Im August machte die neue Corona-Variante EG.5 – auch Eris genannt – bereits Schlagzeilen. Erstmals wurde sie im Februar entdeckt und zu Beginn hauptsächlich in China nachgewiesen. Danach tauchte Eris immer häufiger auch in Europa und in den USA auf, wie die Weltgesundheitsorganisation (WHO) in einem Bericht schreibt. Sie stuft die neue Corona-Variante als «Virusvariante von Interesse» ein. 

Kurz nachdem Eris bekannt wurde, wurde die nächste Variante entdeckt: BA.2.86, auch Pirola genannt. Erstmals tauchte sie Ende Juli in Dänemark auf. In der Schweiz konnte der erste Fall im August nachgewiesen werden. Um Pirola macht sich die Wissenschaft mehr Sorgen als um Eris. Grund dafür sind diverse Mutationen. 

Sind die beiden Varianten gefährlicher als die bisherigen?

Die Eris-Variante ist nicht gefährlicher als herkömmliche Covid-19-Varianten, schreibt die WHO: «Aufgrund der vorliegenden Erkenntnisse wird das von EG.5 ausgehende Risiko für die öffentliche Gesundheit auf globaler Ebene als gering eingestuft.» EG.5 stammt von einer Omikron-Variante ab und zeichnet sich durch eine Mutation aus, die Antikörper der früheren Varianten und der Impfung umgehen kann. Dieser Vorteil hilft EG.5 dabei, sich derzeit relativ schnell auszubreiten. Doch bisher wurde keine Veränderung der Schwere der Krankheit gemeldet.

Pirola hingegen lässt die Forschung aufhorchen. Auch die WHO stuft sie als «Variante unter Beobachtung» ein. Der Grund: Einerseits wurde Pirola innerhalb weniger Tage in elf Ländern nachgewiesen, was auf eine schnelle Ausbreitung schliessen lässt. Andererseits hat Pirola sich mit insgesamt 30 Mutationen abgesetzt. Ob die Variante tatsächlich zu schweren Erkrankungen oder mehr Todesfällen führt, ist bisher noch nicht klar. «Anfängliche Befürchtungen, dass sich diese Variante rasant ausbreiten könnte, haben sich aber bislang nicht bestätigt», sagt Richard Neher, Biophysiker und Professor am Biozentrum der Universität Basel.

Welche Symptome bringen die beiden neuen Varianten?

Die üblichen Symptome, heisst es beim Bundesamt für Gesundheit (BAG). Also Atemwegserkrankungen, Kopfschmerzen, Fieber, plötzlicher Verlust des Geruchs- und/oder Geschmackssinns, Kopfschmerzen, Schnupfen, Muskelschmerzen, Magen-Darm-Symptome und Hautausschläge. 

Wohin kann man ohne Restriktionen reisen?

Zum jetzigen Zeitpunkt sind keine Staaten oder Gebiete auf der Liste des BAG mit besorgniserregenden Virusvarianten. Trotzdem sollte man sich vor jeder Auslandreise auf der Website der zuständigen Behörden des Transit- oder Ziellandes informieren. Eine Übersicht finden Sie hier. Laut dem Staatssekretariat für Migration bestehen keine pandemiebedingten Einreisebestimmungen, es sei derzeit auch keine Diskussion zur Wiedereinführung von Beschränkungen für die Einreise in die Schweiz bekannt. Lediglich in Israel müssen neuerdings alle Neuaufnahmen auf den internistischen Stationen der Krankenhäuser einen PCR-Test machen, berichtete der israelische Nachrichtenkanal Channel 13

Ist eine Covid-Impfung oder ein Booster empfehlenswert?

Seit dem 11. September empfiehlt das BAG und die Eidgenössische Impfkommission (Ekif)  eine einzelne Impfdosis für besonders gefährdete Personen ab 16 Jahren. Zu den besonders gefährdeten Personen gehören Personen ab 65 Jahren, Personen mit Vorerkrankungen (auch schwangere Frauen mit Vorerkrankungen) und Personen mit Trisomie 21.

Auch die WHO schreibt in einer Mitteilung bezüglich der Pirola-Variante und Risikopatienten: «Unsere Botschaft lautet, nicht mit einer zusätzlichen Dosis zu warten, wenn diese für Sie empfohlen wird.»

Ist es sinnvoll, eine Maske zu tragen?

Mit der Aufhebung der Massnahmen gegen das Corona-Virus stehen alle selbst in der Verantwortung. «Wie man sich selbst und andere schützt, hängt vom eigenen Verhalten ab», heisst es beim BAG.

Sollte man sich wieder testen lassen?

Auch das liegt laut BAG in der persönlichen Verantwortung. Aber: Die Stadtzürcher Bevölkerung kann sich mit Symptomen oder mit Kontakt zu positiv getesteten Personen von September bis Dezember kostenlos testen lassen. Die Tests werden im Zentrum für Reisemedizin durchgeführt. Ein Zertifikat wird nicht mehr ausgestellt, das ganze Schweizer Zertifikatssystem wurde am 1. September 2023 definitiv eingestellt.