In einzelnen Läden ist sie noch zu finden, die Edelweiss-Sonnenmilch von Weleda. Doch Nachschub wird es nicht mehr geben, denn die Schweizer Naturkosmetikfirma hat die Produktion ihrer beiden Sonnenschutzmittel eingestellt – nicht nur für die Schweiz, sondern international.

Damit ist Weleda nicht allein, andere Naturkosmetikanbieter handeln ebenso. Der Grund dafür liegt in einer Empfehlung der Europäischen Kommission. Darin heisst es, dass Sonnenschutzmittel nicht nur vor den sonnenbrandverursachenden UVB-Strahlen schützen sollen, sondern auch verstärkt vor UVA-Strahlen. Beide Strahlentypen können Hautkrebs hervorrufen.

Die Naturkosmetikhersteller setzten bei ihren Sonnenschutzprodukten auf die mineralischen Pigmente Zinkoxid und Titandioxid und erreichten damit einen UVA-Schutz nach australischem Standard. Die EU empfiehlt nun eine verbesserte Schutzfunktion. Ein weiteres Problem besteht darin, dass Zinkoxid in der Schweiz zwar in Babykosmetika erlaubt ist, nicht aber als Sonnenschutz.

Weleda sucht derzeit nach einer neuen Rezeptur. «Aber es kann Jahre dauern, bis wir in der Lage sind, ein Produkt anzubieten, das der EU-Empfehlung gerecht wird», sagt Firmensprecher Michael Leuenberger. Die herkömmlichen und umstrittenen UV-Filter aus der Chemieküche sind in der Naturkosmetik tabu. Immerhin: Was Weleda und die zwei grossen Naturkosmetikhersteller Laverana (Lavera-Produkte) und Dr. Hauschka für unmöglich halten, soll der deutschen Firma Eco Cosmetics gelungen sein: eine als Naturkosmetik zertifizierte Sonnencreme, die über den von der EU empfohlenen UVA-Schutz verfügt und gleichzeitig zinkoxidfrei ist. Die Creme ist seit kurzem auch in der Schweiz erhältlich.

Schützt Nachcremen vor Sonnenbrand?

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Wer stundenlang an der Sonne ist, riskiert einen Sonnenbrand – trotz Nachcremen. Warum das so ist.
Quelle: Beobachter Bewegtbild
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Jasmine Helbling, Redaktorin
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