Sie hat schon geknechtete Hunde, verwahrloste Katzen und malträtierte Pferde aus ihrem Elend befreit, als dies in den Medien noch kein Thema war. Sie nennt üble Tierhalter beim Namen, riskiert Hiebe und Morddrohungen, legt sich mit Kantonstierärzten an und fährt den etablierten Tierschutzvereinen an den Karren – Edith Zellweger, Initiantin der Aktiven Tierschutzgruppe Salez.

Zellweger polarisiert. Auch wegen ihres Sri-Lanka-Projekts: Vor drei Jahren hat sie im Inselstaat im Indischen Ozean Tausende streunende Hunde und Katzen kastriert und so vor dem Vergasen gerettet. Über 250000 Franken hatte sie allein für dieses Projekt zusammengekratzt. Wittert die 50-Jährige Tiere in Not, wird sie zur Furie: «Was Menschen Tieren antun, ist unfassbar. Die Gesetze bestehen nur auf dem Papier.» Die Tochter einer Metzgerfamilie wurde früh zur strengen Vegetarierin und findet «Fleischfressen» das Allerletzte. Ihren Beruf als Coiffeuse gab sie auf, weil die meisten Haarpflegeprodukte an Tieren getestet werden. Ihr Wohnhaus hat sie zu einem Tierasyl umfunktioniert, in dem derzeit sechs Hunde und zehn Katzen untergebracht sind. Tiere sind Edith Zellweger näher als Menschen. Damit hat sich inzwischen auch ihr Ehemann abgefunden.