Leserfrage: «Mein zwölfjähriger Sohn leidet seit einem Jahr immer wieder unter Nasenbluten. Das erste Mal war ein Schlag auf die Nase der Auslöser. Nach einem Schnupfen trat es gehäuft auf. Muss mein Sohn nun zum Arzt?»

Nasenbluten entsteht durch das Einreissen von kleinen Blutgefässen in der Nasenschleimhaut. Diese ist besonders stark durchblutet, da sie täglich etwa 10000 Liter Atemluft erwärmen, befeuchten und filtern muss.

Die häufigsten Ursachen für Nasenbluten – in der Fachsprache auch Epistaxis genannt – sind Verletzungen beim «Nasenbohren», heftiges Schnäuzen oder ein Schlag auf die Nase (Ball, Faust). Ausserdem können ein trockenes Raumklima oder schleimhautreizende Chemikalien (Chlor) die Nasenschleimhaut verletzlicher machen.

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Nasenbluten kann auch auf Bluthochdruck oder eine Blutgerinnungsstörung hindeuten. Menschen, die über längere Zeit Aspirin oder andere Blutverdünner einnehmen, neigen verstärkt zu Nasenbluten.

Was man bei Nasenbluten tun kann:
  • Ruhe bewahren und den Oberkörper nach vorn beugen. Würde man sich hinlegen, würde das den Blutdruck im Kopf und damit auch auf die Nasenschleimhaut erhöhen. Die Blutung wäre schwerer zu stillen.
  • Läuft Blut den Rachen runter, sollte man es ausspucken. Wird es geschluckt, kann es einen Brechreiz auslösen.
  • Mit Daumen und Zeigefinger die Nasenflügel für fünf bis zehn Minuten zusammendrücken. Zusätzlich kann man Eis oder einen kalten Umschlag in den Nacken legen. Der Kältereiz verengt die Gefässe und hilft, die Blutung zu stoppen.
  • Ist die Blutung gestillt, sollte für einige Zeit die Nase nicht geputzt werden, da sich sonst die eben gebildete Kruste wieder lösen kann.
  • Zeigen diese Massnahmen innert 15 bis 20 Minuten keine Wirkung, ist ein Arzt zu konsultieren.
Diese vorbeugenden Massnahmen können Sie unternehmen:
  • Bei häufigem starkem Nasenbluten an derselben Stelle, kann der Arzt die betroffenen Gefässe veröden.
  • Während der Heizperiode sollte man in der Wohnung einen Raumluftbefeuchter einsetzen.
  • Nasensalben verhindern das Austrocknen der Nasenschleimhäute und sorgen für ein rasches Abheilen der Verletzungen. Achtung: Abschwellende Nasentropfen, die bei (Heu-)Schnupfen eingesetzt werden können, fördern das Austrocknen der Nasenschleimhaut.
  • Wird das Nasenbluten durch eine Krankheit verursacht (zum Beispiel Bluthochdruck), ist diese so rasch wie möglich zu behandeln.