Herzlich willkommen an Bord. Ich bin Miriam und begleite Sie zu ausgefallenen und nützlichen Tools, die Sie in den Ferien unterstützen können. Wir begeben uns nun auf eine fiktive Reise nach Sevilla in Spanien. Ganz runter in den Süden, in die Hauptstadt Andalusiens, wo es auch im Herbst noch etwa 30 Grad warm ist.

Rome2Rio berechnet die Reiseroute

Wir beginnen mit der Anreise. Per Flugzeug geht es am schnellsten, sagt unser erster nützlicher Helfer, Rome2Rio, den wir als App auf dem Handy installieren oder im Internetbrowser nutzen können. Nur rund viereinhalb Stunden dauert die Reise mit Umsteigen. Doch was, wenn wir nicht fliegen möchten? Rome2Rio hilft uns auch bei diesem Wunsch und berechnet die Fahrzeiten mit Zug, Reisecar, Fähre oder Auto.

Rome2Rio zeigt an, dass die Fahrt von Zürich nach Sevilla mit dem Reisecar 36 Stunden dauert. Wer das will, kann sich mit einem Klick zum Carunternehmen weiterleiten lassen. Das Ticket ist innerhalb weniger Minuten gekauft.

Wonderplan sorgt für ein abwechslungsreiches Programm

Geschafft, die Anreise ist gebucht. Doch was könnten wir nun in Sevilla unternehmen? Wonderplan hilft uns bei diesem Schritt. Die KI-betriebene Website kann einen Reiseplan zusammenstellen. Dazu braucht Wonderplan nur einige Informationen, zum Beispiel die Höhe des Budgets, die liebsten Freizeitbeschäftigungen und wer uns allenfalls auf der Reise begleitet. Wer mit Familie unterwegs ist, bekommt ein anderes Programm vorgeschlagen als Solo-Reisende.

Wonderplan hat allerdings einige Nachteile. Zum einen kann man nur Pläne für eine Woche erstellen. Zum anderen wurden einige Städte noch nicht erfasst. Unser Reiseziel Sevilla erkennt die KI zum Beispiel nicht. Die Website kann uns lediglich eine Rundreise in Spanien zusammenstellen.

Google Lens übersetzt die Menükarte

Wir bleiben trotzdem in Sevilla. Nach der 36-stündigen Carreise haben wir ganz schön Hunger und suchen ein hübsches Restaurant abseits der grossen Touristenströme. Doch hier könnte die nächste Hürde lauern. Können Sie Spanisch? Mein Wissen hört nach «buenos días» und «gracias» bald einmal auf. Ein Jammer, doch hier hilft Google Lens: Wer wissen möchte, welche Gerichte einem munden, kann dieses Tool nutzen. Diese künstliche Intelligenz übersetzt geschriebenen Text innerhalb weniger Sekunden. Laut Google erkennt Google Lens mehr als 110 Sprachen. Ein Test zeigte, dass es sogar mit einem von Hand geschriebenen Einkaufszettel auf Koreanisch funktioniert. Verrückt, nicht?

Das Übersetzungstool ist aber alles andere als fehlerfrei. Denn das Geschriebene wird wortwörtlich übersetzt. Google Lens kann keine Zusammenhänge erkennen. Das Gericht «Gazpacho» übersetzt Google Lens auf Deutsch ganz einfach als: «Gazpacho». Wer nicht weiss, dass das eine kalte Tomatensuppe und andalusische Spezialität ist, muss trotzdem beim Kellner nachfragen.

Google Translate spricht mit dem Servicepersonal

Ihnen geht es wie mir – Ihre Spanisch-Kenntnisse reichen nicht aus, um mit dem Kellner zu sprechen? Dafür gibt es ein weiteres Google-Tool. Wer wegen fettiger Finger grad keinen Text ins Handy tippen kann, kann in der App Google Translate seine Fragen auf Hochdeutsch diktieren. Dabei braucht man nur aufs Mikrofon zu tippen und deutlich zu sprechen. Die Maschine übersetzt sogleich das Gesagte auf Spanisch.

Auch hier muss ich vor einer gewissen Fehleranfälligkeit warnen. Mein Versuch zeigt: Bei der Frage «Was ist Gazpacho?» versteht Google Translate «Was ist Kaspar Jo?». Für einfachere Fragen wie «Wo kann ich die Hände waschen?» reichen die Übersetzungen aber allemal aus.

Smartify führt durchs Kunstmuseum

Nach dem Essen lockt ein Museumsbesuch. Dazu empfehle ich, die App «Smartify» herunterzuladen. Anhand des Standorts erkennt die App die nächstgelegenen Museen und Galerien. Wenn man ein Museum angewählt hat, weist Smartify den Weg dorthin. Und wer lange Warteschlangen meiden will, kann auf der App auch das Eintrittsticket kaufen.

So richtig spannend wird Smartify vor den Gemälden: Die App erkennt über die integrierte Kamerafunktion die Ausstellungsstücke. Wenn man mit der App eines der Gemälde scannt, erfährt man Spannendes über Künstlerin oder Künstler, die Machart und das Herstellungsdatum. Wer mehr Informationen möchte, kann auf die dazugehörigen Wikipedia-Artikel klicken.

Doch was ist mit dem Datenschutz?

Künstliche Intelligenzen sind Datenfresser. Was die oben aufgelisteten Applikationen und Websites mit den eingespeisten Informationen machen, lässt sich oft nicht lückenlos nachvollziehen. «Wer solche KI nutzt, muss sich bewusst sein, dass die Applikationen im Hintergrund diese persönlichen Daten sammeln», sagt Monika Huber, Datenschutzexpertin beim Beobachter-Beratungszentrum. Denn die Systeme werden mit den Inputs der User trainiert. Das macht die Apps zwar für uns alle besser. Aber man sollte nicht vergessen, dass Nutzerinnen und Nutzer so die Hoheit über ihre Daten verlieren.