YB, oje. Eine kalte Bise fegt durch das Stade de Suisse in Bern. 1:4 gegen das unterklassige Lausanne Sport, das Cup-Aus für die Young Boys im Viertelfinal. Da ist er wieder, der Fluch. YBs Unfähigkeit, wichtige Spiele zu gewinnen.

Von offizieller Seite findet sich immer eine rationale Erklärung für das jeweilige Versagen: der Schiedsrichter, individuelle Fehler, schwache Nerven oder einfach kein Wettkampfglück. Aber in der Summe, über die Jahre, ist es schlicht ein Fluch.

Während das Team serbelt, rücken die Fans auf der Tribüne näher zueinander. Jeder weiss, was noch kommen wird. Das übliche Trostbier mit den Kumpels, die Frustwurst auf dem Heimweg. Das schöne Gefühl, gemeinsam zu leiden.

Das Gespräch dreht sich dann vorwiegend um die Frage, mit welchen Stabreimen die Niederlage treffend zu beschreiben wäre – mit «Schlimme Schlappe» zum Beispiel oder «Desaströses Debakel». «Bittere Blamage», konstatiert der Fan-Blog «Zum Runden Leder».

Quelle: Tomas Wüthrich
Die Chance im letzten Moment verpatzt

Hoffen und Scheitern gehen bei YB zusammen wie Gelb und Schwarz. Die Angewohnheit, im entscheidenden Moment zu scheitern, hat sich in der Wortschöpfung «veryoungboysen» niedergeschlagen: einen sicher geglaubten Erfolg durch eigenes Unvermögen doch noch aus der Hand geben.

2007 feierte YB 20 titelfreie Jahre. Schweizer Meister, Cupsieger – in Bern sind das immer die anderen, meistens GC, Zürich oder Basel. Vergangenes Jahr verlor man gegen Basel im letzten Spiel die Meisterschaft. Ein paar Wochen zuvor verschenkte YB im Cupfinal eine 2:0-Führung und unterlag Sitten mit 2:3. Schon am Morgen nach jenem Spiel boten die Fans im Internet gelb-schwarze T-Shirts feil. Die Aufschrift: «CUPvertami!» Seit 1987, als die Young Boys im Cupfinal gegen Servette Genf ihren letzten Titel errangen, gab es Berner Erfolge nur im Konjunktiv.

Doch in dieser Saison scheint vieles anders. Die Young Boys grüssen seit Monaten von der Tabellenspitze. Sieben Punkte Vorsprung nahmen sie mit in die Winterpause. Heuer, hiess es auf einmal in der Hauptstadt, jetzt, diesmal machen sies. Diese Saison holt YB den Meistertitel.

Der Aufstieg ist kein Zufall: «Heute sind fähige Leute am Ruder», sagt Jäggi Dänu. Das sei nicht immer so gewesen. Jäggi, 43, hat seine Juniorenzeit bei YB absolviert und 1986 den Sprung in die erste Mannschaft geschafft – ein Berner Eigengewächs und damals der beste Fussballer auf dem Platz Bern. Zehn Mal wurde er für die Junioren-Nati aufgeboten.

Aber als YB 1987 Cupsieger wurde, sass Jäggi nicht einmal mehr auf der Ersatzbank. Irgendwann, nachdem ihn der damalige Trainer Alexander Mandziara wieder einmal mit einem Donnerwetter vom Rasen geschrien hatte, begann er sich einer Sorte Gras zu widmen, die nicht auf Fussballplätzen wächst. Beim zuvor konstanten Jungtalent schlichen sich plötzlich Leistungsschwankungen ein.

«Ich war zu sensibel für den Profifussball», sagt Jäggi. Die «Mafia» altgedienter Recken, die sich auf ihren Lorbeeren ausruhten, Mitspieler, die über Leichen gegangen wären, um spielen zu können, und «Einzeldarsteller» in der Führung, die in die eigene Tasche wirtschafteten – das war nicht Jäggis Welt. Plötzlich war Fussball nicht mehr Dürfen, sondern Müssen. «Es ging halt um Geld. Nicht um so viel wie heute, aber trotzdem.» Jäggi verabschiedete sich schnell und leise von der Fussballbühne, über Solothurn und Ostermundigen. Karriere veryoungboyst.

