Am 1. Oktober steigen die Zigarettenpreise. Und stimmt
der Nationalrat in der Herbstsession dem Vorschlag des Bundesrats
zu, kosten Alcopops, die heute für Fr. 2.50 zu kaufen
sind, ab nächsten Februar Fr. 4.30. Diese Sondersteuer
soll Kinder und Jugendliche vom Konsum abhalten.
Die süssen Mixgetränke mit einem Alkoholgehalt
von rund sechs Prozent liegen bei den Teenies im Trend. Der
Alcopopkonsum ist in den letzten drei Jahren von zwei Millionen
auf vierzig Millionen Flaschen sprunghaft gestiegen.
Die Konsumenten werden immer jünger, wie eine repräsentative
Umfrage der Schweizerischen Fachstelle für Alkohol- und
andere Drogenprobleme (SFA) zeigt. Die erste Zigarette wird
heute im Durchschnitt mit zwölf Jahren geraucht, erste
Trunkenheitserlebnisse werden im Alter von vierzehn Jahren
gemacht. Je früher die Kinder mit Suchtmitteln in Berührung
kommen, desto eher rauchen und trinken sie später. Heute
raucht ein Viertel der 15- bis 16-Jährigen regelmässig,
jeder dritte trinkt wöchentlich.
Mit Preiserhöhungen soll der Trend jetzt gebrochen
werden. Holger Schmid von der SFA ist von der Wirkung dieser
Massnahme überzeugt: «Junge haben wenig Geld und
reagieren darum preissensibler als Erwachsene.»
Doch nicht nur bei den legalen, sondern auch bei den illegalen
Drogen langen die Teenies kräftig zu: 2002 hat jeder
zweite 16-Jährige schon einmal Cannabis geraucht, jeder
zehnte kifft regelmässig.
Und das selbst in der Schule: Die Klagen von Lehrkräften
über bekiffte Schüler häufen sich. «Die
Schule ist keine Ausnüchterungseinrichtung», kritisiert
der Dachverband der Schweizerischen Lehrerinnen und Lehrer.
Er fordert klare Jugendschutzbestimmungen und einen Ausbau
der Präventionsmittel, falls Cannabis liberalisiert wird.