfristig und bleibend umgestellt wird.

Zuerst einmal braucht es realistische Ziele Übergewicht So reduzieren Sie laufend Gewicht . Viele Abnehmewillige erwarten zu viel vom veränderten Essverhalten. Doch nur eine Gewichtsabnahme von einem halben bis einem ganzen Kilo pro Woche ist realisierbar. Wer sich zirka 7000 Kilokalorien von den Lippen abspart, verliert etwa ein Kilogramm. Das heisst zum Beispiel, eine Woche lang täglich etwa 1500 statt 2500 Kilokalorien zu sich nehmen.

Die Diätenwerbung lügt meistens

Bei «FdH», Nullfasten oder der originalen Kohlsuppendiät kann es zum unerwünschten Jo-Jo-Effekt kommen. Denn während einer so gravierenden Diät drosselt der Körper den Energieverbrauch. Sobald wieder normal gegessen wird, steigt das Gewicht wieder rapide an, sogar stärker als vor der Diät. Eine zu geringe Energiezufuhr führt ausserdem zu Heisshungerattacken, Müdigkeit und zum Abbau von Muskeleiweiss statt von Körperfett.

Hände weg von teuren Diäten Teure Diätpillen Wenn die Probepackung zum Abo wird mit unhaltbaren Versprechungen wie «Für immer schlank mit Ananaspillen» oder «Fünf Kilos weg in einer Woche mit der neuen Wunderdiät»! Wenn eine Diät oder ein Medikament entwickelt worden wäre, die oder das garantiert zum langfristigen Schlanksein führen würde, gäbe es keine Dicken mehr – und der Erfinder wäre schon längst Milliardär.

Buchtipp
Stressfrei abnehmen
Stressfrei abnehmen
Diätshakes lassen das Kauen vermissen

Die Vorher-nachher-Bilder dieser Inserate sind meistens Fotomontagen und die angeführten Ärzte und Wissenschaftler so frei erfunden wie die Erfahrungsberichte Betroffener. Auch eine Geld-zurück-Garantie bei Misserfolg täuscht. Ein weiterer Misserfolg frustriert nur und steigert den Bedarf an tröstenden Kalorien.

Einige Diäten sind zwar seriös, aber dennoch nicht erfolgversprechend. Besonders grosse Probleme hatte die übergewichtige Beatrice E. mit Spezialgetränken, die eine Mahlzeit ersetzen: Sie sass mit ihrem fad schmeckenden Drink am Mittagstisch, schaute ihren essenden Kindern zu und vermisste nichts mehr, als selber kauen und geniessen zu dürfen.

Ersatzmahlzeiten sind keine Lösung

Solche Schlankheitsmahlzeiten sind lediglich ‹Krücken›, die einem helfen, Kalorien zu sparen und dadurch abzunehmen. Es findet dabei keine Verhaltensänderung statt. Sobald mit den Ersatzmahlzeiten wieder aufgehört wird, steigt das Gewicht unweigerlich wieder an.

Beatrice E. hat es dank Weight-Watchers geschafft. Sie gehört zu den wenigen, die ihr Gewicht nicht nur reduzieren, sondern auch langfristig unten behalten konnten. Seit drei Jahren schleppt sie 25 Kilogramm weniger mit sich herum. Die Panik vor dem Kleiderkaufen oder vor dem Schwimmbadbesuch gehören definitiv der Vergangenheit an.

So nehmen Sie ab

Wer erfolgreich und gesund abnehmen will, sollte seine Ernährung umstellen, sein Essverhalten ändern und sich mehr bewegen.

Ernährung:

  • Wählen Sie Nahrungsmittel mit einer tiefen Kaloriendichte.
  • Essen Sie abwechslungsreich und ausgewogen: zu jeder Hauptmahlzeit Teigwaren, Vollkornbrot oder Kartoffeln; zu jeder Mahlzeit Gemüse oder Früchte; täglich Milch und Milchprodukte; ein-, zweimal in der Woche Fisch; massvoll Fleisch, Wurstwaren und Eier; wenig Fett und fettreiche Lebensmittel.
  • Achten Sie auf eine fettarme Zubereitung: Sparen Sie bei Öl, Fett und Butter.
  • Trinken Sie Übergewicht Wasser trinken hilft beim Abnehmen energiefreie Getränke wie ungesüssten Tee oder Wasser. 
  • Gehen Sie sparsam mit Alkohol um.

Essverhalten:

  • Nehmen Sie drei Hauptmahlzeiten ein und bei Bedarf zwei Zwischenmahlzeiten.
  • Machen Sie längere Pausen Fasten 1x täglich essen vergessen zwischen den Mahlzeiten.
  • Essen Sie nicht zwischendurch.
  • Essen Sie nicht nebenher, etwa beim Fernsehen.
  • Essen Sie im Sitzen und in Ruhe.
  • Essen Sie nicht aus Frust oder Langeweile.
  • Geniessen Sie das Essen.

