Ob auf dem Balkon, der Terrasse oder im Garten: Sträucher, Blumen, Obst und Gemüse brauchen regelmässig und genug Wasser. Das Bewässern mit der Giesskanne ist anstrengend und zeitraubend. Wenn man den Schlauch nimmt, verbraucht man zu viel Wasser, da auch Erde ohne Bewuchs eingeschlämmt wird. Ausserdem bekommt manchen Pflanzen das Bewässern von oben auf die Blätter nicht gut. Bei starker Sonneneinstrahlung kann das zu Verbrennungen führen, oder die ständige Feuchte bewirkt einen Pilzbefall.

Sinnvoller ist es, die Pflanzen zielgenau dort zu giessen, wo das Wasser hinmuss – an der Wurzel. Dadurch lässt sich der Wasserverbrauch deutlich reduzieren, und die Pflanze ist gesünder. Die Baumärkte halten dafür eine grosse Auswahl an Hilfsmitteln bereit, die das Giessen erleichtern und die Pflanzen auch über die Ferienzeit gut mit Wasser versorgen.

Tipp: Entscheiden Sie sich für Artikel mit langer Garantiezeit, die sicher und stabil konstruiert sind, ansonsten riskieren Sie Wasserschäden und Stromschläge. Und vergewissern Sie sich, dass die Produkte keine umweltschädlichen Stoffe wie PVC oder bedenkliche Weichmacher wie Phthalate enthalten.

Gartenbewässerung

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Quelle: Jasmin Baumann
Hecken, Büsche und Sträucher

Das Blätterwerk verhindert bei Büschen oft, dass das Wasser bis zur Wurzel gelangt. Hier schafft ein einfacher Giessstab Abhilfe, den man an den Schlauch schraubt. Für Reihenbepflanzungen sind dagegen Tropfschläuche (1a) (siehe Illustration oben) und Schlauchregner (1b) komfortabler. Diese verbindet man mit dem Wasserhahn und verlegt sie auf dem Boden direkt entlang dem Stamm oder unter lockerer Erde. Dort geben sie wenig, aber gezielt Wasser an die Wurzel ab.

Preis: Giessstab rund 30 Franken, 20-Meter-Tropfschlauch oder -Schlauchregner mit Anschluss-Set rund 60 Franken, Kunststoff-Erdhaken zum Fixieren rund 6 Franken für 20 Stück

Vorteil: Der Schlauch fällt kaum auf und kann entleert im Winter draussen bleiben.

Nachteil: Die Löcher in den Schläuchen verstopfen mit der Zeit. Markenhersteller geben oft fünf Jahre Garantie.

Blumen- und Nutzbeete

Mit der Giesskanne oder dem Schlauch benetzt man oft nur die Blätter, die Wurzel bekommt zu wenig ab. Einzelne Pflanzen versorgt der Giessstab (2) gezielt und sparsam mit Wasser unter den Blättern. Bei vielen Pflanzen und Beeten ist ein Tropfsystem für den Aussenbereich (3) bequemer. Die dünnen, flexiblen Schläuche und Verbindungen lassen sich unauffällig – teilweise unter lockerer Erde – verlegen. Zudem gibt es zahlreiche Erweiterungen, damit man fast jedes Beet im Garten erreicht und mit der richtigen Wassermenge versorgen kann.

Preis: Giessstab rund 30 Franken, Starter-Tropfset für 15 Meter rund 35 Franken

Vorteil: Tropfsysteme sind sehr wassersparend und bei abgelassenem Wasser winterfest.

Nachteil: Planungs- und Aufbauzeit sind nicht zu unterschätzen.

