Hallo meine Tochter ist 16J.und nimmt Drogen nichts hat funktioniert. Hab das Jugendamt eingeschaltet, habe unzähliche Gespräche mit ihr geführt war bei der Drogenberatung, sie wird nicht Schlau. Schwenzt zusätzlich die Schule und hat schon mehrere Anzeigen wegen fehlen an der Schule. Hat vielleicht jemand eine Idee was ich noch tun kann. Danke euch im voraus Meo
Answer by marikowari · Okt 07, 2019 at 09:10 PM
@Meo.Meo
Schwierig!
Sucht ist meist Ausdruck einer Suche nach sich selbst.
Und der Suche nach einer entsprechenden Konfrontation, mit seinem Selbst.
Ich fuerchte, ich muss sie etwas entaeuschen.
Sie, oder irgendjemand in diesem Forum, wir hier nicht helfen koennen!
Das Einzige was hier hilft, ist die Selbsterkenntnis ihrer Tochter.
Jetzt muss ich mich aber sofort korrigieren!
Sie, und auch Andere koennen helfen!
Indem sie versuchen den/die Suchende/n an das heranzufuehren, was zur Selbsterkenntnis fuehrt.
Was dies bewirken koennte, ist mir im Fall ihrer Tochter, allerdings absolut unbekannt.
Answer by seelenblick · Okt 08, 2019 at 11:59 AM
Hallo,
ich bin in einer ähnlichen Situation wie Sie. Nur meine Tochter ist 18 Jahre. Sie nimmt wohl schon seit 4 Jahren Drogen. Geahnt hat es mein Exmann (bei dem sie bis Mai diesen Jahres gewohnt hat) erst sei Anfang diesen Jahres. Leider ist es dann als sie bei mir war im August erst rausgekommen was sie alles mittlerweile nimmt : Liquid ecstasy, Speed, Canabis. Als Cocktail hat sie im August noch Antidepressiva genommen und landete im Krankenhaus wo wir erst erfahren haben was sie alles nimmt. Es war ein Schock. Sie lebt mit einer Freundin (die auch Drogen nimmt) in der geerbten Wohnung ihrer Großmutter. Schlafprobleme haben Angang des Jahres dazu geführt das sie kurz vor dem Abi die Schule abgebrochen hat und jetzt nichts mehr auf die Reihe bekommt. Es ist furchtbar mit ansehen zu müssen wie das Kind den Bach runter geht und nichts machen zu können. Mein gesamtes Leben kreist nur noch um das Thema und ich finde keinen Weg wie ich in mein Leben zurück finde. Ich suche auf dem Weg einen Austausch zu Betroffenen.
LG
Answer by marikowari · Okt 08, 2019 at 01:12 PM
@seelenblick und @Meo.Meo
Mein gesamtes Leben kreist nur noch um das Thema und ich finde keinen Weg wie ich in mein Leben zurück finde. Ich suche auf dem Weg einen Austausch zu Betroffenen.
Gerade das ist hochgefaehrlich!
Sie koennen nicht der Rettungsring fuer eine ertrinkende Person sein, wenn sie selbst am ertrinken sind!
Answer by BleibtStark · Okt 08, 2019 at 08:02 PM
Ich habe zwar nie selber diese Erfahrung gemacht und bin eigentlich wegen was völlig anderem hier, aber deine Überschrift hat mich sehr traurig gemacht. Ich musste dir schreiben! Bin selber Mutter und mache mir derzeit wegen etwas völlig anderem zwar Sorgen um mein Kind, aber es geht mir von den Sorgen her ähnlich. Diese sind die Gleichen sogar, denk ich, denn auch ich kann seit Monaten auch nicht selber viel tun für mein Kind und das Gefühl ist unerträglich. Als Eltern will man retten und beschützen. Als Mutter bekommt man nach der Geburt das Baby in den Arm, man riecht seinen Kopf und man weiss von da an, dass man auf der ganzen Welt nur noch eine Aufgabe hat im Leben - man muss das kleine beschützen! Bis irgendwann die Realität einkehrt und man merkt, dass man als Mutter zwar schon einen grossen Einfluss auf seine Kinder hat, aber man kann irgendwann auch nichts für immer steuern, man hat nichts mehr zu sagen und das Kind für immer von allem beschützen und das Gefühl ist fast unerträglich! Es gibt so viele andere Umweltfaktoren, die dem Kind schaden, da ist man oft machtlos. Finde es gut, dass du darüber sprichst. Seit ich mich fast überall in meinem Umfeld geöffnet habe, geht es mir viel besser. Ich finde es gut, wenn man in Foren spricht. Mir hat es zu Beginn auch geholfen. Aber es hilft von der emotionalen Seite her auch extrem, wenn man sich beim eigenen Umfeld Halt sucht und sich fallen und auffangen lässt und sich auch von jemand externem helfen lässt, sollte man niemanden haben. Der persönliche Kontakt hat mich standhaft und stark gehalten.
