«Als ich kürzlich bei meinem Devisenhändler vorbeischauen wollte, stand ich vor verschlossenen Türen.» Kurt Dutler aus Hütten hatte in der Hoffnung auf eine gute Rendite bei der Devisenfirma World Financial Services Ltd. (WFS) mehrere 10000 Franken angelegt. Doch im August ist Salvatore Paulangelo, Chef der WFS und der PP Finanz Service GmbH (PPS), verschwunden ebenso Kundengelder von gegen 100 Millionen Franken. 2700 Anleger hatten den Schwesterfirmen ihr Erspartes anvertraut: Sie alle müssen mit einem Totalverlust rechnen.
Fälle wie dieser sind keine Seltenheit. Mit der immergleichen Masche führen unseriöse Händler Kunden hinters Licht. Und mit Aussagen wie «Es handelt sich um eine optimale Anlage» und der Aussicht auf traumhafte Renditen soll der Laie zur Unterschrift bewegt werden.
Hat der Kunde einmal angebissen, wird allfälliger Skepsis mit dem Hinweis auf monatliche Kontoauszüge vorgebeugt. Ein fauler Trick: In der Regel gaukeln solche Kontoübersichten dem Anleger oder der Anlegerin geschönte Gewinne vor. Besonders gewiefte Betrüger führen ab und zu auch ein paar fiktive Verluste auf, um ihre Glaubwürdigkeit zu erhöhen.
Fingierte Gewinnauszahlungen
Als wichtiges Verkaufsargument führen viele unseriöse Anbieter an, dass die Gewinne und sogar der gesamte Anlagebetrag jederzeit ausbezahlt werden könnten. Tatsächlich werden zur Beruhigung des Kunden ab und zu Rückzahlungen gemacht. Doch das Geld stammt meist nicht aus tatsächlichen Kursgewinnen: Da viele Anleger ihr Erspartes direkt auf das Konto des Betrügers überweisen und stets neue Anleger dazustossen, stehen Anlagebetrügern jederzeit genügend finanzielle Mittel für fingierte Gewinnauszahlungen zur Verfügung. Hat sich schliesslich genügend Kapital auf dem Konto angehäuft, hebt der Betrüger das Geld ab und macht sich aus dem Staub.
Auch seriös betrieben, ist Devisenhandel ein höchst riskantes Geschäft: Hohen Gewinnen stehen hohe Verluste gegenüber. Wer sein Geld einem Devisenspezialisten anvertraut, sollte deshalb Folgendes beachten: