Schon 20-Jährige können gelegentlich unter Potenzstörungen leiden. Von Männern über 40 hat jeder fünfte leichte und jeder vierte mittelschwere Erektionsstörungen. Bei jedem Zehnten bleibt die Erektion vollständig aus.

Früher wurden allein psychische Störungen als Ursache vermutet. Auch heute spielen Stress, Erwartungsdruck, Depressionen oder negative Erfahrungen bei sexuellen Handlungen eine wichtige Rolle. Mittlerweile sind aber eine Reihe zusätzlicher Störfaktoren bekannt:

  • Arterienverkalkung, Bluthochdruck, hoher Cholesterinspiegel, Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus).
  • Nervenverletzungen nach Operationen oder bösartigen Geschwüren der Prostata, des Darms und anderer Beckenorgane.
  • Hormonstörungen, Nierenerkrankungen, schwere Krankheiten (Krebs, Blutarmut, Herzschwäche).
  • Alkohol und Nikotin: Einer der stärksten Einflussfaktoren ist das Rauchen: Es verengt die Blutgefässe und beeinträchtigt dadurch die Blutzufuhr zum Penis.

Wer wegen Erektionsstörungen zum Arzt geht, erhält eine Reihe von Fragen gestellt:

  • Ist das Problem plötzlich oder schrittweise aufgetreten?

  • Reicht die Erektion für Vaginalverkehr?

  • Verschwindet die Erektion jeweils vor der Ejakulation?

  • Wie schätzen Sie Ihren Sexualtrieb ein?

  • Haben Sie andere gesundheitliche Probleme (etwa Diabetes, Bluthochdruck)?

  • Wie ist der Lebensstil (Nikotin, Alkohol, Bewegung, Stressbelastung)?

  • Wie steht Ihre Partnerin oder Ihr Partner zum Problem?

Ein allgemein wirkendes Mittel gegen Erektionsstörungen gibt es nicht. Je nach Ursache kommen in Frage:

  • Sexualberatung sowie Verhaltens- und Gesprächstherapie sind grundsätzlich zu empfehlen. Selbst wenn das «Versagen» vorwiegend organisch begründet ist, plagen sich viele Männer mit Ängsten und erleben Veränderungen in der Partnerschaft.

  • Medikamentöse Therapie mit dem Wirkstoff Sildenafil (Viagra, Uprima, Ixense etc.).

  • Wirkstoffe (Prostaglandine), die direkt in die Schwellkörper oder in die Harnröhre gespritzt werden.

  • Mechanische Hilfsmittel wie Ringe und Vakuumpumpen.

  • Gefässoperationen, Penisprothesen.