Die weltweiten Anstrengungen, das Stillen zu fördern, wirken auch in der Schweiz. Über 40 Spitäler haben inzwischen die Auszeichnung «stillfreundliche Klinik» erhalten; vier von zehn Babys kommen in diesen Kliniken zur Welt.

Parallel dazu hat die Weltgesundheitsorganisation ihre Empfehlungen fürs Stillen altersmässig ausgeweitet: Neugeborene sollten in den ersten sechs Lebensmonaten nur Muttermilch erhalten (bisher galten als Richtzeit vier bis sechs Monate). Wenn möglich sollte bis zum Alter von zwei Jahren weitergestillt werden, ergänzt durch altersgerechte Breikost.

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Muttermilch hat eine ideale Zusammensetzung aus Wasser, leicht verdaulichem Eiweiss, Fett und schützenden Inhaltsstoffen. Kinder, die länger als drei Monate gestillt werden, leiden weniger an Infektionen der oberen Luftwege, der Ohren und des Darms. Ausserdem scheinen sie sich rascher zu entwickeln.

Auch Gaumen und Gebiss des Babys bilden sich besser aus, da die Muskeln beim Trinken an der Brust kräftiger arbeiten. Und Studien belegen, dass Stillen in den ersten zwei bis drei Lebensjahren vor Asthma und anderen allergisch bedingten Erkrankungen schützt.

Stillen frisst Kilos

Auch die Mütter profitieren: Statistiken zeigen, dass stillende Frauen ein geringeres Risiko haben, an Eierstock- oder Brustkrebs zu erkranken. Mit der Muttermilch wird zudem Energie in Form von Fett ans Kind abgegeben; dies hilft im Kampf gegen Schwangerschaftskilos. Da das Baby beim Stillen intensiven Körperkontakt und beruhigende Wärme findet, erlebt die Mutter eine stärkere Bindung zu ihm.

Fazit des Medgate-Ärzteteams:

Mütter sollten ihre Neugeborenen stillen wenn irgendwie möglich.


Erwerbstätige Mütter können die Milch abpumpen und sie dem Kind per Flasche geben. Zudem sollten sie sich beim Arbeitgeber für stillfreundliche Arbeitsbedingungen einsetzen.


Nicht stillen sollte, wer regelmässig Alkohol trinkt, Drogen nimmt oder an schweren Infektionskrankheiten leidet. Bei Einnahme von Medikamenten sollte man mit dem Arzt sprechen.


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