Juli 2023, St. Galler Rheintal, Anruf bei einer Tankstelle. Am Draht: ein angeblicher Mitarbeiter der Personalabteilung. Er bittet die Angestellte, Apple-Gutscheine aufzukratzen und ihm die Aktivierungscodes mitzuteilen. Eine Stunde redet er auf sie ein. Drei Gutscheine im Wert von 750 Franken kann er ihr abringen. Erst später stellt sich heraus: Der Mann war gar kein Mitarbeiter der Firma. Noch am selben Abend reicht die Chefin der Tankstelle eine Anzeige wegen Betrugs ein.

Kanton Bern, acht Monate später. Ein Brief der Kantonspolizei St. Gallen erreicht Cédric Senn – eine Vorladung zur Einvernahme. In drei Tagen müsse er auf dem St. Galler Polizeiposten aussagen. Wann und wo er eine Straftat begangen haben soll, erfährt er nicht. Einzig, dass es sich um ein Vermögensdelikt handle.