Sie hat diesen typischen Teenagerblick. Eben noch blitzte aus Janine Schallers* Augen der Schalk, jetzt wechselt er übergangslos zu Wut und Anklage. «Ich habe diese Krankheit nicht verdient. Und die Krankheit hat es nicht verdient, über mein Leben zu bestimmen. Ich habe es so satt!» Sie schreit die Ungerechtigkeit förmlich hinaus in die Welt, die zierliche Person mit den langen braunen Haaren.

Janine Schaller ist 16. Sie möchte einfach nur so leben, wie es das Privileg ist in diesem Alter: leidenschaftlich, unbeschwert, schnell, fröhlich. Doch die junge Frau aus der Innerschweiz ist chronisch krank. Sie spürt, wie die Energie sie langsam verlässt. «In drei Jahren von 100 auf 40 Prozent», beschreibt sie – nun wieder mit einer spöttischen Note – die Talfahrt ihrer Lebensqualität, als ginge es um den Akkustand eines Handys.