Wohnung Nummer 1 |
![]() Die Räume sind mit Bedacht eingerichtet, nichts wurde dem Zufall überlassen. Hier findet sich keine Massenware. Etliche Stücke sind original aus den dreissiger Jahren. An den Wänden hängt zeitgenössische Kunst, die allerdings den eher vollen Raum erschlägt. Der schöne Teppich wird leider von den schweren Möbeln zu einem Grossteil verdeckt und kommt deshalb kaum zur Geltung. Das Cheminée ist zu brachial. Ich würde es durch eine rundum offene Feuerstelle ersetzen, bei der man sowohl aus der Küche, der Badewanne wie auch von der Sitzgruppe her ins Feuer sehen kann. Auch das Esszimmer (siehe Bild oben) ist mit Originalmöbeln und Massanfertigungen eingerichtet. Offensichtlich war viel Geld zum Einrichten vorhanden. Allerdings würde ich hier einen Teppich unterlegen. Anstatt des schweren hölzernen Tisches würde ich etwa einen Glastisch vorziehen. |
![]() Das Esszimmer (siehe Bild oben) macht einen leicht verstaubten Eindruck – trotz moderner Kunst an Wänden und auf Sockeln. Es fragt sich, ob die Vorhänge nötig sind und ob eine stärkere Lichtquelle den Raum nicht frischer erscheinen lassen würde. Zudem würde ich einen Teppich legen, quasi als Neutralisator zwischen dem schönen Parkett und den Designstühlen. Im Wohnzimmer gibt es einen massiven Störfaktor: den monströsen Fernseher. Andererseits zeugt er davon, dass der Raum nicht nur zu Repräsentationszwecken dient oder ein Museum ist, sondern dass darin gelebt wird. |
Wohnung Nummer 2 |
![]() Die Einrichtung wirkt relativ farblos, es ist kein ausgeprägter Sinn für Farben vorhanden: Inmitten des vielen Holzes setzt nur das Sofa einen Farbtupfer (siehe Bild im Nebenartikel zum Thema «Das Promi-Rätsel: Die Auflösung»). Im Durchgangsbereich fehlt ein Teppich, der den Raum zusammenhielte. Der Fernseher wirkt wie ein Altar und wird wohl viel benutzt. Sehr schön ist das Gemälde über der Bauerntruhe. Ich würde es freier hängen, die Truhe samt Glocken und die Kuh lenken zu sehr ab. Auch der Engelsstatue müsste man mehr Raum geben - der Fernseher bedrängt sie. Das Sofa blockiert den Durchgang zur Terrasse. Ich würde die Sitzgruppe in die Nische stellen, die jetzt vom Fernseher dominiert wird. Bei so viel Holz würden Lederstühle am Esstisch etwas Abwechslung und einen moderneren Anstrich bringen. |
![]() Die beiden sind wohl eher heimatverbunden, traditionsbewusst. Darauf deuten etwa die Kuhglocken und die Bauerntruhe hin. An Design sind die beiden nicht weiter interessiert. Die Räume machen einen unnatürlich aufgeräumten Eindruck und wirken dadurch unbelebter, als sie es vermutlich sind. Mein Tipp: Weniger ist mehr. Ohne die Vitrine hinter dem Sofa hätte der Raum mehr Luft und eine wohltuend leere Wand (siehe Bild im Nebenartikel zum Thema «Das Promi-Rätsel: Die Auflösung»). Auch mit dem Holz könnte man sparsamer umgehen: Die Möbel gehen fast unter, weil sie zum Boden keinen Kontrast bilden können. Das Bild mit der bäuerlichen Szene hätte mehr Raum und einen prominenteren Platz verdient. Auch die geschnitzte Statue ist ungünstig platziert, sie wird vom Fernseher fast erdrückt. Dem Sofabereich würde eine Leuchte mit klaren Formen gut tun. |
Wohnung Nummer 3 |
![]() Alles in allem ist es eine durchschnittliche Mittelstandswohnung. Die Einrichtung scheint organisch gewachsen zu sein, quasi über die Jahre und mit nicht allzu viel Geld zusammengetragen. Es handelt sich um keine sehr hochwertigen Möbel, sondern um Ware aus dem mittleren Preissegment. Hübsch ist die kleine Sitzecke aus Korbmöbeln. Die Stube wirkt unbelebt, unter anderem weil die beiden Sitzgruppen so aufgestellt sind, dass man sich gar nicht gemütlich unterhalten kann. Ich würde das blaue Sofa rauswerfen. Mit Vorhängen oder Rollos erhielt der Raum mehr Wärme. Als Beleuchtung würde ich eine indirekte Lichtquelle empfehlen, sie würde eine angenehme Atmosphäre erzeugen. |
![]() Es dürfte sich um eine Person handeln, der Behaglichkeit wichtig ist. Das Wohnzimmer scheint allerdings relativ unbewohnt. Der Eindruck entsteht etwa durch das Fehlen von differenziertem Licht sowie die Anordnung der beiden Sofas, die kaum zum Dialog einladen. Die Bewohnerin schert sich offenbar nicht besonders um Trends, wie die eher zusammengewürfelten Möbel aus verschiedenen Epochen zeigen. Die Altbauwohnung hat selber viel Persönlichkeit. Weil die Räume mit dem Brust- und Kassettentäfer und den vielen Fenstern schon Schmuck aufweisen, sollten die Möbel nicht den Wänden entlang angeordnet, sondern frei in den Raum gestellt werden. Auch mit Bildern und Pflanzen wäre ich sparsamer, die Ausblicke aus den Fenstern bieten an sich schon Bilder. Die «Gemütlichkeit» der Räume liesse sich ohne Verlust durch den einen oder anderen modernen Klassiker auflockern. |
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