«Ich war halt ein bisschen zu sensibel für den Profifussball.» Daniel Jäggi, 43, einstiges YB-Jungtalent

Quelle: Tomas Wüthrich
Der wohltuende Blick zurück

«Jäggi? Kann sein», sagt Charly Beuret. «Keine Ahnung», sagt sein Gesicht. Der 65-Jährige ist, wie er sagt, «50 Jahre YB». Er war lange Sportjournalist und seit 2006 Medienchef im Stadion. Mittlerweile pensioniert, hat er sein Büro ans Ende des Gangs verlegt, ins YB-Museum.

Selbst hat er nie für YB gespielt: Fussball gehöre sich nicht, fand sein Vater, Charly musste in die Pfadi. Statt Stürmer wurde er Chronist und verdiente sein Geld neben dem Platz: «Mit zwölf durfte ich zum ersten Mal ans Spiel. Da gabs Bier noch in Glasflaschen. Die sammelten wir ein und kassierten das Depot.» Das war Ende der Fünfziger, YB arbeitete am zweiten Titelhattrick – einmalig in der Schweizer Fussballgeschichte.

Beurets neuer Arbeitsplatz erinnert vor allem an diese goldenen Zeiten. 17 Titel krönen die gelb-schwarze Geschichte. Der 18. war eigentlich für letztes Jahr budgetiert. YB spielt seit 2005 in einem neuen Stadion. Anstelle des alten Wankdorfs steht heute das Stade de Suisse: das teuerste Gebäude der Schweiz und ein Konsumtempel der Extraklasse. Mantelnutzung nennt sich das: Shopping, Ausgang, Konferenzzentrum und Kunstrasen statt Grasmutten.

Betrieben wird das Stadion von der Gesellschaft Stade de Suisse Wankdorf Nationalstadion AG – «Veranstalterin von Fussballspielen» und «zuständig für die Vermarktung des BSC YB». Und weil sich Sieger besser vermarkten lassen, soll auch endlich wieder ein Titel her. Aber eben: der YB-Fluch. Immerhin stimmten seit letzter Saison die Zuschauerzahlen, so Beuret: «Wenn man bedenkt, wo wir vor zwölf Jahren standen, ist das Erreichte erstaunlich.»

Quelle: Tomas Wüthrich
«Man musste sich fast schämen»

1998 war YB am Tiefpunkt: Ausgerechnet zum 100-Jahr-Jubiläum des Klubs stieg das Team in die Nationalliga B ab; im Jahr darauf drohten Konkurs und Zwangsrelegation in die 5. Liga. «An einem Spiel in jener Saison war nur die Haupttribüne geöffnet, weil kein Geld da war, um im Rest des Stadions den Schnee wegzuräumen», sagt Beuret. «Man musste sich fast schämen, wenn man sagte, man gehe ins Wankdorf.» Ein Klub stumpenrauchender Altherren mit hochgeschlagenen Mantelkragen seien sie gewesen. YB war sportlich und finanziell am Ende; das Wankdorf, einst Stätte historischer Siege, zur schäbigen Betonhalde verkommen, wo die Niederlage Heimrecht hat.

Das marode Wankdorf sollte für YB zum Glücksfall werden. Ein Luzerner Sportvermarkter übernahm die Schulden und rettete den Verein vor dem Ruin. Hintergedanke: ein neues Stadion als lukrative Investition. Und weil die Berner Stimmbürger ohne YB niemals einem neuen Stadion zugestimmt hätten, durfte Gelb-Schwarz nicht sterben.

Damit haben sich die Vorzeichen geändert: Im Wankdorf wurde gschuttet, im Stade de Suisse wird Geld verdient. Fussball als Mittel zum Zweck. Das spüren auch die Fans. Obwohl der Geist der goldenen Jahre längst aus der baufälligen Betonfestung gewichen war, trauern sie trotzig dem alten Wankdorf nach. «Dabei stehen die Tore auf eineinhalb Meter genau an der gleichen Stelle wie früher», sagt Beuret. Aber Heimatgefühl wird im Fussball nicht in Metern gemessen, sondern in Titeln.

