Es riecht nach frischem Gebäck. Ein englischsprachiger Vater begutachtet ein knuspriges Biovitalbrot. Seine zwei kleinen Söhne wollen weiter, der jüngere zeigt ungeduldig auf die Leinsamen-Gipfeli in der Auslage. Ein Hipster in Birkenstocks trägt seinen Einkaufskorb an der Familie vorbei und nimmt eine Schachtel Schweizer Bioeier aus dem Regal. Die Szene spielt sich nicht etwa im Ökolädeli an der Ecke ab. Sondern im Aldi. In unmittelbarer Nähe des Zürcher Hauptbahnhofs. 

Bioprodukte galten lange als etwas, was sich nur gut betuchte Städter oder total umwelt- und gesundheitsbewusste Konsumentinnen leisten. Sie kauften ihre Biorüebli oder Demeter-Eier für viel Geld im Reformhaus, bei Coop oder Migros, bei Gelegenheit direkt vom Hof. Das hat sich geändert. Bio ist Mainstream geworden. Und neue Konkurrenz drängt in einen lukrativen Markt: die Discounter.