Ich weiss persönlich von zwei Mädchen aus meiner Schule früher. Sie waren schon mit 12 drogenabhängig! Beide sind auf verschiedenen Wegen wieder herausgekommen. Der einen hat der Vater sie mit auf die Strasse genommen in der Nacht und ihr gezeigt, was am Ende aus ihr wird und wo sie am senden landen wird, wenn sie nicht ihr Leben in den Griff bekommt. Er hat ständig auf Sie eingeredet. Sie überall hingebracht, Leute, die drogensüchtig waren oder es immer noch sind und ihr ihre Geschichte erzählt haben als Abschreckungsmanöver. Offenbar hats geklappt, heute ist sie stabil, arbeitet, hat Familie und guten Abschluss gemacht. Bei der anderen ging es so sehr bergab, dass sie es selbst satt hatte, so weiterzuleben und hat selber ihr Leben später wieder in den Griff gekriegt.
Bei der einen brauchte es die Eltern, die ständig etwas sagten und sich fast kaputt gemacht haben, ihr etwas aufzuzeigen und Sie zu inspirieren zum Positiven und bei der anderen konnten die Eltern nicht mehr, aber sie haben sie "fallen" lassen müssen, dass sie es später irgendwann selber verstanden hat.
Jedes Kind ist anders und niemand sonst als du, kennst dein Kind am besten. Probiere, was du denkst, was helfen könnte, am Ende mache nur, was du kannst und zeige ihr Liebe und Halt, soweit es die Situation und dein Kind zulässt. Ansonsten hole dir professionelle Hilfe wie Familientherapeuten. Vielleicht ist es etwas aus ihrer Kindheit, vielleicht aber auch nicht. Manchmal ist es einfach das falsche Umfeld. Nicht alles ist an dir als Mutter. Wir können nicht unsere Kinder immer "kontrollieren". Wir können uns selbst ja mit unseren Sorgen auch nicht immer kontrollieren. Die können wir auch nicht abschalten und uns einfach um uns selbst kümmern und unsere Kinder einfach vergessen. Aber das ist das "Mum-guilt", das man wahrscheinlich für immer nicht ablegen können wird und ist völlig normal. Aber damit du deinem Kind das Licht zeigen kannst, musst du selbst auch hin und wieder an dich denken. Happy mom - happy kid! Ich persönlich glaube fest daran. Vielleicht hilft auch eine offene Aussprache unter euch. Als 16- oder 18-jährige würde ich persönlich nicht mit fremden reden wollen und meinen Eltern. Eher im stillen Kämmerlein unter uns ohne Hemmungen und sich einfach alles sagen. Ich hatte eine andere Freundin später in der Schule. Die hat 6 Jahre auch gebraucht, um mit Drogen aufzuhören. Am Ende kam heraus, sie ist von einem Familienmitglied vergewaltigt worden und sie konnte es einfach ihren Eltern nicht erzählen, da sie Angst hatte, dass sie deswegen kaputt gehen würden, also hat sie es autoaggressiv rausgelassen. Ich finde es wichtig, dass Familien dann zusammenhalten und engen Kontakt zueinander haben. Professionelle Hilfe ist sicher auch richtig, aber kein Ersatz für die Familie. Einfach alle und jeden einbinden. Ich war mal als Teeny so wütend auf meine Eltern und hab ihnen gesagt, ich ziehe aus und fing an mir Stellen zu suchen in Restaurants, um mir eine Wohnung zu leisten. Meine Mutter rief einen Priester, da sie irgendwann nicht mehr weiter wusste. Ich machte immer bei allem zu. An einen Therapeuten schon gar nicht zu denken. Ich war zuerst wütend darüber und dachte, ,,was will der mir schon sagen dazu, der hat weder Kinder noch weiss er, wie man normal lebt." Der hat mir echt die Augen geöffnet. Ich bin heute noch dankbar für die Aktion meiner Mutter. Dankbarkeit hat der Mann mir beigebracht, etwas, dass man als Teeny vergisst. Das hat die ganze Stimmung wieder gerade gebogen. Egal, was war, ich konnte mich immer im Leben bis heute trösten mit dem, was ich habe. Da braucht's keine Drogen, andere Eltern, "künstliche" Probleme... ich wollte einfach nach dem Guten für mein Leben streben und entschied mich von da an, für mich und für meine Familie lieber glücklich zu sein, als alles in und um mir zu zerstören. Geld und Erbe macht nicht glücklich allein. Mehr Familienzeit, auch wenn es den Teens auf den Wecker geht. Sie müssen immer wissen, dass man sie nicht vergessen wird. Entweder sie kommen alleine wieder hoch oder sie brauchen die ständigen Aufmunterungen von der Seite, von ihren Liebsten. Vielleicht auch mal Ablenkung, raus fahren irgendwo weit weg. Oder Therapie mit Pferden hilft auch habe ich gehört. Hypnose ist auch ein Weg. Kenne einige, die es durch Hypnose geschafft haben. Kenne auch viele Raucher, die so aufgehört haben. Wünsche dir alles Gute!
