«Jetzt arbeite ich für mich selbst und nicht mehr nur für andere.» Neun Jahre lang war Raymond Stark Bausekretär der Gemeinde Meilen ZH. Er war als Leiter der Hochbauabteilung verantwortlich für die Baupolizei, die Denkmalpflege, die Ortsplanung und die EDV. Ein Gebiet, das ihm lag. Trotzdem war er mit der Arbeitssituation je länger, je weniger zufrieden.

Der Lohn blieb weit unter dem seiner Berufskollegen, es fehlte an Aufstiegsmöglichkeiten, und die Arbeit nahm ständig zu: «1991 bearbeiteten wir jährlich 90 Baugesuche, heute sind es bereits um die 150», sagt er. Trotz der enormen Arbeitsbelastung wurde in dieser Zeit nie Personal aufgestockt. «Und es war frustrierend, wie sich die Politiker aus politisch-taktischen Gründen im Detail verlieren konnten», sagt Stark. Obwohl den Gemeinderäten im Nebenamt das Fachwissen oft fehlte, redeten sie überall mit.

Der bald 40-Jährige nützte die günstige Stunde des wirtschaftlichen Aufschwungs zum Absprung. Als Berater in Baurechtsfragen bietet er sein Know-how neu auf eigene Rechnung an. «Ich überbrücke Kapazitätsengpässe und Kompetenzlücken», heisst es in seinem Prospekt.

Er weiss, wovon er spricht. Als Insider ist er gefragt – auch bei seinem früheren Arbeitgeber. Da dieser bis heute keinen neuen Bausekretär gefunden hat, beschäftigt er Stark weiter. Nur: Heute bestimmt Raymond Stark die Arbeitsbedingungen.

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