Der Traum von der ewigen Jugend begleitet den Menschen seit je. Die Suche nach der Quelle der verjüngenden Kraft ist ein wiederkehrendes Motiv in der Kunst. Eindrücklich illustriert dies das berühmte Gemälde «Der Jungbrunnen» des deutschen Malers Lucas Cranach des Älteren: Das Bild von 1546 zeigt, wie alte Frauen in ein Wasserbecken steigen und verjüngt wieder herausklettern. Die moderne Anti-Aging-Industrie Jung bleiben Die ultimative Anti-Aging-Wunderwaffe scheint diesen Traum wahr werden zu lassen: Ernährungszusätze, Medikamente, kosmetische oder operative Eingriffe sollen das jugendliche Aussehen konservieren.

Doch es muss nicht Chemie oder das Skalpell sein. Glücklicherweise halten einen auch schonende Verhaltensweisen und schöne Erlebnisse jung: ein Hobby, eine beglückende Bergwanderung, eine neue Liebe oder eine schöne Ferienreise. Im Alltag können einfache, natürliche Mittel zu einem jüngeren Aussehen verhelfen: ausreichend Bewegung, genügend Entspannung oder eine Ernährung Ernährung im Alter Die Freude am Essen neu entdecken , die dem Körper guttut.

Warum die Haut altert

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Das Netz aus Collagenfasern verringert sich und die Zahl der Blutgefässe verringert sich: Wie Falten auf der Haut entstehen.
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Lebensstil entscheidet über das Hautbild

Wie jung wir aussehen , beeinflusst nämlich nicht in erster Linie die Pflege, sondern vor allem unser Lebensstil. Dass sich eine gesunde Lebensweise auf den Körper auswirkt, zeigt die Unterscheidung des biographischen und des biologischen Alters, das nicht immer übereinstimmt. Das biographische Alter berechnet sich nach dem Geburtsdatum; das biologische Alter gibt den individuellen körperlichen Zustand eines Menschen wieder.

Wie unterschiedlich dieser bei jedem Einzelnen ist, zeigt häufig der Vergleich von Menschen desselben Jahrgangs bei einer Klassenzusammenkunft. Je nach Lebensführung, Auftreten, Aufmachung oder auch durchlebten Schicksalsschlägen können die ehemaligen Kameraden Jahre älter oder jünger wirken, als sie sind.

Negative Erfahrungen im Leben können wir oft nicht beeinflussen – aber unsere Einstellung dazu. Wer dem Leben und dem Älterwerden mit Gelassenheit begegnet und sich Sorge trägt, hat gute Chancen, diese Gelassenheit auch auszustrahlen Achtsamkeit Wie Sie die innere Ruhe finden können und besser auszusehen.

Den biologischen Alterungsvorgang des Körpers können wir nicht stoppen, aber mit Hilfe der folgenden Ratschläge können Sie trotzdem einiges tun, um länger vital und attraktiv zu bleiben.

