Auch der Nachrichtendienst, der eigentliche militärische

Geheimdienst der Schweiz, verfügt traditionellerweise

über Milizpersonal.

Im Zuge der Bellasi-Affäre empfahl eine vom Bundesrat

eingesetzte Studienkommission, diese Milizkomponente aufzuheben.

Dagegen wehrte sich die Vereinigung Schweizerischer Nachrichtenoffiziere.

Ihre Stellungnahme in der «Allgemeinen Schweizerischen

Militärzeitschrift» liefert interessante Einblicke

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in die konkrete Tätigkeit des Nachrichtendienstes.

So erfährt man erstmals:

  • dass während der Asienkrise 1998 Finanzexperten

    der Nationalbank und verschiedener privater Banken zugezogen

    wurden und dass ein Milizangehöriger seine privaten Beziehungen

    zu einem Mitglied der indonesischen Nationalbank spielen liess;



  • dass sowohl im Golfkrieg wie auch in den Balkankriegen

    Miliz-Nachrichtendienstler Funk-, Radar- und Radiosignale

    von Flugzeugen, Bodenstationen und Kommandoposten abhörten

    und auswerteten und dass «ausländische Dienste

    ob der Qualität und der Prägnanz der schweizerischen

    Analysen beeindruckt waren»;



  • dass offenbar generell ein reger Informationsaustausch

    mit «ausländischen Partnerdiensten» stattfindet:

    Nicht alle Informationen, die beim Nachrichtendienst eingehen,

    seien für die Schweiz von Interesse, «wohl aber

    für andere Regierungen. Solche Informationen können

    aufbewahrt werden und stehen dann, wenn unsere Landesregierung

    Schlüsselinformationen benötigt, als Tauschwährung

    zur Verfügung.»