Es ist ein heisser Sommerabend, als drei Jugendliche in Zürich-Altstetten zusammenkommen, um über Rassismus zu sprechen. Yannis Barrow, 18, und Badara Dia, 16, kennen einander bereits, sie spielen im selben Club Fussball. Die Bernerin Lea Roskamp, 16, treffen sie zum ersten Mal. Zur Begrüssung geben sich die drei die Hand. Smalltalk über Sommerpläne. 

Lea ist in der Nähe von Bern aufgewachsen, Badara und Yannis in Zürich. Sie haben den Schweizer Pass. Gemäss der offiziellen Typologie des Bundes gehören sie damit zur Bevölkerung ohne Migrationshintergrund.

Dennoch bekommen alle drei im Alltag immer wieder den Eindruck vermittelt, nicht dazuzugehören, denn sie sind People of Color. Manchmal sind es Kleinigkeiten, ein Blick, die Geste einer Passantin im Vorbeigehen. Manchmal ist es offener Hass, der ihnen entgegenschlägt. 

Der Fall Nanterre

Wie der aktuelle Bericht des Bundes zeigt, ist antischwarzer Rassismus die häufigste Ursache für Fremdenfeindlichkeit. 

Ein besonders krasser Fall dominierte im Frühsommer die Schlagzeilen. Nachdem im Pariser Vorort Nanterre ein Polizist bei einer Personenkontrolle aus nächster Nähe einen 17-Jährigen erschossen hatte, gingen auch in Lausanne Jugendliche auf die Strasse.

Zufall war das nicht. In der Stadt am Lac Léman starb 2018 der Nigerianer Mike Ben Peter nach einer Kontrolle durch sechs Polizisten an Herzversagen. «Justice for Mike», forderte die Familie, es gab Mahnwachen und Demonstrationen. Die Polizisten wurden freigesprochen. Nach der Urteilsverkündung kam es zu tumultartigen Szenen.

Rassistisch motivierte Angriffe nehmen zu

Berichte von Menschenrechtsorganisationen und staatlichen Stellen zeigen: Rassistisch motivierte Angriffe in der Schweiz nehmen zu. Ein nationales Monitoring der kantonalen Beratungsstellen für Rassismusopfer verzeichnet 708 Fälle im Jahr 2022 – eine Zunahme um 78 Fälle gegenüber dem Vorjahr.

Zu Protokoll stehen Fälle von Diskriminierung am Arbeitsplatz, in der Schule oder in der Nachbarschaft. Wie aus dem Bericht hervorgeht, handelt es sich dabei nur um die berühmte «Spitze des Eisbergs». Heisst: Die Dunkelziffer ist hoch. 
 

Beobachter: Yannis, Badara, Lea, welche Erfahrungen macht ihr in eurem Alltag mit Rassismus?
Yannis:
Manchmal sprechen Leute, die mich nicht kennen, konsequent hochdeutsch mit mir. Sie reden dann oft langsam und auf «Babysprache-Deutsch», auch wenn ich auf Schweizerdeutsch antworte. Das empfinde ich als Affront.

Badara: Das kenne ich. In der Schule hatten wir einmal einen Aushilfslehrer. Eine Reihe vor mir sass eine Kollegin mit langen blonden Haaren. Mit dem Mädchen sprach er schweizerdeutsch, dann wandte er sich an mich und wechselte plötzlich auf Hochdeutsch. Ich dachte: Er weiss es halt nicht besser. Ich versuche, nicht immer alles als rassistisch abzustempeln. 

Lea: Mich nervt auch Rassismus im Unterricht. Wenn der Geschichtslehrer über Sklaverei redet und alle sich umgehend zu mir umdrehen, der einzigen Dunkelhäutigen in der Klasse. Oder was eine Kollegin aus der Parallelklasse erlebt, die aus Kamerun stammt. Sie muss im Turnen immer alles vorzeigen, weil sie – als Schwarze – das so gut könne, sagt ihr Sportlehrer.

«Wenn ich sage, ich komme aus Mali in Afrika, meinen viele, Afrika sei ein grosses Land – dabei sind es 54 Länder!»

