Sie erinnert sich genau: «Ich hatte gerade erst die Scheidung eingereicht. Er kam angetrunken nach Hause, und als ich zu Bett gehen wollte, grabschte er plötzlich nach mir und wollte Sex. Er sagte: ‹Du bist ja immer noch meine Frau›», erzählt Katrin Jelzer* (Name geändert). «So oft hatte ich es vorher über mich ergehen lassen, damit er die Kinder nicht bestraft. Verweigerte ich mich, liess er es 
an ihnen aus, war gemein und brutal.» Jetzt aber konnte sie nicht mehr. Und sie war überzeugt, dass er es sonst vor Gericht gegen sie verwenden würde. Denn er wollte die Scheidung nicht.

«Er schränzte mir den Baumwollslip vom Leib. Ich wehrte mich mit Händen und Füssen, es war ein richtiger Kampf. Die Kinder wollte ich nicht rufen, sie sollten ihren Vater nicht so sehen.» Irgendwann konnte sie sich losreissen. In der Not schlief sie dann im Zimmer ihrer beiden jüngeren Söhne, aber sogar dort betatschte er sie vor deren Augen. «Als ich am nächsten Morgen das Bett machte, sah ich, dass mein 15-Jähriger 
das Pfadimesser unter sein Kissen gelegt hatte. Es war Kriegszustand bei uns», sagt sie.