Anfang Juli erhielt der PR-Berater Matthias Gallati einen Depotauszug, in dem zu lesen ist, dass er Fondsanteile des «Skandia Global Equity Fonds» besitze. Gallati hatte aber nie Anteile dieses profitorientierten Fonds gekauft. Er hatte in ökologisch und sozial verträgliche Anlagen im «Swissca Green Invest» investiert. Dieser Fonds wird von den Kantonalbanken in Zusammenarbeit mit dem WWF angeboten.
Der WWF ist nicht erfreut
«Will ich mein Geld weiterhin ökologisch anlegen, muss ich Gebühren von mehreren hundert Franken zahlen», empört sich Gallati. «Skandia hätte mich zumindest persönlich über die Umwandlung informieren können.» Und Felix Meier, Verantwortlicher des WWF für den Fonds, findet das Vorgehen von Skandia «eine absolute Frechheit».
Tony Nüscheler, Marketingleiter von Skandia, gibt Meier Recht: «Es war ein Fehler, dass wir die Umwandlung den rund 50 Betroffenen nicht persönlich mitgeteilt haben, sondern nur in einem allgemeinen Infobulletin.» Der Swissca Green Invest sei zu wenig verkauft worden, darum habe man ihn umgewandelt. Wieso aber nicht in einen andern Ökofonds? «Wir haben keinen gefunden, der uns überzeugte», meint Nüscheler. «Wir hoffen, im Herbst einen neuen Ökofonds anbieten zu können.» Und wenn Gallati sein Geld in diesen neuen Ökofonds anlegen wolle, könne er dies gebührenfrei machen.
Wer sich Gallatis Ärger ersparen will, kauft Anteile am Swissca Green Invest am besten direkt bei den Kantonalbanken oder der Swissca. Sie wandeln ihren eigenen Fonds nicht um. Skandia als Drittvertriebsstelle hat sich diese Möglichkeit im Kleingedruckten vorbehalten.
Nachhaltige ÖkofondsGrün ist nur die Hoffnung
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Wer über den Finanzkonzern Skandia Anteile am Ökofonds Swissca Green Invest gekauft hat, hat keine ökologisch-soziale Geldanlage mehr. Skandia hat die Ökofondsanteile in Kapital zur reinen Profitmaximierung umgewandelt.
Von Dominique Strebel
Veröffentlicht am 17.08.2004
Veröffentlicht am 17.08.2004
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