Lea Djeneba Roskamp

Die Beispiele handeln fast alle von Lehrpersonen. Wie steht es um rassistische Vorurteile von Mitschülerinnen und Mitschülern?
Badara:
Einmal in der Schule lief ein Mädchen an mir vorbei und sagte aus dem Nichts: «Meine Eltern verbieten mir, einen Dunkelhäutigen zu heiraten.» So etwas behält man doch für sich, was soll das? 

Lea: Wenn ich sage, ich komme aus Mali in Afrika, meinen viele, Afrika sei ein grosses Land – dabei sind es 54 Länder! Und sie fragen: «Wie lebt es sich in der Hütte? Habt ihr dort Wasser?» Das ist das Bild, das hier von Afrika vorherrscht. 

Yannis: Im Gymi gabs auch solche doofen Fragen, das hat mich aber nicht so gestört. In den Nachrichten kommt halt auch immer nur das Schlechte von Afrika: Dürre, Hunger, Krieg.

Badara: In der Primar- und Sekundarschule fühlte ich mich nie ausgegrenzt. Im Gymnasium am Anfang schon. Einige Mitschüler haben mich auch blödes Zeug über «Afrika» gefragt. Die Leute hier meinen, alle aus Afrika sehen gleich aus. In Afrika ist das aber auch so, für sie sehen alle Weissen gleich aus. Meine hellhäutige Halbschwester war mal mit uns in Senegal. Da fanden alle, sie sehe aus wie Paris Hilton, dabei hat sie ganz dunkle Haare.

«Auf dem Fussballplatz erlebe ich oft, dass einzelne Väter Affengeräusche machen und mich als ‹Scheissneger› beschimpfen.»

Yannis Alagi Barrow

Nach dem Arbeitsplatz geschieht rassistische Diskriminierung am häufigsten an Ausbildungsorten, Schulen oder Kitas, das zeigt ein Bericht des Bundes. Wo erlebt ihr sie auch noch?
Badara:
Ich mache solche Erfahrungen auch im Ausgang oder beim Sport. Mega eingefahren ist mir, als ich mal einen Fussballmatch mit meinem Team hatte. Mit einem Buben aus der Gegnermannschaft bekam ich Streit. Da kam seine Mutter und beschimpfte mich als Neger, sie war richtig aggressiv und schrie laut herum. Oder an der WM 2018 war ich an einem Public Viewing mitten im Kreis 4 in Zürich, wo ich wohne. Senegal spielte gegen Polen, und Senegal gewann. Eine Frau begann zu schreien: «Scheissschwarzafrikaner, Bananen im Mund» und so Sachen. Mein Vater war auch dort und viele andere Senegalesen. Alle fingen an zu klatschen, bejubelten sie – und machten sich so über die Frau lustig. Das hat mir gezeigt, wie ich mit solchen Vorfällen umgehen kann.

Yannis: Auf dem Fussballplatz erlebe ich oft, dass einzelne Väter gezielt auf mich gerichtet Affengeräusche oder Ähnliches machen und mich als «Scheissneger» beschimpfen. 

Lea: Als Zehnjährige war ich auf dem Schulweg, als mir eine ältere Frau mit zwei grossen Hunden entgegenkam. Ich hatte Angst und wartete am Rand des Trottoirs, bis sie an mir vorbei waren. Da drehte sich die Frau um und sagte: «Wenn dir das hier in der Schweiz nicht passt, dass man mit Hunden spazieren geht, kannst du ja wieder nach Hause nach Afrika.» Solche Erlebnisse prägen sich ein. Auch Sachen wie: «Du kannst sicher megagut singen und tanzen – als Schwarze.» Ist sicher nicht böse gemeint, aber diese Stereotype über People of Color nerven mich.

Yannis: Das Schlimmste, was mir je passiert ist, war an einer Tankstelle in Zürich-Wollishofen. Es war Samstagabend, und ich war an einer Geburtstagsparty eines Kollegen am See. Ich wollte in der Tankstelle etwas zu essen kaufen. Sieben ältere Männer beugten sich über den Kofferraum eines Autos. Plötzlich fingen sie an, Hölzchen von Fleischspiesschen auf mich zu werfen. Ich hatte mir auch grad so Spiesschen gekauft und schoss zurück. Da wurden sie megahässig, sagten: «Komm her und putz meine Schuhe, du Sklave.» Ich war zum Glück mit Kollegen dort. Wir sind dann gegangen.