Bis YB endlich wieder einen «Kübel» nach Bern holt, klammern sich die Fans an die Vergangenheit: Treue Weggefährten wie Gürkan «Güügi» Sermeter, der sieben schlechte Jahre lang für YB spielte, werden beklatscht, auch wenn sie mittlerweile als Gegner einlaufen. Im Fussball sind ein paar Jahre eine Ewigkeit, vor allem seit die Idole nicht mehr aus dem Breitsch oder der Lorraine kommen, sondern aus der Fussballschule in Abidjan an der Elfenbeinküste, die YB seit 2007 finanziell mitträgt.

Von dort stammt auch Starstürmer Seydou Doumbia. Er sorgte dafür, dass die YB-Viertelstunde, die jeweils mit der 76. Spielminute anbricht, vergangene Saison mehr als eine Legende war. Aus der Zeit um 1910 ist überliefert, dass Gelb-Schwarz in diesen letzten 15 Minuten oft das eine oder andere Tor schoss und so verloren geglaubte Partien noch zu drehen vermochte. Das lag daran, dass YB damals öfter trainierte als andere und seine Kräfte besser einteilte. «Vergangene Saison hatte es einen anderen Grund: Doumbia wurde oft für die letzten 20 Minuten eingewechselt – und fast jedes Mal traf er», sagt Beuret. Das Talent aus Afrika machte alleine vor, wovon die Urberner gemeinsam träumen: Er siegte.

Aber Sieger bleiben nicht in Bern. Der finanziellen Logik folgend, wechselt Doumbia im Sommer nach Moskau. Dass die YB-Viertelstunde damit wieder zum Mythos wird, dürfte den Fans egal sein. Zusammengehörigkeitsgefühl entsteht nicht aus der Huldigung an Einzelkämpfer.

Vielmehr braucht es den gemeinsamen Leidensweg und viel Nostalgie. Selbst das YB-Wägelchen, mit dem in Bern Verletzte und Scheininvalide vom Kunstrasen gekarrt werden, ist identitätsstiftend: ein Schragen auf gelben Speichenrädern – wohl der einzige seiner Art im internationalen Fussball. Je nach Ernsthaftigkeit der Verletzung fährt das Wägeli an die Seitenlinie oder in die Katakomben. Das bedeutet dann Saisonende. Zuletzt wurde Stürmer Marco Schneuwly dorthin kutschiert: Kreuzbandriss.

Das Gefährt sei seit den Sechzigern, vielleicht seit den Siebzigern im Einsatz und stamme aus Armeebeständen. Wieder so ein Versuch, die Vergangenheit festzuhalten. «Aber irgendwann kommt ein Elektrowägeli, keine Frage», sagt Beuret und betrachtet die gelben Speichen. Dann wird er den Karren in sein Museum schieben.

«Es ist erstaunlich, was wir in den letzten zwölf Jahren erreicht haben.» Charly Beuret, 65, ehemaliger YB-Medienchef

Quelle: Tomas Wüthrich
Auch Traditionen müssen rentieren

Der Kulthunger der Fans ist den Stadionverantwortlichen nicht verborgen geblieben. Sie bewirtschaften ihn geschickt. Die YB-Viertelstunde wird auf der Stadionanzeige angezählt, die «YB-Wurst», die beim Verzehr meterweit Fettspritzer auf die Jacken anderer Zuschauer zeichnet, ist auch in der Coop-Filiale im Wankdorf erhältlich – eine Portion YB, vakuumiert fürs Gefrierfach.

Die wahre kulinarische YB-Legende, ein Schokodrink namens Flusco, wurde ebenfalls wieder lanciert. «Aber irgendwie läufts nicht so recht», sagt Beuret. Die Zukunft des Gesöffs ist deshalb ungewiss. Im modernen Fussball müssen sich selbst Traditionen rechnen.

