Wer sich im Herbst aufmacht an den Etang de la Gruère in der Nähe des jurassischen Saignelégier, hat den bezaubernden Weiher für sich allein. Eine Wohltat!

Im Sommer wimmelt es hier bei schönem Wetter von erholungssuchenden Ausflüglern; sogar baden kann man in dem Tümpel, denn die tiefbraune Farbe des Wassers signalisiert nicht etwa Gefahr: Sie ist eine Folge des Umwandlungsprozesses der Vegetationsreste. Bis zu sechs Meter Torf liegen unter dem nur 4,5 Meter tiefen Seelein. Früher wurde hier Torf abgebaut, in einer Senke sammelte sich Wasser, und für eine nahe Sägerei wurde es gestaut: So entstand der Etang de la Gruère, der heute natürlich unter Schutz steht.

Nichts als der Klang der eigenen Schritte

Warum, wird einem im Spätherbst noch klarer als im Sommer. Auf den Wytweiden des Hochplateaus auf rund 1000 Metern verlieren sich ein paar Kühe und Pferde, allein stehende Wettertannen prägen die Landschaft, die Freiberge werden ihrem Namen gerecht: Das einzigartige Hochmoor muss man mit niemandem teilen: Ist es windstill, hört man nur die eigenen Schritte.

Zum Teil auf Stegen und über kleine Brücken schlängelt sich ein gut ausgebauter Weg um den Tümpel; in einer guten halben Stunde hat man das Naturidyll umrundet. Wers bequem mag, fährt bis fast zum See hin: In unmittelbarer Nähe hats einen Parkplatz (bei der Sägerei) und eine Haltestelle der Postautolinie Tramelan–Saignelégier. Oder man spaziert von Saignelégier her gut eine Stunde durch die Weidelandschaft, mehrere Wegvarianten sind markiert – auch empfehlenswert im Winter mit Schneeschuhen.

Anreise

Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln

Aus der Deutschschweiz mit den SBB über Biel–Sonceboz nach Tavannes oder Basel–Delsberg nach Glovelier, von dort mit den Chemins de fer du Jura (CJ) nach Saignelégier oder Tramelan. Die Buslinie Tramelan–Saignelégier führt fast am See vorbei (Haltestelle «La Theurre»), die Verbindungen sind aber sehr unregelmässig.
 

Wandern

Die Strecke von Saignelégier über Les Cerlatez nach La Theurre und zum Etang de la Gruère ist beschildert, flach und in etwas mehr als einer Stunde zu bewältigen. Die Fortsetzung nach Tramelan dauert weitere anderthalb Stunden.

 

Einkehren

Picknickplatz und Restaurant «La Theurre» bei der gleichnamigen Busstation.

Quelle: Jura Tourisme