In Kloten ZH hat ein grossflächiger Pestizideinsatz begonnen, um den Japankäfer zu bekämpfen. Der gefürchtete Schädling stammt aus Japan und breitet sich in Europa aus. Er wurde vor kurzem erstmals nördlich der Alpen gesichtet.

Der Einsatz beschäftige ganz Europa, so Peter Kupferschmied. «Die Fachwelt verfolgt gespannt, ob sich der Schädling mit unseren Tilgungsmassnahmen stoppen lässt», sagte der Bereichsleiter vom Bundesamt für Landwirtschaft zum «Tages-Anzeiger». Was Sie jetzt wissen sollten.

Wie gefährlich ist der Schädling? 

Der Japankäfer kann grosse Ernteverluste verursachen, indem er als Wurm die Pflanzenwurzeln und als Käfer die Blätter, Blüten und Früchte frisst. Er gefährdet über 300 Pflanzenarten – in der Schweiz zum Beispiel Wald- und Obstbäume, Weinreben und Grünflächen. 

In Japan sind Pflanzen besser an den Käfer angepasst und können sich wehren. Zusätzlich wird die Population von natürlichen Feinden wie Vögeln, Wespen und Pilzen in Schach gehalten. In der Schweiz fehlen diese. 

Welche Regionen sind betroffen? 

Der Japankäfer wurde 2017 erstmals im Tessin gesichtet. Inzwischen gelten Mendrisiotto und Sottoceneri als Befallszone. 

Im Juli wurde der Japankäfer in Kloten entdeckt. Der aktuelle Befallsherd befindet sich in einem Umkreis von zwei Kilometern rund um die Fussballanlage Stighag östlich des Flughafens in Kloten. 

Wie wird der Japankäfer bekämpft? 

Um den Käfer zu tilgen, werden seit Donnerstag verschiedene Massnahmen ergriffen, die für öffentliche Grünflächen und private Gärten gelten. Sie betreffen den Befallsherd und zusätzlich eine fünf Kilometer breite Pufferzone.

  • Insektizideinsatz: Die Wirtspflanzen des Japankäfers werden mit einem Insektizid besprüht. Für Menschen und Säugetiere ist es harmlos. Die betroffenen Pflanzen dürfen jedoch erst nach zwei Stunden berührt und die behandelten Beeren, Früchte und Gemüse erst nach drei Wochen gegessen werden. 
  • Lockstoffnetze: Zusätzlich werden spezielle Netze aufgestellt, die nur die Japankäfer anlocken und abtöten.
  • Bewässerungsverbot: Um zu verhindern, dass die Käfer ihre Eier im Boden ablegen, dürfen keine Rasen- und Grünflächen mehr bewässert werden. In Kloten gilt das Verbot ab sofort bis Ende September. 


Als rechtliche Grundlage hat der Kanton Zürich am Montag einen behördlichen Entscheid erlassen – eine sogenannte Allgemeinverfügung. Wer sich nicht an diese hält, wird mit einer Busse bestraft.

Wie kann ich helfen? 

Der Japankäfer ist kleiner als ein Fünf-Rappen-Stück und kann leicht als «blinder Passagier» mitreisen. Deshalb sollte man Gepäck und Fahrzeuge auf den Schädling kontrollieren, vor allem wenn man aus dem Tessin oder aus Kloten kommt. 

Als sogenannter Quarantäneorganismus unterliegt der Japankäfer der Melde- und Bekämpfungspflicht. Wenn Sie einen verdächtigen Käfer finden, melden Sie ihn den zuständigen kantonalen Behörden. 

 

So erkennen Sie den Japankäfer

Der Japankäfer ist ein kleiner, aber auffälliger Schädling. Ausgewachsen hat er eine Länge von 10 bis 12 Millimetern. Er glänzt mit seinen metallisch kupferfarbenen Flügeldecken. Der Hinterleib ist mit feinen weissen Haarbüscheln besetzt. An dessen Ende trägt er zwei grössere Büschel.