 

«Einmal sagte ein Mädchen, es wolle einen schwarzen Freund, weil dann die Babys so schön karamellfarben seien. Ich habe nie wieder mit ihr geredet.»

Badara Dia

Ihr erlebt täglich Rassismus. Macht man es sich zu einfach, wenn man bei Rassisten an das Stereotyp von Nazis in Kampfstiefeln denkt?
Yannis:
Viele meinen, es gebe weniger Rassisten, als es tatsächlich gibt. Es ist manchmal schwer einzuschätzen, was wirklich Rassismus ist und was nicht. Ich versuche, möglichst vieles nicht dahin gehend zu interpretieren. Es ist auch eine sehr heftige Anschuldigung, jemanden als Rassisten zu bezeichnen.

Badara: Es kommt immer auf die Person an, was sie selbst als Rassismus definiert. Ich kenne People of Color, die sehr schnell sagen, es sei rassistisch, wenn sie zum Beispiel einen Job nicht kriegen. Aber manchmal ist vielleicht einfach die eigene Leistung nicht gut genug und der Rassismusvorwurf nur eine Rechtfertigung. 


Habt ihr euch Strategien zurechtgelegt, wie ihr mit Rassismus umgeht?
Yannis:
Wenn ich allein unterwegs bin, bin ich sehr zurückhaltend und laufe lieber einfach weg, als zu diskutieren. Ich habe keine Lust, mit Wildfremden über ihre blöden Sprüche zu reden, das bringt meist eh nichts. 

Lea: Einfach wegzugehen, einen Vorfall zu ignorieren, braucht sehr viel Kraft. Es ist schwierig und anstrengend, nicht zu reagieren. Ich habe grossen Respekt vor allen, die das können.

Badara: Wenn mich jemand beleidigt, mache ich nicht dasselbe, ich attackiere nicht. Wenn ich das täte, wäre ich ja nicht besser als die Person, die es mir gegenüber getan hat. Das will ich nicht. Einmal war ich mit ein paar dunkelhäutigen Kollegen unterwegs, als ein Mädchen zu uns stiess und sagte, es wolle einen schwarzen Freund, weil dann die Babys so schön karamellfarben seien. Ich habe nie wieder mit ihr geredet.

Lea: Einmal lässt man eine Beleidigung durchgehen, beim zweiten Mal wird man hässig, und irgendwann ist der Druck zu gross, und man explodiert. Doch wenn du dann ausrastest, bekommst du gleich noch mal den Stempel drauf als aggressive schwarze Person. Ein Teufelskreis. 

Badara: Wenn ein Klassenkamerad einen rassistischen Spruch macht, dann weiss ich: Das kann ich nicht ignorieren, weil er morgen wieder in der Schule ist. In solchen Situationen wehre ich mich verbal, ich bin gut im Sprüchemachen. Das ist mein Umgang.

«Auch wenn meine Kollegen vielleicht nicht verstehen, was gerade in mir vorgeht, finde ich es gut, wenn sie mich unterstützen.»

Badara Dia

Was wünscht ihr euch von euren Freunden in solchen Situationen?
Badara:
Auch wenn meine Kollegen vielleicht nicht verstehen, was gerade in mir vorgeht, finde ich es gut, wenn sie mich unterstützen. Der Captain meines Fussballteams ist auch schwarz. Er ist sehr engagiert und diskutiert oft mit den gegnerischen Trainern. Kürzlich schrie ihn daraufhin einer an, er solle doch dahin zurückgehen, wo er herkomme. Das hat mich wirklich wütend gemacht, dass es plötzlich nur um seine Hautfarbe ging statt um die Sache. Ein anderer Kollege im Team schimpft auch oft und beschwert sich bei den Gegnern, aber er wird nie so runtergemacht, er ist weiss. Das gibt mir schon zu denken.


