Sarah G.: «Am liebsten würde ich den ganzen Tag schlafen, alle Energie und Lust ist total weg. Ich frage mich, ob es damit zusammenhängt, dass es im Winter so früh dunkel wird. Ich hasse auch die graue Nebeldecke und die Kälte.»

Wenn diese gedrückte Stimmung Sie immer in der kalten Jahreszeit erfasst, im Frühling aber wieder verschwindet, handelt es sich wohl um eine sogenannte saisonale Depression (SAD), im Volksmund Herbstblues oder Winterdepression genannt.

Diese recht verbreitete seelische Störung hängt damit zusammen, dass die Tage kürzer werden: Der Mangel an Sonnenlicht verstärkt beim Menschen die Ausschüttung des Hormons Melatonin, das unseren Schlaf-Wach-Rhythmus Schlaflosigkeit Schlaf, wo bleibst du? beeinflusst, und führt zu der Verstimmung, die oft im Herbst beginnt, aber die ganzen Wintermonate über andauern kann.

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Das wirksamste Heilmittel ist denn auch Helligkeit: In schweren Fällen hilft eine medizinische Lichttherapie. Dabei setzt man den SAD-Kranken während täglich 40 Minuten speziell entwickelten Lampen mit 10'000 Lux aus. In 65 Prozent der Fälle ist diese Behandlung erfolgreich.

Führt Lichtmangel zur Winterdepression?

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Dr. Claudia Twerenbold erklärt, welchen Einfluss Lichtmangel auf unsere Psyche hat.
Quelle: Beobachter Bewegtbild
Bunkern Sie sich nicht ein

Leichtere Winterdepressionen lassen sich ohne spezielle Therapie bekämpfen oder gar verhindern:

Rechtzeitig Hilfe holen, wenn die Verstimmung schlimmer wird

Die vorübergehende saisonale Verstimmung ist die harmloseste Form der seelischen Störung Depression, unter der immer mehr Menschen leiden Evolutionspsychologie «Die Depression ist kein Defekt» . Jeder Achte soll einmal in seinem Leben davon betroffen sein, sagt die Statistik.

Schwere Formen gehen mit Gefühlen der totalen Hoffnungslosigkeit und Hilflosigkeit einher. Die Betroffenen fühlen sich innerlich tot, bereits das Aufstehen und das Ankleiden werden zur Überforderung. Zur Antriebshemmung kommt oft auch eine Denkhemmung. Das Gefühlsleben ist eingeengt, das sexuelle Erleben vermindert oder erloschen. Schlafstörungen gehören ebenfalls zu den Symptomen.

Früher wurde zwischen endogenen - aus sich selbst heraus entstehenden - und reaktiven Depressionen unterschieden. Bei Ersteren vermutet man, dass erbliche Belastungen eine Rolle spielen. Letztere sind dagegen die Folgen eines ungenügend verarbeiteten Schicksalsschlags, etwa des Todes einer nahestehenden Person. Heute unterscheidet das internationale Diagnosehandbuch aber nur noch nach der Schwere der Störung und nicht nach verschiedenen Formen.

Schwere Depressionen sind äusserst quälend und können zu Selbstmordgedanken führen. Es ist deshalb nötig, die Hilfe eines Psychotherapeuten Psychotherapie Wann ist man reif für die Couch? oder eines Arztes in Anspruch zu nehmen.

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Chantal Hebeisen, Redaktorin
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