Schadet es der Haut, jeden Tag zu duschen?

Duschen gehört für die meisten zur täglichen Routine Hautpflege Die richtige Pflege macht den Unterschied . Was die wenigsten wissen: Damit wäscht man jedes Mal den Säureschutzmantel auf der obersten Hautschicht ab. Diese natürliche Schutzschicht aus abgestossener Haut und Fettzellen muss die Haut danach wieder neu bilden – das nimmt einige Stunden in Anspruch.

Wenn wir zu häufig duschen, trocknet die Haut aus und ist anfälliger für Irritationen und Ausschläge. «Keime, Viren, Bakterien und Pilze können leichter eindringen und eine Entzündungsreaktion erzeugen», sagt Stefanie Bösch, die an der Klinik für Dermatologie am Universitätsspital Zürich Neurodermitispatienten berät.

Worauf ist beim täglichen Duschen zu achten?

Je länger man duscht und je heisser das Wasser ist, desto mehr greift das den Schutzmantel der Haut an. Die Temperatur sollte idealerweise lauwarm sein Kalt abduschen lohnt sich Die Kraft des kalten Wassers . Zu heiss ist das Wasser, wenn der Spiegel beschlägt und das Badezimmer richtig dampft.

Wichtig sind auch die richtigen Duschprodukte: Reinigungsgele oder Duschöle ohne Farb-, Konservierungs- und Duftstoffe sind hautfreundlicher als herkömmliche. Ebenso leicht rückfettende Produkte mit einem hautfreundlichen pH-Wert von 5,5. Stefanie Bösch empfiehlt, sich nach dem Duschen sofort einzucremen, weil die feuchte Haut die Creme besser aufnimmt. «Wer zweimal am Tag duschen möchte, davon einmal nach dem Sport, tut gut daran, ein mildes Duschmittel zu wählen», erklärt Drogist Noah Frehner von der Drogerie Wyss in Frauenfeld TG. Dann reicht es, sich am Morgen mit dem Waschlappen zu reinigen und dafür nach dem Training unter der Dusche zu stehen.

Was muss ich beachten, wenn ich gern mal ein Vollbad nehme?

Wer nicht auf ein wohltuendes Bad verzichten möchte, sollte zwei Punkte beachten: Die Wassertemperatur sollte rund 27 bis 30 Grad Celsius betragen, und das Bad sollte nicht länger als zehn Minuten dauern.

Auch beim Baden sind die Zusätze entscheidend: Wenn man dem Wasser ein Badeöl zusetzt, gibt man der Haut schon beim Baden die Feuchtigkeit zurück, die man ihr entzieht. Von Baden mehrmals pro Woche raten Fachleute allerdings ab. Denn dabei wird der Schutzfilm der Haut Haut Die Allrounderin jedes Mal noch dünner. «Wenn man zu lange im Wasser verweilt, wird die Gefahr von bakteriellen Infekten oder Hautpilzen grösser», sagt Noah Frehner. Nach dem Baden sollte die Haut mit einer Bodylotion gepflegt werden.

Reicht es auch, mal nur den Waschlappen zu benutzen?

Früher lebte man ohne Dusche. Deshalb stellt sich die Frage: Was geschieht, wenn man an einem Tag das Duschen auslässt und sich mit einem Waschlappen säubert? Die Antwort ist wenig überraschend: Man tut damit der Haut sogar einen Gefallen. Denn so bleibt der natürliche Säureschutzmantel wenigstens einen Tag lang unangetastet. Noah Frehner: «Einmal pro Tag duschen ist okay, aber nicht notwendig.»

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Wie nötig ist das Eincremen? Und womit: Bodylotion oder Öl?

Ob Füsse, Schienbein, Ellbogen oder Gesicht – wo sich die trockenste Zone befindet, ist individuell verschieden. Deshalb lohnt es sich, zu beobachten, wie die Haut reagiert. Vor allem im Winter, wenn auch die trockene Heizungsluft Feuchtigkeit entzieht.

Als Grundsatz gilt: Wenn die Haut zu spannen beginnt, sich trocken anfühlt, sich rötet oder schuppt, ist sie zu trocken Trockene Haut So kommen Sie geschmeidig durch den Winter . Dann hilft Eincremen – am besten mit einer rückfettenden Bodylotion.

Noah Frehner empfiehlt zum Beispiel Produkte mit Aloe Vera oder Weizenkeimöl, das noch mehr Feuchtigkeit spendet. Laut Stefanie Bösch sollte man vor allem im Winter den ganzen Körper täglich eincremen, um den Aufbau der Schutzbarriere zu unterstützen. Eher fetthaltige Produkte fühlen sich angenehm an. Besonders viel Feuchtigkeit bringen Körperöle.

Der Rücken geht beim Eincremen oft vergessen. Hier ist eine Rückencremehilfe mit einem langen Griff sinnvoll, mit dem schwer zugängliche Stellen gut zu erreichen sind.

Tue ich mit Peelings meiner Haut einen Gefallen?

Laut Fachleuten eher nicht. Peelings enthalten Fruchtsäuren oder winzige Schleifpartikel, mit denen abgestorbene Hautschüppchen entfernt werden. Noah Frehner empfiehlt höchstens einmal pro Woche ein Peeling, weil der Schutzmantel der Haut geschwächt wird, wenn man zu viel abreibt: «Am mildesten wirken Gesichtspeelings von Naturkosmetiklinien mit Mandeln.»

Hautexpertin Stefanie Bösch rät ebenfalls zur Vorsicht, da Peelings die Haut strapazieren und Keime, Viren, Bakterien und Pilze besser eindringen können. Sie weist darauf hin, dass abgestorbene Hautzellen sich auf natürliche Weise von der Haut lösen, ohne dass man mit einem Peeling nachhelfen müsste.

Wie schütze ich mein Gesicht draussen?

Als Kälteschutz auf Winterwanderungen Selbstversuch Kältewandern Kälte annehmen, sagt der Kopf oder beim Skifahren bieten sich spezielle Cremen mit höherem Fettgehalt an, die Bienenwachs oder Wollfett enthalten können. Mit solchen Coldcreams wird die Haut richtiggehend abgedichtet gegen die kalte Temperatur.

Den besten Schutz vor der Wintersonne bietet Sonnencreme mit Lichtschutzfaktor 50. Es gibt auch reichhaltige Tagescremen, die einen Lichtschutzfaktor enthalten.

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