Es ist ein logistischer Kraftakt, wie er nur alle Jahrzehnte gestemmt wird: Ab Mitte Oktober schickt der Bund kleine Schächtelchen mit Pillen an vier Millionen Einwohnerinnen und Einwohner in 779 Gemeinden. Im Umkreis von 50 Kilometern rund um die AKW Beznau, Leibstadt und Gösgen, von Delémont bis Schaffhausen. Zuletzt fand eine solche Verteilung vor neun Jahren im Herbst 2014 statt.

Jede Person – Kinder und Erwachsene – erhält eine eigene Packung. Das ist eine vorsorgliche Schutzmassnahme für den Fall, dass es einen Unfall in einem der Schweizer Atomkraftwerke gibt. Wenn in einem solchen Notfall radioaktives Jod austreten würde, müsste die Bevölkerung die Pillen auf Anordnung der Behörden rasch einnehmen (weitere Infos). Diese Kaliumiodid-Tabletten – auch Jodtabletten genannt – sollen vor Schilddrüsenkrebs schützen.