Alljährlich im Spätherbst, wenn es das erste Mal empfindlich kalt wird, laufen die Telefonleitungen bei den Servicefirmen für Heizungsanlagen heiss. Der Grund ist meistens derselbe: Die Hausbesitzer haben entdeckt, dass ihre Heizung nicht wie gewünscht läuft.

Dabei liessen sich kalte Heizkörper bei frostigen Temperaturen aber vermeiden: «Wie ein Auto, das viele Kilometer macht, benötigt auch eine Heizungsanlage, die den ganzen Winter läuft, eine regelmässige Wartung», sagt Robert Diana, Leiter Fachbereich Heizung beim Branchenverband Suissetec in Zürich. Die dafür nötigen Arbeiten variieren je nach Heizsystem (siehe Auflistung rechts).

Einen Teil davon kann man selber durchführen, für andere braucht es Fachleute. Das gilt insbesondere für Arbeiten, die rechtlich vorgeschrieben sind: Dazu zählen etwa die Prüfung der Abgaswerte bei Öl-, Gas- und Holzheizungen, die Wartung von Öltanks oder die Prüfung des Kältemittels bei Wärmepumpen.

Für grössere Instandhaltungsarbeiten, die nur eine Fachperson durchführen kann, besteht die Möglichkeit, ein Serviceabo abzuschliessen – entweder mit dem Hersteller der Heizanlage oder mit einer spezialisierten Wartungsfirma. Die Arbeiten können aber auch einzeln in Auftrag gegeben werden.

Das Serviceabo hat vor allem den Vorteil, dass man nicht selber daran denken muss, die Arbeiten durchführen zu lassen. Zudem ist so sichergestellt, dass sich die Anlage immer vor Beginn der Heizperiode in einem guten Zustand befindet.

Vor dem Abschluss eines Serviceabos lohnt es sich, Offerten einzuholen und zu prüfen, welche Arbeiten und Materialien darin eingeschlossen sind. Meist sind die Anfahrt und die Arbeitszeit für alle Kontroll- und Wartungsarbeiten im Pauschalpreis drin, Ersatzteile hingegen nicht.

Die folgende Zusammenstellung zeigt, welche Wartungsarbeiten bei welchem Anlagentyp durchzuführen sind und was man davon selbst erledigen kann. Weitergehende Infos liefern auch das zur Heizung gehörende Service- und Anlagenhandbuch sowie die Merkblätter von Suissetec zur Reinigung von Öltanks und Kaminen.

Tipps: So warten Sie Ihre Lüftungsanlage

Wohngebäude, die nach den Standards von Minergie erstellt wurden, sind mit einer kontrollierten Lüftung ausgestattet. Diese sorgt für eine gute Raumluftqualität. Doch mit der Zeit setzen sich in den Rohrleitungen, Filtern und im Lüftungsgerät Staub und Schmutz ab.

«Damit die Luftqualität stimmt, muss die Anlage regelmässig gereinigt werden», sagt Reinhard Halbeisen, Spezialist für Lüftungsanlagen bei der Filterbörse in Schwerzenbach ZH. Die Instandhaltung können Hausbesitzer selber durchführen, für grössere Wartungsarbeiten und Hygienekontrollen sollte man eine Fachperson beiziehen.

Laufende Wartung der Lüftungsanlage durch Hausbesitzer/Hausbesitzerin

Filter im Lüftungsgerät sowie – falls vorhanden – bei den Abluftgittern in den Räumen jeweils im Frühling und Herbst tauschen. Gleichzeitig prüfen, ob Luft zirkuliert. Bei der Luftansaugung von aussen sollten nur Feinstaubfilter nach der Norm ePM1 55% (früher Klasse F7) verwendet werden.

Schutzgitter der Aussenluftansaugung und alle Ein- und Auslassöffnungen in den Räumen im Frühling und Herbst reinigen. Gleichzeitig mit einer Taschenlampe in die offenen Rohre leuchten und den Verschmutzungsgrad prüfen. Falls die Ablagerungen gross sind, eine Fachperson beiziehen.

Grössere Wartungsarbeiten durch eine Fachperson

Lüftungsgerät alle drei Jahre warten und Rohrleitungen gleichzeitig optisch prüfen lassen.

Falls die Prüfung der Rohrleitungen eine starke Verschmutzung ergibt, ist eine komplette Reinigung notwendig, da sonst die Raumluftqualität beeinträchtigt wird. Im Schnitt ist dies etwa alle sieben Jahre der Fall.