Bewegung:

  • Bereits 30 Minuten Bewegung täglich Abnehmen mit Sport So kommt das Gewicht wieder in Balance mit leicht beschleunigter Atmung steigern das Wohlbefinden und helfen beim Abnehmen (etwa flottes Spazieren oder Alltagsaktivitäten wie Putzen, Einkaufen).
  • Bauen Sie die Bewegung im Alltag ein: Treppen steigen statt mit dem Lift fahren, eine Tramstation früher aussteigen und zu Fuss gehen, mit dem Velo statt mit dem Auto zur Arbeit fahren.
  • Wer möchte, bewegt sich zwei-, dreimal wöchentlich intensiv, zum Beispiel beim Jogging, beim Tanzen, beim Schwimmen oder beim Velofahren.
Fünf Diäten und was sie bringen

 


Professionelle Ernährungsberatung
Auskunft Eine Liste der eidgenössisch anerkannten Ernährungsberaterinnen und -berater gibt es auf der Webseite des Schweizerischen Verbandes der Ernährungsberater/innen: www.svde-asdd.ch
Kosten Zwischen 120 und 180 Franken
Diätprinzip Mit Hilfe von speziell lizenzierten diplomierten Ernährungsberaterinnen werden Ess- und Bewegungsgewohnheiten grundsätzlich verändert. Teilweise werden auch Gruppensitzungen angeboten.
Langzeiterfolg Ja
Vorteile
  • Ausgewogene Ernährung.
  • Individuelle Beratung.
  • Ganzheitliches und professionelles Programm.
  • Geht auch auf psychologische Aspekte ein.
Nachteile
  • Längere Einbindung.
  • Kostet etwas, wird unter Umständen von den Krankenkassen bezahlt.
Fazit

Sehr empfehlenswert

 


Weight-Watchers1
Auskunft www.weightwatchers.com
Kosten Wöchentlicher Workshop und digitale Unterstützung, monatlich zwischen 70 und 90 Franken (Mindestlaufzeit 6 Monate)
Diätprinzip Wöchentliche, geleitete Gruppentreffen mit regelmässiger Kontrolle des Körpergewichts und Anleitungen zum Abnehmen. Anschliessend sechswöchige Phase zum Stabilisieren des erreichten Gewichts.
Langzeiterfolg Ja
Vorteile
  • Ausgewogene Ernährung.
  • Unterstützung und Solidarität in der Gruppe.
  • Die schwierige Phase des Gewichthaltens wird mit berücksichtigt.
Nachteile
  • Gruppentreffen eignen sich für Individualisten weniger.
  • Wöchentlicher Zeitbedarf.
  • Kostet etwas.
Fazit

Sehr empfehlenswert

1Die Weight-Watchers bieten auch individuelle Beratungen und Fernprogramme an, die hier nicht beurteilt wurden.

 


FdH, «Friss die Hälfte»
Auskunft -
Kosten Weniger als normale Ernährung.
Diätprinzip Man isst weiter wie bisher, die Portionen beim Essen werden jedoch halbiert.
Langzeiterfolg Nein
Vorteile
  • Der Menüplan muss nicht umgestellt werden.
  • Billiger als eine normale Ernährung.
Nachteile
  • Ständiges Hungergefühl.
  • Kein Lerneffekt.
  • Mangelnde Zufuhr wichtiger Nährstoffe, weil auch weniger Früchte und Gemüse gegessen werden.
Fazit

Nicht empfehlenswert

 


Kohlsuppendiät
Auskunft Diverse Bücher.
Kosten Weniger als normale Ernährung.
Diätprinzip Menüplan mit abwechslungsweise Obst, grünem Gemüse, Kartoffeln, Bananen, Magermilch, Poulet, Tomaten, Steak, Salat, Reis. Dazu Kohlsuppe nach Belieben. Kein Salz, sondern nur Gewürze und Kräuter.
Langzeiterfolg Nein
Vorteile
  • Billiger als eine normale Ernährung.
  • Salzkonsum wird eingeschränkt.
Nachteile
  • Verleidet sehr schnell.
  • Sehr einseitig: mangelnde Zufuhr an Eiweiss und anderen wichtigen Nährstoffen.
  • Kohl bläht und riecht.
Fazit

Nicht empfehlenswert

 


Diverse Formula-Diäten (Mahlzeitenersatz)
Auskunft Diverse Anbieter
Kosten Zwischen 3 und 20 Franken pro Ersatzmahlzeit
Diätprinzip Ganze Mahlzeiten werden durch genau bilanzierte Drinks ersetzt, die als Pulver gekauft und dann mit Wasser oder Milch angeführt werden. Im Supermarkt erhältlich oder als Programm unter ärztlicher Anleitung (Precon).
Langzeiterfolg Nein
Vorteile
  • Einfach anzuwenden.
  • Schnelle Zubereitung, auch auf Reisen.
  • Geeignet als Einstieg in eine langfristige Ernährungsumstellung, damit rasch einige Kilos purzeln.
Nachteile
  • Verleidet schnell.
  • Kauen und Essgenuss fehlen.
  • Oft teuer.
  • Kein Lerneffekt.
Fazit

Nur kurzzeitig empfehlenswert

Wissen, was dem Körper guttut.
«Wissen, was dem Körper guttut.»
Chantal Hebeisen, Redaktorin
Der Gesundheits-Newsletter