Was tun, um die Hautalterung zu verlangsamen?
  • Lebensfreude: Wer entspannt durchs Leben geht und sich dank einem guten sozialen Netzwerk aufgehoben fühlt, strahlt dies auch aus. Tun Sie, was Ihnen Freude macht! Gönnen Sie sich kleine Inseln im Alltag, indem Sie sich in Ihrer Agenda Zeit anstreichen, die nur für Sie reserviert ist. Besuchen Sie eine Ausstellung, gehen Sie ohne Ziel spazieren, treffen Sie Freunde zum Tee- oder Kaffeetrinken. Oder machen Sie einfach einmal nichts – und geniessen Sie dabei jeden Augenblick.
  • Genügend Schlaf: Der Begriff Schönheitsschlaf kommt nicht von ungefähr: Schlafmankos machen sich mit zunehmendem Alter im Aussehen bemerkbar. Genügend Schlaf sorgt hingegen für die Regeneration der Hautzellen und des ganzen Körpers und der Psyche. Ein Kräutertee mit Hopfen, Melisse, Orangenblüten oder Lavendel, aber auch ein Glas warme Milch und eine Wärmflasche verhelfen zum besseren Einschlafen. Trinken Sie Alkohol nur massvoll – der Schlaf mag schneller kommen, ist aber weniger erholsam. Tipp: Legen Sie ein Lavendelsäcklein unter das Kopfkissen – das ätherische Öl wirkt zusätzlich beruhigend.
  • Regelmässige Bewegung: Körperliche Betätigung und Bewegung an der frischen Luft setzen Glückshormone frei und beugen Verstimmungen vor. Viel wichtiger als Höchstleistungen sind die Regelmässigkeit und die Freude am sportlichen Tun. Oft gelingt dies besser in einer Gruppe. In vielen Gemeinden und Stadtquartieren kann man sich Lauf- oder Nordic-Walking-Gruppen Nordic Walking An Stöcken gehen, aber sportlich anschliessen. Oder organisieren Sie einfach selbst eine Trainingsgruppe mit Gleichgesinnten. Es lohnt sich auch, Bewegung in den Alltag einzubauen: Gehen Sie oft zu Fuss, fahren Sie Velo, steigen Sie Treppen. Auch der Einstieg in die Trainingsmethoden Yoga oder Pilates bietet sich für Männer und Frauen in der zweiten Lebenshälfte an. Yoga eignet sich ausgezeichnet, um Körper und Seele auf sanfte Art in Balance zu bringen. Durch die langsamen Atem- und Gymnastikübungen werden beim Yoga Muskeln gelockert, Gelenke geschmeidig gemacht und Kreislauf und Konzentration gestärkt. Für Frauen mit Wechseljahrbeschwerden kann eine spezielle Art des Yoga, das Hormonyoga, hilfreich sein. Auch Pilates ist eine wirkungsvolle Trainingsmethode für Körper und Geist. Bei diesem systematischen Körpertraining werden einzelne Muskeln und Muskelpartien gezielt aktiviert, entspannt und gedehnt. Pilates kräftigt die Rumpfmuskulatur und ist schonend, weil die Gelenke dabei nicht belastet werden.
  • Gesunde Ernährung: Ausgewogenes und regelmässiges Essen trägt zur Lebensfreude bei, wirkt sich positiv auf die Linie und die Haut aus. Vor allem frisches Obst und Gemüse gelten als Jungmacher. Natürliche Vitamine, Mineralstoffe, sekundäre Pflanzenstoffe und Nährstoffe von frischen Früchten und Gemüse lassen die Haut vitaler aussehen. Wie das Fachmagazin «New Scientist» berichtete, stellten Forscher nach einer Studie mit Schweden, Griechen und Australiern über 70 fest, dass diejenigen Menschen am wenigsten Falten hatten, die überwiegend Fisch, Gemüse, Hülsenfrüchte und fettarme Milch zu sich nahmen. Die meisten und tiefsten Falten hatten Menschen, die rauchten, sich häufig sonnten und zudem viel Butter, Fleisch und Süsses assen. Weil der Kalorienbedarf ab Mitte 40 sinkt, sollte man sich tendenziell etwas mehr bewegen und die Mahlzeiten eher kleiner halten. Zur Erhaltung der Muskel- und Knochenmasse trägt eine ausreichende Zufuhr von Eiweiss (etwa in Hülsenfrüchten, Fisch, Fleisch) und Kalzium (in Milchprodukten) bei. Mit ausreichendem Trinken Trinken Die Quelle des Wohlbefindens werden die Hautzellen mit genügend Flüssigkeit versorgt. Ernährungsfachleute empfehlen zwei Liter Wasser oder Früchtetee am Tag. Gemäss der Schweizerischen Gesellschaft für Ernährung kann die Einnahme von angereicherten Nahrungsmitteln wie Multivitaminsäften oder die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln wie Vitamintabletten für ältere Erwachsene sinnvoll sein. Dies sollte man jedoch vorgängig mit einer medizinischen Fachperson besprechen. Auch Nahrungsergänzungsmittel können eine gesunde Ernährung nicht ersetzen.
  • Mentale Fitness: Wer sein Gehirn benutzt, bleibt geistig leistungsfähig und wirkt jünger. Um im Kopf fit zu bleiben, ist daher mentales Training Leistungssteigerung Was bringt Mentaltraining? wichtig: Besuchen Sie Kurse, die Sie interessieren, erlernen Sie eine neue Sprache oder ein Musikinstrument.
  • Körper- und Hautpflege: Bis zu 80 Prozent der vorzeitigen Hautalterung entstehen durch die ultravioletten Strahlen des Sonnenlichts. Als Folge von übermässigem Sonnenbaden wird die Haut faltig, oft sogar lederartig, und es entstehen Pigmentflecken und Rötungen aufgrund geplatzter Äderchen. Die sonnenbedingten Schäden können auch zu Hautkrebs führen. Daher ist es wichtig, vor allem das Gesicht täglich mit einem Lichtschutzfaktor (LSF) von mindestens 15 zu schützen. Viele Tagescremen enthalten diesen LSF bereits. Schützen Sie im Sommer konsequent alle frei liegenden Hautstellen mit einer Sonnencreme. Ab 50 benötigt die Haut eine andere Pflege als in jungen Jahren: Sie wird dünner und verliert an Elastizität und Straffheit. Es werden immer weniger neue Zellen gebildet, die Haut verliert die Fähigkeit, Wasser zu speichern. Durch die hormonellen Veränderungen der Wechseljahre wird die Haut zusätzlich trockener. Weil die Zufuhr von Feuchtigkeit jetzt besonders wichtig ist, sollten die Pflegeprodukte für die reifere Haut ausreichend Feuchthaltefaktoren wie etwa Urea (Harnstoff), Milchsäure oder Glyzerin enthalten. Wasser-in-Öl-Emulsionen sind für die Grundpflege der Haut am besten geeignet. Stark wasserhaltige Cremen (Öl-in-Wasser-Emulsionen) können die Haut noch mehr austrocknen. Viele Pflegeprodukte und Anti-Aging-Cremen enthalten eine Kombination der Vitamine C, E und Coenzym Q10 sowie Hyaluronsäurefragmente, die versprechen, den alterstypischen Veränderungen der Haut entgegenzuwirken Hautpflege Die richtige Pflege macht den Unterschied . Es gibt auch Pflegeprodukte, die auf der Basis von natürlichen Ölen produziert werden, etwa Aprikose oder Avocado. Jojobaöl (aus den Nüssen des Jojobastrauchs) oder Sheabutter (aus Sheanussbäumen) sind auch in Bioqualität und fair gehandelt erhältlich. Peelings, mit denen die abgestorbenen Hautschüppchen entfernt werden, regen die Durchblutung an und lassen die Haut frischer aussehen. Auch die Haare schätzen ab der Lebensmitte eine besondere Pflege: Das Haar wird nun häufig trockener und spröder. Es erhält aber Glanz und Schwung durch regelmässiges Schneiden und durch die Anwendung von speziellen Pflegeprodukten wie Haarkuren. Diese gibt es mittlerweile auch für die Zielgruppe 50 plus.
Die Haut als Spiegelbild