Du bist eine interessante Persoenlichkeit. Und bleib stark! Auch wenn du gelegentlich mal an deiner eigenen Staerke scheitern koenntest. Im Endeffekt wird es dich staerker machen.
Answer by marikowari · Okt 08, 2019 at 08:09 PM
@BleibtStark
Gib mir etwas Zeit, um auf deine Posts weiter einzugehen....bei mir laeuft es, auch nicht gerade so rund, wie ich es mir wuenschen wuerde !
Answer by marikowari · Okt 08, 2019 at 08:25 PM
@BleibtStark
Ich denke nicht, dass du eine schwache Persoehnlichkeit bist!
Eher im Gegenteil! Und das koennte vielleicht der Grund dafuer sein, weshalb du hier scheiterst.
Damit hatte ich nicht speziell deinen Beitrag hier(!) gemeint.Da steht recht viel Gutes drin.
Answer by BleibtStark · Okt 11, 2019 at 01:37 AM
@Meo.Meo sorry, dass ich jetzt über deine "Diskussion" hier @marikowari antworte:
@marikowari Was ist denn bei dir los? Erzähl mal.
Answer by marikowari · Okt 11, 2019 at 04:34 PM
@Bleibtstark
...bei mir laeuft es, auch nicht gerade so rund, wie ich es mir wuenschen wuerde !
Was ist denn bei dir los? Erzähl mal.
Ich hoffe , die erwartest jetzt nicht, dass ich hier alles erzaehle, was gerade nicht rund laueft in meinem Leben. (Ich wollte nur um etwas Geduld bitten. Bis ich Zeit finde, um auf deinen Beitrag noch etwas einzugehen.
Und es hat mit dem Thread von @Meo.Meo auch nur einen indirekten Zusammenhang.
Dies gilt auch fuer meinen Hinweis an dich, als ich sagte, dass du vielleicht gerade an deiner eigenen Staerke scheitern koenntest.
Doch gerade hier schliesst sich dann allenfalls der Bogen zu dem, was bei mir gerade nicht rund laeuft.
Bei mir laueft es mal grob gesagt nicht rund, weil ich moeglicherweise gerade daran bin, an meiner eigenen "Staerke" zu scheitern. Und zuwenig erkenne, dass meine vermeintliche Staerke zu einer Schwaeche pervertiert ist. Weil ich zu stark bin, mir selbst aus dem Weg zu gehen. Und damit erst der Weg fuer eine Loesung des eigentlichen Problems frei werden kann.
Hier rede ich nicht von einer spezifischen Sucht oder Abhaengigkeit.
Hier rede ich ueber die Dynamik der Abhaengigkeiten.
Ich werde mich in einem weiteren Beitrag dazu weiter aeussern.
LG.
Answer by marikowari · Okt 12, 2019 at 02:49 PM
Bis irgendwann die Realität einkehrt und man merkt, dass man als Mutter zwar schon einen grossen Einfluss auf seine Kinder hat, aber man kann irgendwann auch nichts für immer steuern, man hat nichts mehr zu sagen und das Kind für immer von allem beschützen und das Gefühl ist fast unerträglich!
Siehst du? Gerade das ist der Punkt , welche "starke" Persoenlichkeiten oft uebersehen.
Im Grunde genommen hast du es bereits selber gesagt:
....aber man kann irgendwann auch nichts für immer steuern....