Das weiss auch Roland Antenen. Der 73-Jährige ist Präsident der Bocciasektion von YB, die 1938 von und für YB-Veteranen gegründet wurde. Ein Gnadenbrot für gealterte Fussballer. «Das Bocciahäuschen war das Herz von YB», sagt Antenen und greift sich an die Brust. Nach einem Herzklappenabriss fand der Doktor, Antenen solle mit Fussball aufhören. Also legte er mit 53 die Stollenschuhe beiseite, tauschte Rasen mit Bocciabahn. Dort, in der Baracke zwischen den Trainingsfeldern, feierten sie mit den YB-Spielern die Siege und trösteten sich über Niederlagen hinweg. Die Meisterfeier von 1986, zusammen mit der ganzen ersten Mannschaft, ist legendär.

Aber da, wo einst das Bocciahäuschen war, steht heute ein Schulgebäude. «Sie fanden einfach keinen Platz für uns», sagt Antenen. Dabei wären sie mit wenig zufrieden gewesen: Einer hatte ernsthaft vorgeschlagen, die neue Anlage auf dem Stadiondach zu errichten. Aber altersschwache Fussballer sind im Konzept des Stade de Suisse nicht vorgesehen. Und die Verwurzelung in der Bevölkerung passiert heute via Kundenbindung: Matchbesuch statt Kino oder Erlebnisschwimmbad. So hat es die YB-Bocciasektion ans andere Ende der Stadt verschlagen, in die Nähe des Bremgartenfriedhofs. Antenen: «Es ist halt viel mehr Kommerz als früher. Das kann man nicht mehr zurückdrehen.» Es klingt ein bisschen traurig, aber frei von Bitterkeit. Er habe trotz allem Freude am neuen Stadion: «Für YB ist das grossartig – vor allem jetzt mit den vielen Fans.»

«Fussball ist heute viel mehr Kommerz als früher.» Roland Antenen, 73, Präsident YB-Boccia

Quelle: Tomas Wüthrich
«Nähen und gewinnen!»

Die Geschäftsleitung im Stade de Suisse bemühte sich in den letzten Jahren erfolgreich, den Matchbesuch vom belächelten Altherrenvergnügen zum Familienevent zu wandeln. Dazu gehört, auch das fussballresistente Geschlecht ans Spiel zu bringen. «Im alten Wankdorf gab es ein einziges Damen-WC – eine einzige Schüssel», erzählt Beuret. Und trotzdem habe sich vor dieser Toilette nie eine Schlange gebildet.

Neben der verbesserten Infrastruktur versuchte man, die Damen mit gezielten Aktionen ins Stadion zu locken: «YB Ladies’ Day: nähen und gewinnen!» Die besten Fahnennäherinnen erhalten gratis Karten. Bei den Rollenbildern hält auch das Marketing die Traditionen hoch.

All dies – und natürlich der attraktive Fussball, der zurzeit in Bern gespielt wird – hat dafür gesorgt, dass es wieder cool ist, ein YB-Fan zu sein. Zu den 1200 Unbeirrbaren, die auch in den schlechtesten Zeiten zum Spiel kamen, gesellten sich diese Saison regelmässig 20'000 Zuschauer – Modefans, wie die «wahren» Fans gerne schimpfen. Letztlich sind sie es aber, die den guten Fussball bezahlen, zusammen mit den ebenfalls vielgescholtenen Bonzen in den VIP-Logen. Die Eingefleischten auf den Stehplätzen sorgen für die fröhliche und auch mal kämpferische Kulisse.

Dennoch: Wird das Geschäft zu hemmungslos, rächt sich der Fussball. Das musste die YB-Führung beim eingangs erwähnten Spiel erfahren. YB hatte Gegner Lausanne 200'000 Franken bezahlt, um den Cupviertelfinal nach Bern zu holen. Der Grund: Statt sich auf ein kampfbetontes Spiel auf schlechtem Terrain einzulassen, wollte man den Gegner auf dem heimischen Kunstrasen ausspielen.

