Wer in die Ferien fährt, hat die Qual der Wahl – auch bei den Reiseversicherungen. Die verschiedensten Risiken lassen sich mit unterschiedlichen Bausteinen absichern. Doch: Die Prämien sind meist relativ hoch, und nicht jede Versicherung ist tatsächlich sinnvoll. Holen Sie auf jeden Fall zwei bis drei Offerten ein, bevor Sie eine Police unterschreiben. Vergleichen Sie die allgemeinen Versicherungsbedingungen (AVB); vor allem, was die versicherten Risiken, versicherten Personen, Ausschlüsse und Deckungssummen betrifft.

Wenn man im Ausland krank wird oder verunfallt

Ein Spitalaufenthalt im Ausland kann richtig teuer werden. Zum Glück kommt die obligatorische Unfall Versicherung Wer zahlt, wenn ich einen Unfall habe? - respektive Krankenversicherung für diese Kosten auf – zumindest in den EU- und Efta-Ländern. Für den Rest der Welt zahlt die Grundversicherung maximal das Doppelte dessen, was die Behandlung in der Schweiz gekostet hätte. In vielen Ländern reicht das nicht aus. Auch eine Rückführung in die Schweiz kann kostspielig sein. Sie kann rasch Zehntausende oder gar 100’000 Franken kosten. Wer oft und weit reist, kann dafür eine «Personen-Assistance»-Versicherung abschliessen.

Tipp: Schliessen Sie eine Zusatzversicherung ab, wenn Sie in Länder mit hohen Gesundheitskosten reisen; zum Beispiel USA, Kanada, Australien, Neuseeland oder Japan. 

Wenn das Gepäck verlorengeht oder beschädigt wird

Für verlorenes oder beschädigtes Gepäck kann man eine Reisegepäckversicherung abschliessen. Das lohnt sich meist aber nur, wenn man häufig und mit wertvollem Gepäck unterwegs ist. Bevor man die Versicherung abschliesst, sollte man auf jeden Fall die AVB studieren. Die können festhalten, dass die Versicherung für bestimmte Gegenstände (wie etwa Handys oder Tablets) nicht zahlen muss, nur den Zeitwert ersetzt oder man bis zu einem bestimmten Betrag selbst bezahlen muss.

Tipp: Prüfen Sie Ihre Hausratversicherung. Möglicherweise sind Sie bereits für dieses Risiko versichert – nämlich dank dem Zusatz «Diebstahl auswärts». Vorteil: Die Hausratversicherung deckt den Schaden in der Regel zum Wiederbeschaffungswert, nicht nur zum Zeitwert.

Wenn man die Reise gar nicht antreten kann

Eine Annullationskostenversicherung übernimmt den Schaden, wenn man eine Reise absagen muss. Also zum Beispiel die Annullationsgebühren des Hotels oder des Mietwagens. Auch wenn einem das Reisebüro das weismachen will: Diese Versicherung ist nicht obligatorisch. Wer online bucht, kann das automatisch gesetzte Häkchen selbst entfernen. Wenn man eine kostspielige Reise bucht, lohnt sich die Versicherung – spezifisch für diese Reise. Wer aber mehr als zweimal pro Jahr ins Ausland in die Ferien reist, fährt mit einer Jahresversicherung in der Regel günstiger. Achtung: Die AVB schliessen oft bestimmte Risiken aus, etwa bestehende oder psychische Krankheiten oder wenn sich ein Paar trennt. 

Tipp: Wenn Sie an einer chronischen Krankheit leiden, lassen Sie sich die Reisefähigkeit vor der Buchung ärztlich bestätigen. Wenn sich Ihr Gesundheitszustand danach unerwartet verschlechtert, minimieren Sie damit das Risiko, dass die Versicherung den Schaden wegen einer «vorbestehenden» Krankheit ablehnen kann.

Bin ich bereits versichert?

Über die Hausratversicherung können Sie zum Beispiel bereits für Verlust oder Beschädigung Ihres Reisegepäcks versichert sein. Gibt es weitere Angebote, durch die Sie möglicherweise doppelt versichert sind?

  • Kreditkarte: Auch via die Kreditkarte können bestimmte Reiserisiken versichert sein – sofern man die Reise mehrheitlich mit der Kreditkarte bezahlt hat. Häufig ist der Schutz aber begrenzt, zum Beispiel nur darauf, wenn Sie verunfallen.
  • Rega-Gönnerschaft: Die Rega ist keine Versicherung und der Gönnerbeitrag keine Prämie, sondern eine Spende. Es gibt weder einen Anspruch auf Rettungsflüge noch auf Such- und Rettungsaktionen.
Mehr zu Reiseversicherungen bei Guider

Wer einen längeren Auslandaufenthalt plant oder öfters im Jahr verreist, wird sich unweigerlich mit der Frage beschäftigen, welche Reiseversicherungen er braucht. Guider informiert Beobachter-Abonnenten unter anderem darüber, ob sich eine Annullierungskostenversicherung lohnt und was durch den ETI-Schutzbrief gedeckt ist.

Der Beobachter-Newsletter – wissen, was wichtig ist.

Das Neuste aus unserem Heft und hilfreiche Ratgeber-Artikel für den Alltag – die wichtigsten Beobachter-Inhalte aus Print und Digital.

Jeden Mittwoch und Sonntag in Ihrer Mailbox.

Jetzt gratis abonnieren