Wenn es dunkel wurde über dem Unispital Zürich, packte Maria Schlumpf die Krankenakten in eine Tasche. Sie schleppte sie zu ihrem Cabrio, stellte sie auf den Beifahrersitz und brauste damit nach Hause. Denn in der Klinik wähnte sie die Dokumente nicht in Sicherheit – und in ihnen steckte das Vermächtnis von Andreas Grüntzig. Ihm hatte Maria Schlumpf versprochen, seine Arbeit zu Ende zu führen. Und nach seinem plötzlichen Tod tat sie das gegen alle Widerstände.

Am 12. Februar 1974 hatte der deutsche Arzt Andreas Grüntzig am heutigen Unispital zum ersten Mal mit dem von ihm entwickelten Ballonkatheter einen Patienten am Bein behandelt. Der Katheter wird in verengte oder verschlossene Blutgefässe eingeführt, um sie zu erweitern. Millionen Menschen wurden inzwischen so behandelt, Millionen Leben gerettet.