Überraschenderweise stiegen nicht nur die um ihr Heimspiel betrogenen Lausanne-Fans auf die Barrikaden: Ein Cupsieg sei mit «Leidenschaft, Einsatzwillen und absolutem Kampfgeist» zu erringen, nicht mit finanzieller Potenz, liess der Dachverband der YB-Fanvereinigungen verlauten.

Die Fans beider Lager boykottierten das Spiel, viele andere kamen wegen der Kälte nicht. Das Resultat ist bekannt. YB bezahlte seinen Hochmut mit einem fast leeren Stadion und der besagten 1:4-Blamage. Statt einer farbenfrohen Choreographie prangte im YB-Fansektor ein riesiges Transparent: «Tradition erhaute statt Gäud lah waute!» Die Stadionverantwortlichen liessen das Transparent in der Halbzeit entfernen.

Trotz gedämpfter Stimmung zum Rückrundenstart: Nach dem Cup-Aus bleibt immer noch die Chance, das neue Stadion mit dem Meistertitel zu adeln. «Ich hoffe, sie schaffen es», sagt Jäggi Dänu. Das Ex-Talent war erst ein einziges Mal im Stade de Suisse – und ging wieder, bevor das Spiel angepfiffen wurde: «Im Stadion selbst gabs kein Weissbier.» Jäggi schaute die Übertragung des Spiels in einer Kneipe an – wie 1994, als sich die Schweiz erstmals seit 28 Jahren für eine WM-Endrunde qualifiziert hatte. Jäggi sass vor dem Fernseher und sah Spieler die Nationalhymne singen, mit denen er einst in der Junioren-Nati gespielt hatte. Damals war keiner von denen an ihm vorbeigekommen. «Vielleicht – ohne Verletzungen – wäre ich dabei gewesen», sagt Jäggi. «Vielleicht sogar Millionär geworden.» Schweizer Fussballer aus seiner Generation waren die ersten mit hochdotierten Verträgen. Er ist nicht verbittert, obwohl ihm von seiner YB-Karriere wenig geblieben ist. Das Leibchen vom Cupsiegerdress hat sein Bruder für zwei Bier an einen Kumpel verscherbelt – «billiges Bier», sagt Jäggi und lächelt. Das einzige Souvenir ist eine Schallplatte des «YB-Boogie», bei dem die Mannschaft den Refrain gesungen hatte. Das Lied ist unglaublich schlecht. Nichtsdestotrotz steht die Platte in einer Vitrine im YB-Museum. Auch Jäggi Dänu ist verewigt: auf dem Mannschaftsbild des Jahres 1987, vorderste Reihe, der Vierte von rechts. Das Foto hängt im Treppenhaus.

Quelle: Tomas Wüthrich
Diese Saison muss es klappen

«Ach, der», sagt Beuret und mustert Jäggis Bild. Als Museumskurator will er die Ausstellungsstücke chronologisch ordnen – «ein Rundgang». An dessen Ende soll im Sommer ein Meisterpokal stehen. «Wenn sie es dieses Jahr nicht machen, machen sie es nie mehr.» Stadion, Euphorie, fussballerische Klasse – heuer stimmt alles.

Und doch: Beim Blick auf den Spielplan wird es den YB-Fans bang. Die Rückrunde endet im Mai mit dem Heimspiel gegen den Titelkonkurrenten Basel – möglicherweise die alles entscheidende Partie. Schon wieder. Nicht schon wieder. Der YB-Fluch – mittlerweile gehört er zur YB-Legendensammlung wie Wurst und Wägeli.

Deswegen wäre ein weiterer Nichttitel letztlich auch kein Weltuntergang. Erfolglosigkeit vergrault höchstens Frauen und Modefans. Dem wahren Fan versichert der Schmerz einmal mehr, Teil von etwas Grösserem zu sein. YB eben. Und mit einer hübschen T-Shirt-Kreation kann man jede Niederlage verarbeiten. «Schweizer Meister» ist ja nicht mal ein Stabreim. «Hängende Häupter» hingegen schon.