Die Banken kämpfen hart um Neukunden. Vor allem Junge sind begehrt. Denn wer einmal ein Konto eröffnet hat, wechselt die Bank nicht mehr so schnell.

Die Bank Cler hat nun die ganz Jungen im Visier. Letztes Jahr lancierte sie dafür die Smartphone-Bank Zak. Eine einfache, übersichtliche App mit Gratiskonto und Gratis-Maestro-Karte, bereits ab 15 Jahren – so der Werbeslogan.

In der Schweiz ist es gesetzlich erlaubt, ab diesem Alter ein Konto zu eröffnen. Doch Cler geht noch weiter. Neukunden erhalten 50 Franken und noch einmal 50, wenn sie die App weiterempfehlen. Agnes Würsch von der Schuldenberatung Plusminus in Basel findet das problematisch: «50 Franken sind für 15-Jährige ein hoher Betrag.»

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Werbung für Zalando-Gutscheine und Lifestyleprodukte

Tatsächlich ist die Werbekampagne von Cler aussergewöhnlich offensiv. Die direkte Schweizer Konkurrentin, die Smartphone-Bank Neon, setzt zwar auch auf Belohnung für eine Kontoeröffnung. Sie ist mit zehn Franken aber deutlich tiefer. Ausserdem können bei Neon erst 16-Jährige ein Konto eröffnen. Bei ausländischen Smartphone-Banken wie Revolut Revolut Weniger Kreditkartengebühren im Ausland oder N26 ist das gar erst ab 18 möglich.

Besonders stossend findet Schuldenberaterin Agnes Würsch, dass auf der Startseite der App Werbung angezeigt wird – etwa für vergünstigte Zalando Zu viele Rücksendungen So will Zalando seine Kunden erziehen -Gutscheine oder Lifestyle-Angebote. «Ich bedaure, dass sich die Bank nicht zufriedengibt mit einer guten, übersichtlichen App, sondern diese mit Angeboten versieht, die zum Konsum verleiten.»

Die Bank Cler verteidigt ihre Strategie. Die Werbeangebote seien unproblematisch. «Es werden keine Produkte oder Dienstleistungen angeboten, die aus unserer Sicht in irgendeiner Form für Jugendliche unangemessen wären.» Auch die 50 Franken sieht die Bank unkritisch. «Dieses Angebot gilt für alle Nutzer. Es gibt aus unserer Sicht keinen Grund, Minderjährige davon auszuschliessen.»

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Martin Vetterli, stv. Chefredaktor
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