Was für Erfahrungen macht ihr mit Behörden, mit der Polizei?
Yannis:
Ich werde sehr oft kontrolliert oder gefragt, ob ich Cannabis dabeihabe. Jugendliche werden zwar eh oft kontrolliert, aber ich komme mehr dran als meine weissen Kollegen. Wenn ich frage, wieso sie gerade mich herauspicken, heisst es: «Wir suchen einen in einer blauen Jacke.» Wenn ich dann antworte: «Aber he, ich habe eine schwarze Jacke», dann ist ihnen das egal. 

Badara: Ich bin noch nie von der Polizei kontrolliert worden, dafür oft im Tram und im Bus. Meistens muss ich das Billett zeigen, aber mein hellhäutiger Kollege neben mir nicht. Ich versuche immer, in solchen Situationen ruhig zu bleiben.


Habt ihr schon mal jemanden wegen Rassismus angezeigt?
Yannis:
Ich habe kürzlich bei der Polizei Beschwerde eingelegt. Ich musste in einem Wohnquartier hinter einem Busch «bisle», da kamen zwei Securitas und zogen mich nach vorn, ich konnte nicht einmal die Hosen hochziehen. Die beiden riefen sofort die Polizei. Die Polizisten kamen und sprayten mir ohne Warnung eine Ladung Pfefferspray ins Gesicht. Zusammen mit meiner Mutter habe ich den Vorfall angezeigt. Es ist noch nicht lange her, das Verfahren läuft noch. Es war völlig unverhältnismässig, wie ich behandelt wurde. 


Was haben eure Eltern bezüglich Rassismus erlebt? 
Badara:
Mein Vater war einmal auf dem Heimweg von einer Party mit Kollegen. Da kamen Polizisten und meinten, er sei ein Drogendealer. Er musste sich vollständig ausziehen. Sie tasteten ihn überall ab. Er erzählt das oft, es war extrem demütigend für ihn. 

Yannis: Bei meinem Vater war das auch so, er wurde oft kontrolliert. Er hat mir viel von der Kultur Gambias erzählt und mich so gestärkt. Ich bin stolz, ein Schwarzer zu sein.

Lea: Meine Mutter hat auch viel Rassismus erlebt, sie wurde von fremden Menschen beschimpft. Sie findet es wichtig, dass sich Dunkelhäutige wehren, wenn sie rassistisch behandelt werden. 

Badara: Da mein Vater so viel Unschönes in Sachen Rassismus erlebt hat, bezichtigt er heute sehr schnell jemanden, rassistisch zu sein. Ich verstehe ihn, aber er urteilt zu schnell.

Yannis: Mein Vater auch.

«Es sind diese Kleinigkeiten, die wir täglich aushalten müssen. Oft höre ich: ‹Wow, deine Haare sind so cool. Kann ich sie anfassen?›»

Lea Djeneba Roskamp

Ändert sich etwas?
Badara:
Ich glaube, dass es besser wird, die Leute werden immer aufgeklärter. Auch weil es – zumindest in den Städten – immer mehr andersfarbige Menschen gibt. Dadurch gibt es einen Austausch, und Vorurteile werden abgebaut. 

Yannis: Auf dem Land erntet man halt mehr Blicke, weil man der einzige Schwarze ist. Und Sprüche wie «Du brauchst doch keine Sonnencreme» hört man oft. Aber das ist nicht schlimm.

Lea: Es sind diese Kleinigkeiten, die wir täglich mitkriegen und aushalten müssen. Manche Kolleginnen haben schon gefragt, ob ich ihnen ein bisschen von meiner Bräune abgeben könne. Oft höre ich auch: «Wow, deine Haare sind so cool. Kann ich sie anfassen?»

Badara: In die Haare zu fassen, ist ein absolutes No-Go. Das passiert dauernd. Wildfremde fassen mir einfach in die Haare, und zwar so richtig fest. Unglaublich.

Yannis: Als ich noch Zöpfchen hatte, wollten die alle anfassen.

Lea: Ich fühle mich sehr wohl mit meinem Afro und sage meinen Freunden: Meine Haare sind tabu. Als Kind habe ich solche Situationen manchmal ausgenutzt: «Du darfst meine Haare nur anfassen, wenn du mir ein Glas Wasser bringst.»