Rasen

Rasen übersteht Hitzeperioden auch ohne Bewässerung, der nächste Schauer macht die braunen Blätter wieder grün. Nur wer seinen Rasen immergrün halten will, muss im Sommer regelmässig giessen. Hier gilt: lieber nur einmal die Woche, dafür aber mindestens 20 Minuten, damit das Wasser nicht verdunstet, bevor es die Wurzeln erreicht. Ein klassischer Regner am Gartenschlauch ist die beste Lösung. Viereckregner (4a) lassen sich in der Sprühbreite und -weite genau einstellen. Das spart Wasser. Daneben gibt es Kreisregner (4b). Für richtig grosse Flächen ist ein Impulsregner (4c) die richtige Wahl. Praktisch: Eine am Wasserhahn montierte Zeitschaltuhr (5) beendet die Wasserzufuhr nach der eingestellten Zeit, so dass der Rasen nicht absäuft.

Preis: Regner und Bewässerungsuhr ab je 30 Franken

Vorteil: Die Flächen lassen sich räumlich und zeitlich gezielt bewässern, das spart Wasser.

Nachteil: Trotzdem ist der Wasserverbrauch sehr hoch.

Gartenbewässerung

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Quelle: Jasmin Baumann
Balkon und Terrasse

Für einzelne, wenige Töpfe ist die gute alte Giesskanne oder ein Spiralschlauch (1) (siehe Illustration oben) die unkomplizierteste Variante. Bei vielen Töpfen oder grösseren Blumenkästen kann man sich die Anschaffung eines Tropfsystems überlegen. Ideal ist, wenn es draussen einen Wasseranschluss gibt. Damit kann man ein Mini-Schlauchsystem verbinden, das jede Pflanze mit der Menge Wasser versorgt, die sie braucht. Doch es gibt auch Tropfsysteme für Balkone ohne Wasserhahn (2). Bei diesen wird das Giesswasser mit einer kleinen Elektropumpe einem grossen Eimer oder einer Regenwassertonne entnommen.

Preis: Schlauchbox (3)/Spiralschlauch für 10 Meter rund 50 Franken, erweiterbares Starter-Tropfset für bis zu 7 Pflanztöpfe etwa 65 Franken, Balkon-Tropfset etwa 130 Franken

Vorteil: Tropfsysteme ermöglichen ein punktgenaues und regulierbares Giessen; Komplettsets für den Balkon sind günstig, und es gibt gut erweiterbare Sets für die Terrasse, die sich auch im Garten verwenden lassen.

Nachteil: Die Aufbauzeit ist nicht zu unterschätzen. Wenn die Pflanzen im Haus überwintern, müssen die Bewässerungsleitungen abgebaut und im Frühling wieder aufgebaut werden. Erweiterungen gehen schnell ins Geld.

So überleben Pflanzen die Ferienzeit

Einzelne Töpfe auf Balkon oder Terrasse lassen sich für ein paar Tage mit einer PET-Flasche (4) bewässern: ein Loch in den Deckel bohren, Wasser einfüllen und umgedreht in die Erde stecken. Zur Not kann der Nachbar die Flasche wieder auffüllen. Im Fachhandel gibt es Behälter aus Ton, die ähnlich arbeiten.

Tropfsysteme für Balkon und Terrasse (5) bringen oft eine eigene Schaltuhr mit, die die Pflanzen in der Regel eine Minute pro Tag automatisch mit Wasser versorgt. Im Garten kann ein Bewässerungscomputer (6) steuern, wann und wie lange Tropfschläuche, Schlauchregner, klassische Regner und Tropfsysteme mit Wasser versorgt werden. Viele dieser Geräte lassen sich mit Regensensoren ergänzen, damit sie nur wässern, wenn es nötig ist. Tipp: Machen Sie sich vor den Ferien mit dem Bewässerungssystem vertraut und lassen Sie es Probe laufen.

Preis: Ferien-Tropfsysteme für den Balkon ab 100 Franken, Bewässerungscomputer ab 50 Franken, Sensoren rund 50 Franken

Vorteil: Die Pflanzen sind auch bei Abwesenheit gut versorgt.

Nachteil: Der Bewässerungscomputer muss zuverlässig sein, da der Wasserhahn ständig aufgedreht ist.