Beobachter? Klingt gut
Sie können sich unsere Texte jetzt auch vorlesen lassen. Und fürs Wochenende: Wie wärs mit einem Podcast?
Veröffentlicht am 1. Juni 2025 - 06:00 Uhr
Beim Beobachter gibts was auf die Ohren: Lassen Sie sich die Texte vorlesen.
Sie möchten ansprechender schreiben? Hier ein Geheimtipp, mit dem Sie – ohne grossen Aufwand – Ihre Texte ab sofort besser machen: Lesen Sie sich selbst laut vor, was Sie gerade geschrieben haben. Oder noch besser: Lassen Sie jemand anderen vorlesen.
Sie werden die Stolperfallen sofort hören.
Ein Satz wie dieser ist beispielsweise nicht besonders gut zum Vorlesen geeignet, weil er keinen Rhythmus hat.
Ein Absatz wie dieser hier ist schon viel besser. Denn jetzt können Sie an mehreren Stellen eine kleine Pause machen. Plötzlich ist da Rhythmus drin.
Gestatten, die Stimme des Beobachters
«Laut lesen und still lesen sind wirklich zwei Paar Schuhe», sagt Rosmarie Naef. «Manchmal hilft es enorm, ein kleines Füllwort einzufügen, damit der Satz einen Rhythmus bekommt.» Sie muss es wissen. Als Beraterin beim Beobachter schreibt Naef nicht nur Texte und berät Ratsuchende an der Hotline – sie hat mit Beobachter-Kollegen auch jahrelang im Radio Fragen beantwortet. Live.
Aber so viel vorgelesen wie an diesem Frühlingstag in einem Tonstudio am Zürichsee hat auch sie als Profi noch nie. «Uu spannend, aber streng» sei das gewesen. Stundenlang las sie Beobachter-Artikel ein, unterstützt von unserem Leiter Formatentwicklung, Balz Ruchti. «Ich war froh, dass Balz dabei war», sagt Naef, «er hat gut aufgepasst, dass ich nicht zu schnell oder zu melodiös wurde.»
Das ist wichtig, weil wir mit all dem Tonmaterial danach eine Text-to-Speech-Maschine fütterten.
Damit diese mit Naefs Stimme auch komplett neue Texte intonieren kann, braucht sie möglichst gleichmässiges Trainingsmaterial. «Es ist gar nicht so einfach, so neutral zu bleiben», sagt Naef. «Je nach Text würde ich sonst ganz anders vorlesen. Ein Nachrichtentext klingt anders als etwas Lustiges oder eine traurige Reportage.»
Das Ergebnis von Naefs Arbeit können Sie auf unserer Website und in der App hören, wenn Sie links unter dem Hauptbild des Artikels auf dieses Symbol klicken:
▶︎၊||၊ Artikel anhören (Probieren Sie es doch gleich mit diesem Text aus: Am Anfang des Artikels oben links klicken und bequem hören.)
Praktisch alle Beobachter-Artikel sind damit nun auch barrierefrei hörbar. Kostenlos – ausser natürlich, es handelt sich um einen Be+-Text, für den Sie sich wie gewohnt einloggen müssen.
In die Breite, in die Tiefe
Ganz fertig ist unsere digitale Vorleserin allerdings noch nicht. «Wir müssen die Maschine dahinter noch ein bisschen feintunen», sagt Balz Ruchti. «Sie muss zum Beispiel wissen, dass AR-15 nicht für ‹Appenzell Ausserrhoden 15› steht oder wie genau man bestimmte Namen ausspricht.»
Wir freuen uns darum auch sehr über Rückmeldungen und Verbesserungsvorschläge zur Vorlesefunktion.
Rosmarie Naef wünscht sich, dass der Beobachter dank der digitalen Vorleserin viele neue Menschen erreicht. «Man kann unsere Geschichten jetzt hören, egal, wo man gerade ist. Beim Spazieren, im Zug, am See – ich finde, das ist wirklich ein Mehrwert.»
Ganz so warm und rhythmisch wie ihre analoge Patin wird sich die digitale Rosmarie Naef allerdings wohl noch eine ganze Weile nicht anhören. Falls Sie das Maximum an Hörgenuss möchten: Dürfen wir Ihnen unsere Podcasts ans Herz legen?
Nah an den Menschen
Im Podcast «Radar» hören Sie, was die Schweiz – und uns – gerade bewegt. Die beiden Hosts reden mit unseren Journalistinnen und Experten über wichtige Recherchen und gesellschaftliche Debatten. Hart in der Sache, nah an den Menschen.
Und der True-Crime-Podcast der anderen Art, «Der Fall», erzählt davon, wie Menschen sich aufraffen, sich wehren und weitermachen, wenn das Leben alles über den Haufen wirft.
Die Beobachter-Podcasts finden Sie auf allen gängigen Podcast-Plattformen. Oder via diesen Link. Neue Folgen erscheinen jeweils frühmorgens am Freitag.
Merci. Man hört sich hoffentlich bald.