Genau das ist das Problem von "starken Persoenlichkeiten"! Denn sie glauben oft zu stark daran, ..... dass sie das doch koennten. Und hier faengt es dann auch damit an, dass die Dynamik der Abhaengigkeiten ins Spiel kommt.
Der / Die starken Persoenlichkeit glaubt daran, ein Problem loesen zu koennen, welches eigentlich nicht sein eigenes Problem ist. Sondern das Problem einer anderen Person ist. Und vielleicht auch gar nicht so loesbar ist? (es gibt auch unloesbare Probleme).
Nur kann der Hilfsbereite, das Problem des Anderen nicht loesen. Das kann letztlich nur der Hilfsbeduerftige selbst.
Dass heisst keineswegs, dass man hier keine Hilfestellung leisten kann, oder soll!
Aber Hilfe zur Selbsthilfe ist hier angesagt!
Das Problem der "starken Persoenlichkeiten" kann darin bestehen, dass sie glauben, dass sie die Probleme Anderer loesen koennten. Das kann dann eine (ungewollte ) Selbstueberschaetzung werden. Und manchmal wird dies dann der Ausdruck einer falsch verstandenen Naechstenliebe.
Man tut ja alles, um zu beschuetzen. Beschuetzt sich hier sogar selbst nicht mehr genug, um noch zu beschuetzen.
Das ist zwar etwas heroisch. Aber letztlich total verkehrt. Es funktioniert nicht.
In der Psychologie spricht man davon, dass es eben nicht nur den Suechtigen gibt. Sondern auch den "CO-Suechtigen". Welcher massgeblich auch dazu beitraegt, dass der Suechtige in seiner Sucht verharrt. Es sind sehr oft die CO-Suechtigen, welche nicht zur Loesung des Problems beitragen .... Obwohl sie das sogar "insbruenstig" eigentlich noch wollten. Aber sie sind Teil des Problems geworden. Und sind nicht mehr Teil der moeglichen Loesung.
Ich kann das leider aus meiner persoenlichen Erfahrung heraus.... nur betaetigen. In der Regel ist das so.
Du hast in deinem Beitrag allerdings noch einen Ausnahmefall beschrieben. Und die gibt es auch!
Ich persoenlich setze hier nicht sehr viel Hoffnung auf den Ausnahmefall. Wo ein sehr direkt involviertes Familienmitglied die Dynamik der gegenseitigen Abhaengigkeiten aufloesen kann.
Das ist dann wirklich ein Ausnahmefall.
Answer by marikowari · Okt 13, 2019 at 07:03 AM
@BleibtStark
Ich weiss um die Geschichte um dein Kind etwas. Ich hatte dich darum mehrfach gebeten, dich etwas zurueckzuziehen und nicht selbst machen zu wollen. Sondern nur den Anlass dazu zu geben, dass andere Etwas fuer dich und dein Kind machen.
Das Problem ist wohl sehr aehnlich dem Problem von @Meo.Meo. Obwohl die Thematik hier recht verschiedene Hintergruende hat, aber eines ist gemeinsam: Ihr seid beide emotional zu sehr verhaftet!
Und genau diese Dynamik muesst ihr zuerst einmal aufloesen. Sonst seid ihr eher Teil des Problems, als das ihr das Problem loesen koennt!
Meo, Meo kann ich hier nur raten, dass er hier externe Fachpersonen zuzieht. Und sich selbst dann mal etwas zurueckzieht.
Selbstverstaendlich hier nicht ganz!
Aber er tut wohl gut daran, wenn er etwas darauf wartet, dass ihn die Fachpersonen dann auch wieder aus der Schublade holen, wenn es dann wieder Zeit dafuer ist.
Das wird dann der Fall sein, wenn eine gewisse .... eben schaedliche Dynamik mal unterbrochen ist. Dann kann weiter entwickelt werden.
Und dann, der zuvor CO-Suechtige, dann wohl auch wieder zum unverzichtbaren Partner in der Beziehungsdynamik wird.
Obwohl du in der Ausbildung zur Treuhaenderin bist, und wohl die Gesetzestexte je laenger je mehr kennst, Und hier wohl auch mit etwas gesundem Menschenverstand agierst..... Im Falle deines Kindes bitte ich dich ausdruecklich darum .... mach nicht selber!
Sondern frage Andere um Rat und Tat.
Meo. Meo moechte ich hier etwa den gleichen Rat geben.
Die Wahrscheinlichkeit Erfolg zu haben, ist groesser.