Gekündigt, freigestellt, Arbeitsplatz geräumt: Innerhalb weniger Stunden verlor Paul Frey (Name geändert) seine Stelle. Was wie ein ganz normaler Arbeitstag begonnen hatte, entwickelte sich zum Alptraum: «Nachdem der Geschäftsführer mir eröffnet hatte, dass die Firma in Zukunft auf mich verzichten wolle, musste ich in Gegenwart eines Security-Mannes mein Büro räumen», schildert der 44-jährige Kadermann, der sich nichts hatte zuschulden kommen lassen, die demütigende Erfahrung. «Ich kam mir vor, als hätte man mich mit der Betriebskasse unter dem Arm erwischt.»

Weiterhin Anspruch auf vollen Lohn

Was Frey erlebte, passiert heutzutage vielen Arbeitnehmern. Vor allem leitende Angestellte und Personen mit Zugang zu geheimen internen Daten werden häufig von der Arbeit freigestellt, sobald die Kündigung ausgesprochen wurde. Dagegen wehren kann er sich nicht – es gibt grundsätzlich kein Recht darauf, bis zum letzten Tag der Kündigungsfrist beschäftigt zu werden.