Das Verbrechen hat einen sicheren Platz in unserem Land – in den «vermischten Meldungen» der Tageszeitungen. «Von Hooligans zusammengeschlagen», «An Tramhaltestelle beraubt», «Handtasche brutal entrissen», «Bluttat wegen Geldproblemen»: Tag für Tag werden wir mit griffig getexteten Kurzberichten über das Unglück anderer bombardiert. Alles nur Panikmache? Oder wird es wirklich immer ungemütlicher in der Schweiz?

Ein Blick auf die Deliktestatistik zeigt klar: Die Gesamtzahl der Verbrechen nimmt seit 1997 kontinuierlich ab und liegt mit 311000 Delikten sogar tiefer als noch vor zehn Jahren (335000 Straftaten). Auch im Ländervergleich zählt die Schweiz zum sicheren Drittel der europäischen Staaten.

Dennoch: Die Angst vor Verbrechen nimmt zu. In einer Beobachter-Umfrage Anfang Jahr hielten mehr als zwei Drittel der Befragten das Ausmass an Straftaten für «untragbar». Diffuse Ängste und reale Gefahren driften also markant auseinander.

Ein schwacher Trost für jene, die es trifft. Denn der statistischen Entwarnung zum Trotz – absolute Sicherheit gibt es nicht. Doch die Risiken lassen sich minimieren. Davon handeln die Beiträge in diesem Beobachter-Extra.

Zum Beispiel Einbrüche. Bereits mit einfachen Schlössern am richtigen Ort vermiesen Sie Einbrechern das Geschäft. Oder Überfälle und sexuelle Gewalt: Die Opfer sind nicht hilflos, denn auch die Täter stehen unter Stress. Durch richtiges Verhalten kann die Situation entschärft und der Angreifer gar in die Flucht geschlagen werden. Noch besser ist es, dem Ernstfall vorzubeugen – indem potenzielle Gefahren rechtzeitig eingeschätzt und die nötigen Sicherheitsvorkehrungen getroffen werden. Gezielte Prävention zum Beispiel macht den Schulalltag der Kinder sicherer. Und wer beim Shoppen im Internet seinen gesunden Menschenverstand braucht, läuft kaum Gefahr, von Betrügern über den Tisch gezogen zu werden. Denn auch im World Wide Web gilt: Die Sicherheitssysteme sind besser denn je. Der grösste Risikofaktor bleibt jedoch der blauäugig handelnde Mensch.