Das Leben von Denise Nussbaumer, die in Wirklichkeit anders heisst, steht seit vier Jahren kopf. Nachdem sie 20 Jahre lang geschwiegen hat, überwindet sie sich 2019 und meldet der katholischen Kirche, wie sie zwischen 1995 und 1998 wiederholt von einem Priester sexuell missbraucht wurde.

Die Genugtuungskommission der Bischofskonferenz entscheidet zügig, anerkennt sie als Opfer und zahlt ihr eine Entschädigung von 15’000 Franken. Dabei hält die Kommission fest, es handle sich um einen «schwerwiegenden Fall».

Für den Priester bleiben die Übergriffe folgenlos. Felix Gmür, der Bischof von Basel, eröffnete nicht einmal ein kirchliches Strafverfahren. Nach einer Voruntersuchung kam er zum Schluss: «Die erhobenen Vorwürfe haben sich nicht bestätigt.»