Christof Büchel wusste, es würde nichts bringen. Aber er konnte nicht anders. Im Frühling 2023 setzte er sich hin und schrieb eine Mail an alle 133 St. Galler National- und Kantonsräte. Zwölf Antworten erhielt er. Alle ähnlich: Tragisch sei das, leid tue es einem, aber machen könne man leider nichts.

Christof Büchels Händedruck ist fest, der Blick direkt, der Rücken gerade. Zwei Krebserkrankungen, einen Herzinfarkt und den frühen Tod seiner Lebenspartnerin hat er im Leben weggesteckt. Und er findet, er habe Glück gehabt: «Sonst stünde ich heute nicht hier auf zwei Beinen.» Doch was ihm jetzt widerfahren sei, sei anders, sagt er. «Es ist kein Schicksalsschlag. Es ist ungerecht.»