Ruhe und Gelassenheit widerspiegeln sich auch auf dem Gesicht. Wer mit gestresstem, verkniffenem Gesichtsausdruck durch die Welt geht, wirkt nicht schön.

  • Versuchen Sie, auch an einem hektischen Tag zwischendurch die Augen zu schliessen und die Gesichtszüge zu entspannen. Atmen Sie einige Male tief – bis in den Bauch – ein und wieder aus. Oft sind schon ein paar Minuten Ruhe eine Quelle für Ausgeglichenheit und Kraft.
  • Wohltuend und zugleich straffend wirkt auch das Training der Gesichtsmuskulatur: Schneiden Sie – mit Vorteil in einem unbeobachteten Augenblick – alle Grimassen, die Sie kennen.
  • Schalten Sie am Abend ab und versuchen Sie, nicht mehr über ungelöste Probleme nachzudenken. Sie gewinnen mehr Abstand, wenn Sie eine Liste für den nächsten Tag erstellen.
  • Gönnen Sie sich regelmässig Massagen – es muss nicht immer ein teurer Besuch im Wellnesshotel oder im Dampfbad sein: Fragen Sie auch mal eine Freundin oder Ihren Partner – sie werden gern helfen, Ihre Muskeln zu lockern. Zu innerer Ruhe, körperlicher Beweglichkeit und Kraft führen auch Gesundheitsübungen mit meditativem Charakter wie Qigong oder Tai-Chi.
  • Das Erlernen von Entspannungstechniken Achtsamkeit Wie Sie die innere Ruhe finden können wie autogenes Training, progressive Muskelentspannung oder Atemtechniken kann ebenfalls zum seelischen und körperlichen Wohlbefinden beitragen. Probieren Sie aus, was Ihnen am besten entspricht. Informieren Sie sich bei Vereinen, Fitnessstudios oder Volkshochschulen.
Wissen, was dem Körper guttut.
«Wissen, was dem Körper guttut.»
Chantal Hebeisen, Redaktorin
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