Das Ehepaar Rainer aus Dietikon war erstaunt über
das Angebot des Vermittlers der welschen Krankenkassengruppe
Groupe Mutuel: Es sei «kein Problem», in ihrem
Alter die Krankenkasse samt Zusatzversicherung zu wechseln,
«Sie sehen doch beide gesund aus». Die Hausfrau
und ehemalige Verkäuferin ist 66 Jahre alt; ihr Mann,
ein pensionierter Autoelektriker, zählt 71 Lenze. «Er
hat uns noch nicht einmal nach unseren Krankheiten gefragt»,
sagt Traute Rainer. Vor neun Jahren musste sie sich einer
schweren Operation unterziehen.
Das Vorgehen des Maklers hat System. Beim Beobachter-Beratungszentrum
melden sich viele ältere Leute, die ähnlich schlecht
von Groupe-Mutuel-Vermittlern beraten wurden. Tatsache ist:
Wie alle anderen Krankenkassen nimmt auch die Groupe Mutuel
über 60-Jährige nicht problemlos in die Zusatzversicherung
auf.
«Es gibt leider schwarze Schafe unter den Maklern,
die nicht optimal beraten», sagt Groupe-Mutuel-Sprecher
André Grandjean. «Wir gehen dem nach.»
Ähnlich äusserte sich Grandjean allerdings bereits
letzten November (Siehe Artikel zum Thema) passiert
ist seither anscheinend nichts. Das Ehepaar Rainer hat richtig
reagiert und die Kasse nicht gewechselt.