Yannis: Das habe ich auch gemacht. Ich wollte immer Süssigkeiten dafür.

Badara: Ich packe immer die Hand des Hereinfassers und verdrehe den Arm. Dann hört er auf.

Yannis: Bei meinen Kollegen finde ich es okay, ich streiche auch mal einem blonden Freund über die Haare. 

Badara: Viele hellhäutige Leute sagen mir, ich solle Waves machen. Das ist eine Kurzhaarfrisur mit Wellen. Allen Schwarzen stünden Waves, sagen sie. Das nervt.

Lea: Bei Frauen ist es wohl noch spezieller, da Haare einen sehr definieren. Wenn ich Braids hatte und sie danach wieder aufmache, kriege ich oft Kommentare. Die Zöpfchen seien schöner gewesen oder dass sie meinen Afro vermisst hätten. Aber es sind meine Haare.

«In der Schule müsste definitiv mehr über Rassismus geredet werden.»

Badara Dia

Was wünscht ihr euch für die Zukunft?
Badara:
In der Schule müsste definitiv mehr über Rassismus geredet werden.

Yannis: Bei der Polizei müsste sich was ändern. Ich bin aufgewachsen mit dem Feindbild Polizei, weil mein Vater so viel Schlimmes erlebt hat. Das prägt mich. 

Lea: Ich finde auch, dass in Schule und Gesellschaft noch mehr darüber geredet werden muss. Rassismus geht nicht einfach von selbst weg.

Badara: Die Aufklärung ist am wichtigsten. Viele merken gar nicht, dass sie rassistisch reden. Es braucht dann jemanden, der ihnen sagt, was ihre Aussagen auslösen.

Zur Person: Lea Djeneba Roskamp, 16

Die Mutter stammt aus einem Dorf an der Grenze zwischen Mali und Burkina Faso, der Vater ist Schweizer. Sie lebt in der Nähe von Bern. Über Youtube versucht sie, ihre Muttersprache zu lernen. Leider gebe es nicht so viel Content auf Dioula und Bambara, sagt sie. Nach der Schule will sie Psychologie studieren. 

Lea Djeneba Roskamp, 16. Was erleben Jugendliche, die hier geboren und aufgewachsen sind, aber eine andere Hautfarbe haben? Ein Gespräch über dumme Sprüche, fremde Finger in den Haaren und offenen Hass.
Quelle: Maya Wipf & Daniele Kaehr

Zur Person: Yannis Alagi Barrow, 18

Yannis Alagi Barrow wohnt in Zürich und hat gerade die Matur abgeschlossen. Nach einem Zwischenjahr möchte er ein Studium an der ETH beginnen. Die Mutter ist Schweizerin, der Vater ist Mandinka aus Gambia. Yannis möchte neben dem Schweizer Pass auch den gambischen Pass beantragen. «Ich bin stolz darauf, schwarz zu sein», sagt er.

Yannis Alagi Barrow, 18. Was erleben Jugendliche, die hier geboren und aufgewachsen sind, aber eine andere Hautfarbe haben? Ein Gespräch über dumme Sprüche, fremde Finger in den Haaren und offenen Hass.
Quelle: Maya Wipf & Daniele Kaehr

Zur Person: Badara Dia, 16

Badara Dia ist im Zürcher Kreis 4 aufgewachsen. Ein Arbeiterquartier, in dem viele Nationalitäten leben, sagt der Gymnasiast. «Ich fühlte mich nie in der Minderheit.» Sein Vater ist Senegalese, die Mutter Schweizerin. Wenn Badara Senegal besucht, nennen sie ihn dort einen Toubab, das ist Slang für eine weisse Person. Badara bezeichnet sich als schwarz.

Badara Dia, 16. Was erleben Jugendliche, die hier geboren und aufgewachsen sind, aber eine andere Hautfarbe haben? Ein Gespräch über dumme Sprüche, fremde Finger in den Haaren und offenen Hass.
Quelle: Maya Wipf & Daniele Kaehr